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Slowakei

Trauer und Wut nach Mordanschlag auf queere Bar in Bratislava

Nach dem Mordanschlag auf die queere Bar "Teplaren" gingen am Wochenende Tausende Menschen in der slowakischen Hauptstadt Bratislava auf die Straße. Präsidentin Caputova rief die Bevölkerung auf, sich gegen den Hass zusammenzuschließen, der die Tat ermöglicht habe.


Präsidentin Zuzana Caputova (m.) beim Trauermarsch am Freitag (Bild: ZuzanaCaputova / twitter)
  • 17. Oktober 2022, 04:02h 3 2 Min.

Vier Tage nach dem Mordanschlag auf die queere Bar "Teplaren" haben in der slowakischen Hauptstadt Bratislava Tausende Menschen gegen Rechtsextremismus und die Diskriminierung von LGBTI protestiert. "Wir werden nicht still sein!", skandierten die Demonstrant*innen am Sonntag auf ihrem Weg durch das Stadtzentrum zum slowakischen Parlament. Sie trugen Transparente mit den Vornamen der Ermordeten, Juraj und Matus, sowie Slogans wie "Die Zukunft ist antifaschistisch". Auch engste Freund*innen der Getöteten sprachen zu den Teilnehmenden der von der queeren Studierendenvereinigung "Light" organisierten Kundgebung.


Blumen und Kerzen am Tatort (Bild: Gabriella Sancisi / twitter)

Am Mittwochabend hatte ein 19-Jähriger vor dem bekannten Szenelokal zwei junge Männer erschossen und eine Frau schwer verletzt. Anschließend veröffentlichte er in digitalen Netzwerken Hassbotschaften und eine Art Manifest mit homofeindlichen, antisemitischen und rechtsextremen Inhalten, ehe er sich selbst tötete. Seit der Tat fanden Medien immer mehr Hinweise, dass der Mörder stark von englischsprachigen Neonazi-Foren beeinflusst war und rassistische Attentäter bewunderte.

Die Organisator*­innen der Kundgebung forderten, dass auch das slowakische Parlament endlich europäische Normen für die Gleichberechtigung queerer Menschen gesetzlich festlegen solle. In der katholisch-konservativ geprägten Slowakei ist das Verbot gleich­geschlechtlicher Ehen in der Verfassung verankert. Lesbische und schwule Paare haben nicht einmal die Möglichkeit, eine registrierte Partnerschaft zu schließen.

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Emotionale Ansprache der Präsidentin

Bereits am Freitag hatten sich tausende Menschen in Bratislava versammelt, um der Opfer des Mordanschlags zu gedenken und gegen Hass auf queere Menschen zu protestieren. Auch Präsidentin Zuzana Caputova und Ministerpräsident Eduard Heger nahmen teil. Caputova entschuldigte sich in einer emotionalen Ansprache als Staatsoberhaupt: "Verzeihen Sie, es tut mir leid, dass unsere Gesellschaft Ihre Nächsten nicht zu schützen vermochte."

/ ZuzanaCaputova
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Die Demonstrant*innen legten Blumen am Tatort nieder und versammelten sich am Platz des Slowakischen Nationalaufstandes. Jubelnde Zustimmung der Versammelten erntete Caputova, als sie mit bewegter Stimme und sichtlich den Tränen nahe sagte: "Es tut mir leid, dass sie sich als Mitglieder der LGBTI-Community in der Slowakei noch immer unerwünscht fühlen. Sie gehören zu uns und sind wertvoll für unsere Gesellschaft." Die Bevölkerung rief Caputova auf, sich gegen den Hass zusammenzuschließen, der die Tat ermöglicht habe. (cw/dpa)

/ ladislavnov | Video der Demonstration am Freitag
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#1 JohannbAnonym
#2 Pride
  • 17.10.2022, 09:13h...
  • Und die Bundesregierung wie Medien schweigen weiter.
  • Direktlink »
#3 LarsLucht
  • 17.10.2022, 12:44hKöln
  • Wir alle können mithelfen, dass genau dieses Thema in den Fokus der überregionalen öffentlichen Wahrnehmung gerückt wird, indem wir es zum Mottothema eines der größten Pride-Events Europas machen:

    Jetzt an der Abstimmung des Kölner CSD (Cologne Pride) für den Mottovorschlag

    "Wir sagen HALT! - Gegen Hass und Gewalt!"

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    Abstimmen, teilen und weitersagen!
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