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Vor WM

Britischer Außenminister rät queeren Fußballfans: "Katar respektieren"

James Cleverly fordert von dem WG-Gastgeber wie von Fans "ein wenig Flexibilität und Kompromisse auf beiden Seiten".


Cleverly ist seit September britischer Außenminister: Die Ernennung von Liz Truss wurde durch den neuen Premier Rishi Sunak übernommen

  • 26. Oktober 2022, 12:36h 14 3 Min.

Der britische Außenminister James Cleverly hat mit einer Aufforderung an LGBT-Fußballfans, sich während der Fußball-WM in Katar "respektvoll" gegenüber dem Ausrichter zu verhalten, für Empörung gesorgt.

In einem Interview sagte der 53-Jährige: "Eines der Dinge, die ich Fußballfans sagen würde, ist: Bitte seien Sie respektvoll gegenüber dem Gastgeberland. Sie versuchen sicherzustellen, dass die Menschen sie selbst sein und den Fußball genießen können, und ich denke, mit ein wenig Flexibilität und Kompromissen auf beiden Seiten kann es eine sichere, geschützte und aufregende Weltmeisterschaft werden".

Zuvor hatte der konservative Politiker betont, er habe mit den Behörden Katars in der Vergangenheit über homosexuelle Fußballfans gesprochen. "Sie wollen sicherstellen, dass Fußballfans sicher und geschützt sind und sich amüsieren. Und sie wissen, dass das bedeutet, dass sie einige Kompromisse eingehen müssen in Bezug auf ein islamisches Land mit ganz anderen kulturellen Normen als wir."

Wenn es sein Terminkalender erlaube, werde er zur WM reisen, so Cleverly, der den Labour-Oppositionsführer Keith Starmer kritisierte, weil dieser einer Reise unter anderem wegen der Behandlung Homosexueller durch Katar eine Absage erteilt hatte. Großbritannien habe sehr wichtige Partner im Mittleren Osten, sagte Cleverly in einem weiteren Interview. "Das sind islamische Länder, die haben eine ganz andere kulturelle Ausgangslage als wir. Ich halte es für wichtig, als Besucher eines Landes die Kultur des Gastlandes zu respektieren."

Labour: Minister "schockierend unsensibel"

Die Labour-Abgeordnete Lucy Powell, im Schattenkabinett unter anderem für Sport zuständig, nannte die Äußerungen "schockierend unsensibel": "Sport sollte für alle offen sein. Viele Fans werden das Gefühl haben, dass sie wegen Katars Bilanz in Bezug auf Menschenrechte, Arbeitnehmer und LGBT+-Rechte dieses Turnier nicht besuchen können, um ihr Team anzufeuern." Die Regierung solle die Fifa befragen, wie sie Fans in diese Position gebracht habe, "und die volle Sicherheit aller anwesenden Fans gewährleisten, anstatt diskriminierende Werte zu verteidigen".

Erst am Dienstag waren in Katar der britische LGBTI-Aktivist Peter Tatchell und ein Mitstreiter von einem Protest zur Lage Homosexueller in dem Land von Sicherheitskräften abgehalten und für fast eine Stunde befragt worden (queer.de berichtete). Tatchell verwies dabei auch auf einen von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch am Vortag veröffentlichten Bericht, in dem sie sechs Fälle von willkürlicher Festnahme und brutaler Behandlung queerer Menschen durch das Regime dokumentierte, samt Aufforderung an trans Personen zur "Konversionstherapie" – der letzte Fall liege wenige Wochen zurück (queer.de berichtete). Die Behörden Katars hatten am Dienstag die Anschuldigungen von Tatchell und HRW schroff zurückgewiesen.


Tatchell am Dienstag bei den schnell unterbundenen Protest (Bild: Peter Tatchell / facebook)

Der Aktivist betonte, die Sicherheitskräfte hätten "uns schließlich sehr deutlich gesagt, dass es in unserem Interesse sei, das Land so schnell wie möglich zu verlassen", berichtete Tatchell bei BBC Radio 4. Eine Teilnahme an der WM durch Politiker sei "Kollaboration mit einem homophoben, sexistischen und rassistischen Regime". Der Außenminister habe eine Möglichkeit, die Menschenrechtsverletzungen Katars aufzuzeigen. "Alle Fans, nicht nur LGBT, sollten die Weltmeisterschaft boykottieren und ihre sozialen Medien nutzen, um die schockierenden Menschenrechtsverletzungen durch den Staat Katar bekannt zu machen."

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Auch Katar fordert "Respekt"

In Katar ist Homosexualität gesetzlich verboten und wird mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft. Muslimische Homosexuelle können sogar zum Tode verurteilt werden. Öffentlich hatte sich Katar zu der Frage – im eingeschränkten Bezug auf WM-Besucher – vermeintlich liberaler geäußert. So hatte Emir Tamim Bin Hamad Al Thani mehrfach betont, dass alle Fans bei der WM willkommen seien (queer.de berichtete) – ein auch mehrfach von der FIFA genutztes Wording. Gleichzeitig hatte der Emir mehrfach gesagt, dass Besucher*innen "unsere Kultur respektieren" müssten (queer.de berichtete). Gruppen wie die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatten homosexuelle Fußballfans vor einer Reise in den Golf-Staat gewarnt (queer.de berichtete). (nb/dpa)

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#1 Besserer VorschlagAnonym
  • 26.10.2022, 14:53h
  • Wie wär's mal mit "Menschenrechte respektieren", du &%$")*=?
    Ach ja, stimmt, ist bei euch Reaktionären ja nicht. Ist zu "woke" und "linksgrünversifft".
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#2 SebiAnonym
  • 26.10.2022, 15:01h
  • - Britischer Außenminister rät queeren Fußballfans: "Katar respektieren"

    - Auch Katar fordert "Respekt"

    Wieso sollten wir Leute oder Länder respektieren, die uns auch nicht respektieren?

    Respekt ist keine Einbahnstraße, sondern eine Sache der Gegenseitigkeit. Ich bin es wirklich leid, dass irgendwelche Neunmalklugen von uns immer Respekt für alles und jeden fordern, selbst für Homohasser, aber von den anderen niemals denselben Respekt für uns verlangen.

    Für mich ist die Sache ganz einfach:
    Wer mich und uns nicht respektiert, hat auch keinen Respekt von uns verdient. Punkt.
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#3 LothiAnonym
  • 26.10.2022, 15:06h
  • Zynismus pur. Ich kann einfach nicht glauben was ich hier zu lesen bekomme. Das Gastgeberland hätte gar nicht erst die WM zugeteilt bekommen dürfen, Punkt. Eine derartige Farce ist das. Ach, ich krieg nur noch das Kotzen darüber. Andere hier sind besser im Formulieren von Texten. Aber es mußte raus aus mir.
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