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"Zwangsouting"

Kit Connor outet sich nach Queerbaiting-Vorwürfen als bisexuell

In der Netflix-Serie "Heartstopper" spielt Kit Connor den bisexuellen Rugby-Spieler Nick Nelson – im echten Leben outete er sich nun ebenfalls als bi. Allerdings alles andere als freiwillig...


Kit Connor als Nick Nelson in "Heartstopper" (Bild: Netflix)

Mit "Heartstopper" gelang Netflix im April dieses Jahres ein absoluter Überraschungserfolg: Die britische Coming-of-Age-Serie schaffte es auf der Film-Webseite IMDb auf eine stolze Wertung von neun Punkten und reiht sich somit in die besten Serien aller Zeiten ein (Serienkritik von Patrick Heidmann: "Dahinschmelzen mit Nick und Charlie").

Dieser Erfolg dürfte nicht zuletzt an den beiden Hauptdarstellern Joe Locke (19) und Kit Connor (18) liegen, denen auf Instagram mittlerweile 3,3 Millionen bzw. 4,6 Millionen Menschen folgen. Doch während Locke hier sehr offen mit seinen Follower*innen umgeht und auch kein Geheimnis aus seiner Homosexualität macht, sprach Connor nie über seine sexuelle Orientierung.

Fans erhoben Queerbaiting-Vorwürfe

Doch dies änderte sich nun – auf eine unfreiwillige Art und Weise. Denn nachdem Fans der Netflix-Serie Connor des "Queerbaitings" bezichtigten, outete sich dieser via Twitter als bisexuell. Im klassischen Sinne versteht man unter Queerbaiting eine Marketingtechnik für Fiction- und Entertainment-Formate, bei denen die Produzent*innen auf gleichgeschlechtliche Romanzen oder andere LGBTI-Darstellungen hinweisen, sie dann aber nicht darstellen.


Verliebte Jungs: Connor und Co-Star Joe Locke in "Heartstopper" (Bild: Netflix)

Connor erhielt die Queerbaiting-Vorwürfe allerdings, weil Fotos von ihm aufgetaucht sind, auf denen er Hand in Hand mit Maia Reficco, seiner Co-Schauspielerin aus "A Cuban Girl's Guide to Tea and Tomorrow", zu sehen ist. Bei manchen Fans sorgte dies für Unverständnis, da Connor in "Heartstopper" einen bisexuellen Schüler spielt, der sich in einen Klassenkameraden verliebt, und in Interviews von sich gab, dass er sich mit seiner Rolle identifizieren könne.

Connor wollte sich nicht labeln

Bereits am 2. Mai lies er über Twitter seinem Frust über das permanente Schüren von Gerüchten freien Lauf: "Twitter ist so lustig. Anscheinend kennen hier einige meine Sexualität besser als ich selbst." In einem Interview äußerte er sich zudem über den Druck, den Locke und er verspüren, öffentlich über ihre Sexualität sprechen zu müssen. Connor ziehe es jedoch vor, keine Etiketten zu verwenden.

"Wir sind alle noch so jung. Um über unsere Sexualität zu spekulieren und uns vielleicht unter Druck zu setzen, uns zu outen, wenn wir vielleicht noch nicht bereit sind", sagte Connor im Mai in dem Podcast "Reign" mit Josh Smith. Er selbst fühle sich mit seiner Sexualität vollkommen selbstbewusst, habe aber nicht das Gefühl, sich kennzeichnen zu müssen – schon gar nicht öffentlich.

"Zwangsouting" via Twitter

Genau dazu wurde er nun aber gedrängt. Am 1. November postete er nach einer längeren Twitter-Pause auf seinem Channel: "Zurück für eine Minute. Ich bin bi. Glückwunsch dazu, einen 18-Jährigen zu zwingen, sich zu outen. Ich glaube, manche von euch haben den Punkt der Show nicht verstanden. Bye."

Twitter / kit_connor
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Daraufhin machten sich viele seiner Fans für ihn stark und ermahnten diejenigen, die ihn zu dem Outing gezwungen haben. Zudem hießen sie ihn offiziell in der LGBTI-Community willkommen. Auch Alice Oseman, die die Graphic Novels geschrieben hat, auf denen die Netflix-Serie basiert, meldete sich zu Wort: "Ich verstehe wirklich nicht, wie Leute 'Heartstopper' sehen und dann fröhlich ihre Zeit damit verbringen können, über Sexualitäten zu spekulieren und basierend auf Stereotypen zu urteilen." Sie hofft, dass den Beteiligten ihr Verhalten nun peinlich ist, und richtet folgende Worte an Connor: "Kit, du bist unglaublich!"

Zwar gibt es aktuell noch kein Startdatum, allerdings wurde bereits bekannt gegeben, dass es eine zweite und dritte Staffel von "Heartstopper" auf Netflix geben wird.

#1 MiriAnonym
  • 01.11.2022, 11:30h
  • Tja, das ist dann wohl die Folge, wenn man fordert, dass Rollen nur noch mit Leuten besetzt werden, die dieselben Attribute im echten Leben teilen: Schwule nur noch von Schwulen, Lesben nur noch von Lesben, usw. Sonst hätte es die Vorwürfe und damit das erzwungene Outing überhaupt nicht gegeben.
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#2 DDnemAnonym
  • 01.11.2022, 13:14h
  • Erbärmlich, wie sich einige Fans verhalten haben. 1. ist Queerbaiting etwas komplett anderes und 2. geht es doch auch in der Serie darum, dass eine Person selbst über ihr Coming Out entscheiden sollte und nicht gedrägt werden darf.

    Gehe mal davon aus, dass es vor allem jüngere waren, die ihn belästigt haben. Aber er tut mir extrem Leid :(
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#3 Gnurfel42Anonym
  • 01.11.2022, 14:48h
  • > Zudem hießen sie ihn offiziell in der LGBTI-Community willkommen.

    Offiziell? :D Wie geht das denn? Kriegt man dann von der LGBTI-Behörde einen Ausweis und ein Zertifikat vergeben? :D
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