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Düsseldorf
Richterin ermahnt Rentner: "Lassen Sie die Schwulen in Ruhe!"
Weil er Büsche im Düsseldorfer Hofgarten stutzte, um Cruising zu verhindern und Obdachlose zu vertreiben, wurde der sogenannte Macheten-Mann bereits 2019 verurteilt. Jetzt stand er erneut vor Gericht.
- 11. November 2022, 03:46h 2 Min.
Der homofeindliche "Macheten-Mann" sorgt erneut für Schlagzeilen. In Düsseldorf stand der 78-jährige Rentner Axel S. zum zweiten Mal vor dem Amtsgericht, weil er im Sommer und im Dezember 2021 mit einer Heckenschere sowie einer Machete Büsche im Hofgarten unsachgemäß beschnitten, sie erheblich beschädigt und teils zerstört haben soll.
Anfang 2019 hatte der "Express" erstmals über den damals noch Unbekannten berichtet, der offenbar bereits seit Jahren das Gebüsch rode und gar Angelschnüre ins Buschwerk knote, um das Cruising schwuler und bisexueller Männer zu verhindern und Obdachlose zu vertreiben (queer.de berichtete). Doch sei er nie erwischt worden. Wenige Monate später wurde er jedoch von Mitarbeiter*innen des Ordnungsamtes auf frischer Tat ertappt. Im Dezember 2019 verurteilte ihn das Amtsgericht Düsseldorf zu einer Geldstrafe in Höhe von 800 Euro (queer.de berichtete).

Die 2019 eingezogene Machete des Mannes (Bild: Landeshauptstadt Düsseldorf, Ordnungsamt)
Trotz der Verurteilung soll Axel S. jedoch weiterhin Büsche im Düsseldorfer Hofgarten gestutzt haben. Nach einer Anzeige kam es zu dem neuen Verfahren (queer.de berichtete).
Freispruch aus Mangel an Beweisen
Diesmal wurde der "Macheten-Mann", der vor Gericht die Taten bestritt, hingegen aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Das berichtete am Donnerstag die "Rheinische Post" (Bezahlartikel). "Wer soll es denn sonst gewesen sein?", fragte zwar der als Zeuge geladene zuständige Bezirksleiter des Gartenamts. Der Beschnitt der Pflanzen trage dieselbe Handschrift wie bei den Fällen zuvor.
Auch der Hauptzeuge belastete den Angeklagten. "Er schneidet die Sträucher teils bis auf den Boden herunter, damit sich die Homosexuellen dort nicht mehr verstecken können. Das hat er selbst gesagt: Er will uns alle da heraus haben", berichtete der Anzeigeerstatter. Beweisfotos konnte er jedoch nicht vorlegen.
Von der Schuld des Angeklagten war auch die Richterin überzeugt. "Aber ich kann es Ihnen nicht nachweisen", sagte sie zum Rentner. Eine zuvor wegen Sachbeschädigung verhängte Geldstrafe in Höhe von 1.000 Euro muss Axel S. nun nicht zahlen. Zugleich warnte sie den 78-Jährigen davor, sich im Hofgarten weiter als Gärtner zu betätigen. "Lassen Sie die Brennnesseln stehen – und lassen Sie die Schwulen dort in Ruhe!", so die Richterin laut "Bild"-Zeitung.
"Macheten-Mann" kandidierte für die AfD
Im Sommer 2020 hatte der "Macheten-Mann" für die AfD für den Düsseldorfer Stadtrat kandidiert. Nach anhaltenden Protesten zog die Rechtsaußenpartei den Kandidaten letztlich zurück (queer.de berichtete). (mize)















Also nicht weiter hier als eine Pille, Palle Nachricht.