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Unrechtsstaat Katar
Auch für das TV keine gewöhnliche WM: "Spagat" mit vielen Dokus
Über keine Fußball-WM wurde im Vorfeld so viel diskutiert, selten wurde ein Gastgeber so offen aufgrund der Menschenrechtslage kritisiert. Die TV-Sender tragen dem mit vielen Dokumentationen Rechnung.

Thomas Hitzlsperger (l.) mit Ilkay Gündogan in der Reportage "Katar – warum nur?", die am Montag, den 14. November 2022 um 20.15 im Ersten ausgetrahlt wird (Bild: SWR / NGLOW / Nick Golüke)
- Von Claas Hennig, dpa
11. November 2022, 07:18h 3 Min.
Die Titelchancen des DFB-Teams, die WM-Favoriten oder mögliche Stars beim Turnier – im Vorfeld der Fußball-WM in Katar sind die sportlichen Themen in den Medien fast zweitrangig. Im Vordergrund stehen die Menschenrechtslage beim umstrittenen Gastgeber, dessen Umgang mit den ausländischen Arbeitern, den Rechten von queeren Menschen und Frauen oder die Umstände der Vergabe an den Mini-Staat ohne Fußball-Tradition durch den Weltverband FIFA.
Für die Medienrechte-Inhaber Telekom, ARD und ZDF ist es eine besondere Herausforderung, die Balance zwischen Live-Sport und den Themen abseits des Fußballs zu finden. "Klar sind die Themen sehr unterschiedlich. Da kommt wieder das berühmte Bild des Spagats, den wir schaffen müssen", sagt ZDF-Teamchef Christoph Hamm. Man könne sich "schönere Orte für ein solches Großereignis vorstellen", kommentiert Hamms ARD-Kollege Harald Dietz. "Aber für uns ist klar, dass das keine normale sportliche Fußball-WM ist."
Berichterstattung über Menschenrechtslage intensiviert
Telekom, ARD und ZDF haben schon Monate vor dem WM-Anpfiff zahlreiche Hintergründe zu Katar und der Lage dort geliefert. Kurz vor Beginn des Spektakels am 20. November haben sie die Berichterstattung intensiviert. Auch andere Sender wie RTL oder ProSieben haben und hatten Dokumentationen über Katar und die unrühmliche Rolle der FIFA im Programm.
Die Telekom, die die Rechte für alle 64 Spiele hat, zeigte bereits Ende September auf MagentaTV die Dokumentation "Kein Regenbogen in der Wüste". Der Film ist auch auf Youtube kostenlos zu sehen.
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Die ARD hat am Montag unter anderen einen Thementag zu Katar im Programm. Zunächst wird um 20.15 Uhr der Film "Katar – warum nur" von Ex-Nationalspieler und ARD-Experte Thomas Hitzlsperger gesendet. "Wir waren in Nepal und Katar. Und wir haben mit Menschen gesprochen, die eine neue Perspektive hereinbringen", sagt der 40-Jährige. Dabei sprach er mit Arbeiter*innen und Hinterbliebenen von tödlich verunglückten Arbeiter*innen. Auch Nationaltorwart Manuel Neuer und Ilkay Gündogan interviewte er. "Das war mir wichtig", sagt Hitzlsperger über seinen Film. "Ich war froh, dass ich das gemacht habe, weil ich sagen kann: Wenn die WM losgeht, habe ich mich kritisch damit auseinandergesetzt",
"WM der Lügen – wie die FIFA Katar schönredet"
Um 22.50 wird am Thementag im Ersten "WM der Lügen – wie die FIFA Katar schönredet" von Philipp Sohmer und ARD-Korrespondent Ramin Sina ausgestrahlt. Der Film nimmt die FIFA und ihren Präsidenten Gianni Infantino in den Blick. "Wir machen einen Faktencheck. Wir schauen uns Aussagen an von Infantino und überprüfen die", erklärt Sina. "Wir haben uns drei Punkte herausgesucht: Punkt Nachhaltigkeit dieser WM, dann inwieweit diese WM die Gesellschaft nach vorne bringen kann in Katar und inwieweit die WM den Fußball nach vorne bringt."
Dass die WM alles andere als eine gewöhnliche WM ist, zeigte die am Dienstag gesendete ZDF-Dokumentation "Geheimsache Katar" von Jochen Breyer und Julia Friedrichs. Darin sorgte WM-Botschafter Khalid Salman mit seinen homofeindliche Aussagen für einhellige Empörung (queer.de berichtete). Außerdem brachte das Zweite den Film "Die Skandal-WM – Wie Katar den Fußball kauft" von Delphine Lopez und Pierre-Stephane Fort aus.
Das "Sportstudio" am 19. November (23.30 Uhr) widmet sich ganz der WM. Einen Tag später rollt der Ball in Katar. Dann beginnt für die Sender für vier Wochen der eigentliche journalistische Spagat.
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Unterm Strich zählt für die Menschenfeinde aus Katar: Können wir unsere Propaganda-Show global ausstrahlen?
Und solange es keinen Boykott bei der *ÜBERTRAGUNG* gibt, heißt die Antwort ganz klar: Ja, könnt ihr.
Alles andere ist egal - das Ziel ist Ausstrahlung der Propaganda und die wird gewährt, Feigenblatt-Reportagen hin oder her.