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Renata Alt

Chefin des Menschenrechtsaussschusses kritisiert Katar

Die deutsche Kritik an WM-Ausrichter Katar hält vor dem Turnierstart an. Nun kritisiert auch FDP-Politikerin Renata Alt die Verfolgung von queeren Menschen.


Renata Alt bei einer Menschenrechtsausschusssitzung am 19. Oktober (Bild: Deutscher Bundestag / Kira Hofmann / photothek)
  • 17. November 2022, 10:05h 4 3 Min.

Die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, Renata Alt, sieht bei WM-Gastgeber Katar noch großen Reformbedarf. Mit der am kommenden Sonntag beginnenden Endrunde wolle Katar "weltweit an der Spitze mitspielen. Dann ist es wichtig, auch bei den Menschenrechten mit der Weltspitze mitzuhalten. Da hat Katar noch unglaublich viel zu leisten", sagte die FDP-Politikerin im Gespräch mit web.de. Die WM diene nicht nur "der Bespaßung der Bevölkerung und der Fans für vier Wochen".

Alt sieht vor allem bei den Rechten für Frauen und für die queere Community noch reichlich Nachholbedarf. "Ich finde es schon seltsam, dass die katarische Regierung der deutschen Innenministerin die Zusage geben muss, dass die Sicherheit der Gäste gewährleistet ist. Wenn dann der WM-Botschafter in Katar Homosexuelle als Menschen mit einem geistigen Schaden bezeichnet, muss man sich fragen, wie glaubwürdig solche Zusagen sind", so Alt. Sie forderte den Fußball-Weltverband FIFA auf, die WM-Vergaben stärker an die Einhaltung der Menschenrechte und auch an Nachhaltigkeitsstandards zu knüpfen.

In Katar steht auf Homosexualität eine mehrjährige Haftstrafe, muslimische Gläubige können nach archaischem Scharia-Recht sogar zum Tode verurteilt werden. Islamwissenschaftler Sebastian Sons warnte gegenüber RTL davor, dass das katarische Regime nach dem Ende der Weltmeisterschaft den Verfolgungsdruck gegen queere Menschen wieder verschärfen könnte, da keine ausländischen Kameras mehr auf das Land schauten (queer.de berichtete).

Angeblich Verbesserung bei Arbeitsmigrant*innen

Nach Einschätzung des deutschen Gewerkschafters Dietmar Schäfers sollen sich die viel kritisierten Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen in Katar aber deutlich verbessert haben. "Mein Eindruck ist, dass es den Wanderarbeitern auf den WM-Baustellen zuletzt viel besser ging. Die Arbeitsbedingungen entsprachen dank der Maßnahmen der vergangenen Jahre den deutschen oder amerikanischen Standards", sagte der Vizepräsident der globalen Gewerkschaftsföderation BHI der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagausgabe). Die Verbesserungen würden jedoch "nur für die in der Spitze rund 40.000 Arbeiter auf den WM-Baustellen" gelten, betonte Schäfers: "Es kommt immer noch vor, dass Wanderarbeitern ihr Lohn vorenthalten wird oder ihre Pässe einbehalten werden."

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) bekräftigte ihre Forderung nach Entschädigungen des Fußball-Weltverbandes FIFA und Katars für Arbeitsmigrant*innen. "Wanderarbeiter waren unverzichtbar, um die Fußballweltmeisterschaft 2022 zu ermöglichen", erklärte HRW. Sie und ihre Familien hätten aber einen hohen Preis bezahlt und persönliche Opfer gebracht. "Viele Wanderarbeiter, ihre Familien und Gemeinden sind nicht in der Lage, das, was sie aufgebaut haben, in vollem Umfang zu feiern." (dpa/dk)

-w-

#1 PetterAnonym
  • 17.11.2022, 12:12h
  • Kritik alleine reicht nicht, die kommt da gar nicht an.

    Ein deutliches Zeichen wäre es, wenn die deutsche Politik der WM der Schande komplett fern bleiben würde. Das wäre ein Zeichen, das international wahrgenommen würde.

    Ich habe zum Beispiel gestern im Fernsehen gehört, dass der belgische König und der belgische Regierungschef aus Protest die WM nicht besuchen. Mal sehen, ob Steinmeier und Scholz (und die ganzen Minister und sonstigen Politiker) das auch machen.
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#2 SchlupfiAnonym
#3 respektierenAnonym
  • 17.11.2022, 13:21h
  • Antwort auf #2 von Schlupfi
  • Dies gilt entsprechend für Sportfunktionär*innen, Sportreporter*innen und Künstler*innen.
    Erfreulich, dass sich einige diesbezüglich schon sehr deutlich positioniert haben und eine ansonsten übliche Reise zur Großveranstaltung für sich mit klaren Worten ausgeschlossen haben.

    Die so genannten einfachen Menschen, also wir, werden nicht vergessen, wer da bei Infantinos Blut-WM den Beckham oder Robbie Williams gibt.
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