Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?43862

Reaktionen auf Aus der One-Love-Binde

"Heute fühlen wir uns verraten"

Bei der EM lief Manuel Neuer noch mit einer Regenbogenbinde auf, jetzt wird ihm sogar die abgespeckte "One Love"-Binde untersagt. Das kann kaum jemand verstehen.


Demonstration gegen die WM im Verfolgerstaat Katar am Sonntag in Köln (Bild: Boycott Qatar NRW)
  • 21. November 2022, 11:35h 8 3 Min.

Nachdem mehrere europäische Länder auf Druck der FIFA ihren Verzicht der "One Love"-Kapitänsbinde bei der WM angekündigt hatten, hagelt es Kritik: Die Fan-Organisation Football Supporters' Association (FSA) erklärte etwa: "Heute werden sich LGBT+-Fußballfans und ihre Verbündeten wütend fühlen. Heute fühlen wir uns verraten", schrieb die Vereinigung aus England und Wales in einem Statement, das am Montag auf Twitter veröffentlicht wurde. "Heute empfinden wir Verachtung für eine Organisation, die ihre wahren Werte unter Beweis gestellt hat, indem sie den Spielern die Gelbe Karte und der Toleranz die Rote Karte gezeigt hat."

Mit ihrer "Heute"-Aussage griff die FSA eine viel kritisierte Rede von FIFA-Chef Gianni Infantino vom Samstag auf ("Heute fühle ich mich homosexuell"). "Nie wieder sollte eine Fußballweltmeisterschaft ausschließlich auf der Grundlage von Geld und Infrastruktur vergeben werden", so die Organisation weiter. "Keinem Land, das bei LGBT+-Rechten, Frauenrechten, Arbeitnehmerrechten oder einem anderen universellen Menschenrecht zu kurz kommt, sollte die Ehre zuteilwerden, eine Fußballweltmeisterschaft auszurichten".

Zuvor hatten die Verbände aus Deutschland, Dänemark, England, Wales, Belgien, der Schweiz und den Niederlanden mitgeteilt, ihre Kapitäne nicht wie geplant mit der "One Love"-Binde auflaufen zu lassen. Begründet wurde dieser Schritt mit der Drohung der FIFA, die betreffenden Spieler würden eine Gelbe Karte erhalten. Geldstrafen, wie normalerweise bei solchen "Vergehen" üblich, hätte man in Kauf genommen.

- w -

Auch aus Politik und Gesellschaft gibt es teils heftige Reaktionen: Der offen schwule SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert bezeichnete die FIFA etwa wegen dem Umgang mit der One-Love-Binde als "schlichte Schande".

/ vorwaerts
Datenschutz-Einstellungen | Info / Hilfe

Der grüne Bundestagsabgeordnete Sven Lehmann, seit Januar Queerbeauftragter der Bundesregierung, ergänzte: "Wer auch immer hier Druck auf wen ausgeübt hat: Diese Entscheidung ist zutiefst enttäuschend! FIFA und DFB müssen erklären, warum sie Spieler, die für Menschenrechte eintreten wollen, so im Regen stehen lassen."

/ svenlehmann

Der CSD Deutschland kritisierte das "Affentheater" beim DFB: "Erst ja, dann nein – und auf einmal sind Solidarität und Haltung Fremdwörter für euch. Nicht dass ihr euch mit der OneLove-Kapitänsbinde schon lächerlich gemacht habt, jetzt knickt ihr vor der Fifa ein und verzichtet gänzlich auf ein deutliches Zeichen bei der WM. Das ist nicht nur eine Schande für euch als Verband, sondern für alle Fans", so Ronald Zinke von CSD Deutschland. "Menschenrechte sind nicht verhandelbar und eine gelbe Karte haltet ihr aus. Das internationale Statement wäre wichtiger!"

Sorry @DFB – aber euer AFFENTHEATER ist kaum zu ertragen! "Erst ja, dann nein – und auf einmal sind #Solidarität und...

Posted by CSD Deutschland e.V. on Monday, November 21, 2022
Facebook / CSD Deutschland e.V.
Datenschutz-Einstellungen | Info / Hilfe

Auf Twitter zeigten sich viele enttäuscht über die Entscheidung. Zudem gab es viele sarkastische Tweets: "Suchanzeige: Manuel Neuer sucht sein Rückgrat", schrieb ein Nutzer. "Weshalb hat die Mannschaft Angst vor Punktabzügen? Die holen doch sowieso keine", merkte ein anderer an. Ein weiterer Nutzer erklärte: Der DFB spielt ohne One-Love-Binde … und ohne Eier!" (dpa/dk)

/ wuerzkoenigin
Datenschutz-Einstellungen | Info / Hilfe

-w-

#1 stephan
  • 21.11.2022, 12:56h
  • Hallo Leute, was habt Ihr von millionenschweren Fußballerspielern denn erwartet? Es dürfte viele Jahre her sein, dass sich einer von ihnen zuletzt mit real wichtigen Themen auseinandergesetzt und dafür irgendetwas riskiert hat - wenn überhaupt! Wem das Rückgrat durch Geld u.a. genommen wurde, kriecht eben nur noch!
  • Direktlink »
#2 Meine 5ctAnonym
  • 21.11.2022, 13:01h
  • Och doch, verstehen können das sicherlich einige.
    Friedrich Merz zum Beispiel. Auch nicht geringe der Teile der blauen Hasspartei dürften Freudentröpfchen im Höschen haben. Die WertUnion klatscht sicherlich auch Beifall und auch gewissen Kreisen der SPD und Grünen dürfte es sehr entgegenkommen, dass hier nicht weiter "politisiert" wird (wobei immer festzuhalten ist: Menschenrechte sind universell - und damit keine Politik).

    Vielleicht ist aber auch das Cover-Model der aktuellen Ausgabe der braunen "Compact" (als "Die beste Kanzlerin für Deutschland" betitelte Sahra W.) ganz froh, dass wir, wie nannte sie uns? "skurrile Minderheit" jetzt nicht thematisiert werden - zumindest um einmal mehr gegen uns zu hetzen, dürfte das doch gut genug sein.

    Und der verlogene DFB soll sich bloß unterstehen, auch nur nochmal ansatzweise was von Ally zu fantasieren. Lasst die Regenbogenflagge in Ruhe, steht zu eurer Menschenfeindlichkeit - alles andere ist nach DER Nummer unglaubwürdig und wäre dann selbst für euer "Niveau" unglaubwürdig.
  • Direktlink »
#3 SeraphinaAnonym
  • 21.11.2022, 13:09h
  • Antwort auf #2 von Meine 5ct
  • Der DFB und die Nationalmannschaft standen ohnehin noch nie für Menschenrechte. Ich erinnere gerne daran, wie die meisten DFB Spieler und Funktionäre die Menschenrechtsverletzungen des Militär-Regime in Argentinien während der WM 1978 entweder leugneten oder mit einer brutalen Kaltherzigkeit begegneten. Es ist und bleibt ein patriarchaler, queerfeindlicher und allgemein menschenfeindlicher Verband genauso wie der gesamte zumindest männliche Profifußball.
  • Direktlink »

Kommentieren nicht mehr möglich
nach oben

Newsletter
  • Unsere Newsletter halten Dich täglich oder wöchentlich über die Nachrichten aus der queeren Welt auf dem Laufenden.
    Email: