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"Schwer erschüttert"
Kieferbruch: Schwules Paar in Niederbayern attackiert
Nach einer brutalen Attacke auf ein schwules Paar fordern queere Aktivist*innen, dass Bayern endlich – wie alle anderen Bundesländer – einen Aktionsplan gegen Queerfeindlichkeit einführt.

Symbolbild: In Niederbayern kam es am Wochenende zu einem homophoben Übergriff (Bild: ToNic-Pics / pixabay)
- 22. November 2022, 14:19h 2 Min.
Ein junges schwules Paar aus dem Landkreis Landshut ist nach dem Besuch einer queeren Party in einem Club in Dingolfing in der Nacht von Freitag auf Samstag aus offensichtlich homophoben Motiven attackiert worden. Das teilte der Verein "Queer in Niederbayern" mit, bei dem die beiden Attackierten Mitglied sind. Demnach sei das Paar aus einer Gruppe junger Männer heraus angepöbelt worden – so sollen sie als "Schwuchteln" beschimpft worden sein. Anschließend sei einer der beiden Männer vom Täter bespuckt und anschließend mit einem Faustschlag ins Gesicht niedergeschlagen worden. "Dabei verlor er zunächst das Bewusstsein und erlitt einen Kieferbruch, der im Universitätsklinikum Regensburg operiert werden musste", so "Queer in Niederbayern".
"Als Vorstand des Vereins sind wir von diesem Vorfall schwer erschüttert und hart getroffen, zumal wir uns im Vorfeld dieser ersten queeren Party unterstützend angeboten haben", erklärte Vereins-Covorsitzender Herbert Lohmeyer. "Der Vorfall zeigt uns, dass wir als LSBTIQ-Community noch stärker sichtbar werden und die gesellschaftliche Unterstützung und Akzeptanz einfordern müssen."
"Volle härte unserer Gesetze"
Die Straftat sei zur Anzeige gebracht und die Aufnahmen der Videoüberwachung im Eingangsbereich des Clubs seien sichergestellt worden. Lohmeyer äußerte die Hoffnung, dass der Täter "mit der vollen Härte unserer Gesetze" verurteilt werde.
Zudem forderte Lohmeyer endlich Handeln von der bayerischen Politik, um gegen derartige Attacken besser gerüstet zu sein: "Bayern ist das einzige Bundesland, dass bisher keinen Aktionsplan gegen Homo- und Transphobie erlassen hat und die Staatsregierung weigert sich bis heute hartnäckig. Insofern sehen wir hier die Staatsregierung in der Pflicht, endlich etwas gegen diese stark zunehmenden queerfeindlichen Übergriffe zu tun", so der Aktivist. "Und auch ein fehlender Bildungsplan, mit dem in unseren Schulen endlich auch andere Lebensweisen als die heteronormative lehrt, trägt eine Mitschuld an solchen tätlichen Übergriffen". Zudem forderte Lohmeyer, dass auch in Intergrationskursen "über unsere liberale Weltanschauung und Lebensweisen" unterrichtet werden müsse. (cw)















