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BBC-Interview

Emma Corrin wünscht sich geschlechtsneutrale Oscars

Der nichtbinäre "The Crown"-Star äußert den Wunsch nach geschlechtsneutralen Darsteller*innen-Kategorien bei bedeutenden Filmpreisen. Nur so könne sich "jede*r gewürdigt und repräsentiert fühlen".


Emma Corrin identifiziert sich selbst als nichtbinär, wird jedoch bei Film- und TV-Preisen als Darstellerin nominiert (Bild: IMAGO / Matrix)
  • 26. November 2022, 05:27h 5 3 Min.

"The Crown"-Star Emma Corrin (26) identifiziert sich selbst als nichtbinär und brachte das unter anderem im Sommer vergangenen Jahres durch einen Wechsel der Personalpronomen zu "they" und "sie" zum Ausdruck (queer.de berichtete).

In Kürze wird Corrin in einer Londoner Theaterproduktion von Virginia Woolfs (1882-1941) Roman "Orlando – eine Biographie" auf der Bühne zu erleben sein. In Woolfs Roman beginnt die Titelfigur ihr Leben als junger Mann, um später zur Frau zu werden. Im Gespräch mit der britischen BBC schlug Corrin nun vor, die Darsteller*innen-Kategorien bei großen Filmpreisen wie den Oscars zu einer einzigen geschlechtsneutralen Kategorie zusammenzufassen. "Ich hoffe auf eine Zukunft, in der das passiert", erklärte Corrin wörtlich.

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"Jede*r soll sich gewürdigt und repräsentiert fühlen"

Corrin selbst wurde im Jahr 2021 für die umjubelte Darstellung von Prinzessin Diana (1961-1997) in der vierten "The Crown"-Staffel mit einem Golden Globe ausgezeichnet. Der Star erhielt diesen Preis als "Beste Darstellerin in einem TV-Drama". Eine Änderung respektive Verschmelzung entsprechender Kategorien bei großen Film- und Fernsehpreisen würde Corrin zufolge dazu führen, dass "jede*r in der Lage ist, sich gewürdigt und repräsentiert zu fühlen".

Den Golden Globe für "The Crown" erhielt Corrin tatsächlich vor der Bekanntmachung der eigenen nichtbinären Geschlechtsidentität. Mittlerweile, so der Star, sei es "schwierig für mich, in meinem Kopf zu rechtfertigen, nichtbinär zu sein und in weiblichen Kategorien nominiert zu werden". Corrin überlegt im Gespräch mit der "BBC" laut: "Müssen wir, was Kategorien angeht, konkretisieren, ob eine Person für eine weibliche oder männliche Rolle nominiert wird?".

Der BBC zufolge würden sowohl die Organisatore*innen der Academy Awards als auch jene der britischen BAFTA-Awards gegenwärtig entsprechende Änderungen intern diskutieren.

Grammy Awards bereits seit zehn Jahren geschlechtsneutral

Im Vergleich zu Film- und TV-Preisen stellt sich die Situation in der Musikbranche anders dar. Die Grammy Awards schafften bereits vor zehn Jahren geschlechtsspezifische Preise für männliche und weibliche Künstler ab. So wird seit dem Jahr 2012 statt zweier Preise für die "beste weibliche und männliche Pop-Gesangsdarbietung" lediglich noch ein Grammy für die (geschlechtsneutrale) "beste Pop-Solodarbietung" verliehen.

Die Brit Awards gingen diesen Schritt in diesem Jahr. Hier gewann Superstar Adele (34) als erste in der neuen, geschlechtsneutralen Kategorie "British Artist of the Year", und erklärte in ihrer Dankesrede: "Ich verstehe, warum der Name dieses Preises sich geändert hat, aber ich liebe es wirklich, eine Frau und eine Künstlerin zu sein".

Potenzielle Hindernisse für eine Änderung

Ob sich speziell die eher als traditionell geltende Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die die Oscarverleihung organisiert, für eine Verschmelzung der männlichen und weiblichen Kategorien entscheiden wird, bleibt abzuwarten. Auch Hollywood-Stars würden sich möglicherweise aus dem simplen Grund dagegen aussprechen, dass es statt vier Oscars für jeweils männliche und weibliche Haupt- und Nebendarsteller*innen dann nur noch zwei Schauspielpreise gäbe. Die Chancen, eine der begehrten Trophäen mit nach Hause zu nehmen, würden für die Stars in diesem Fall um 50 Prozent sinken.

Als sich die Berlinale 2020 aus Gründen der Geschlechtervielfalt entschied, den Silbernen Bären nicht mehr getrennt nach Geschlecht auszuzeichnen, befürchteten Film-Verbände, dies würde zu mehr Unsichtbarkeit von Frauen führen (queer.de berichtete). (cw/spot)

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#1 Vic von der ElbeAnonym
  • 26.11.2022, 10:45h
  • Warum keine Preise für männliche Rollen, weibliche Rollen und Rollen jenseits von rein männlich und weiblich? Geschlecht der Darsteller*innen egal. Dann könnten alle Preise gewinnen plus mehr Sichtbarkeit für Rollen, die nicht-binär, inter oder in sonstiger Weise die Geschlechtergrenzen überschreitend sind. Und nebenbei ein Preis mehr.
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#2 ZusammenAnonym
  • 26.11.2022, 11:11h
  • Antwort auf #1 von Vic von der Elbe
  • Du meinst die männlichen und weiblichen Schauspieler müssen sich jeweils gegen hunderte Konkurrenten und die Nichtbinären Schauspieler gegen ein paar Dutzend durchsetzen?

    Das wertet den Preis dann doch deutlich ab, "alle zusammenlegen" macht da schon mehr Sinn ! Ist doch auch geiler gegen alle anzutreten und zu gewinnen !
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#3 Vic von der ElbeAnonym

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