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Mordprozess
71-Jährige vor Gericht: Partnerin mit 26 Messerstichen getötet
Vor dem Landgericht Mönchengladbach hat eine Seniorin gestanden, ihre langjährige Freundin aus Eifersucht und übersteigertem Besitzstreben getötet zu haben. Die Staatsanwaltschaft fordert acht Jahre Haft.
- 27. November 2022, 09:46h 2 Min.
Im Prozess um den Tod einer 70-jährigen Frau durch 26 Messerstiche hat die Anklage in der vergangenen Woche acht Jahre Haft für die Lebensgefährtin des Opfers gefordert. Die 71-Jährige hatte zu Beginn des Prozesses vor dem Landgericht in Mönchengladbach gestanden, ihre Partnerin aus Eifersucht und übersteigertem Besitzstreben getötet zu haben. Das Paar war seit 25 Jahren zusammen und lebte mit zwei Katzen in einer Eigentumswohnung.
Zur Tatzeit am 7. Mai 2022 war die seelisch angespannte und von Verlustängsten geplagte Angeklagte nach Auffassung eines Gutachtens vermindert schuldfähig. Deshalb wurde die zunächst erhobene Mordanklage fallengelassen. Die Staatsanwältin beantragte eine Verurteilung wegen Totschlags. Der Verteidiger regte eine Freiheitsstrafe von höchstens fünf Jahren an.
"Sie zog meine Sorgen ins Lächerliche"
Die Angeklagte, , die an Multipler Sklerose leidet, habe vermutet, dass ihre Partnerin ein Verhältnis zu der Besitzerin des gemeinsamen Stammlokals habe, so die Anklage. Die 71-Jährige schilderte, ihre Partnerin habe sich wiederholt und hinter ihrem Rücken mit der Cafébesitzerin ausgetauscht. Immer wieder begann die Frau im Prozess zu weinen. Sie sprach von glücklichen Tagen, aber es sei auch viel gestritten worden.
Nach Aussage der Angeklagten war Auslöser der Tat, dass sich die Freundin im Streit über ihre Eifersucht und Befürchtungen lustig gemacht habe. "Sie hat gesagt, ich sei verrückt", hieß es in ihrer vom Verteidiger verlesen Erklärung. "Sie zog meine Sorgen ins Lächerliche." Laut Anklage ging die 71-Jährige dann in die Küche, holte ein Messer mit 15 Zentimetern Klingenlänge und stach auf ihre Freundin ein. Sie verblutete.
Suizidversuch nach der Tat
Nach der Tat soll die Angeklagte versucht haben, sich selbst zu töten. Sie wurde schwer verletzt gefunden und konnte gerettet werden. Sie soll einer Bekannten per Whatsapp von der Tat berichtet haben, die die Polizei verständigte.
Das Urteil soll am Montag verkündet werden. (cw/dpa)













