Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat beim Gipfeltreffen "Primakow-Lesungen" in Moskau die Existenz von Unisextoiletten kritisiert.
Der 72-Jährige beklagte in einem unter anderem von der russischen Tageszeitung "Kommersant" geteilten Video zunächst, dass es in "Europa und England" angeblich mehr als 80 Geschlechter gebe und das negative Auswirkungen habe. Das habe er am eigenen Leib erfahren, als er letztes Jahr beim Treffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Schweden nach der Toilette gefragt habe: "Mir wurde eine Tür mit den Buchstaben WC gezeigt. Ich habe gefragt: 'Ist das für Frauen oder Männer?' Die haben mit gesagt: 'Das ist bei uns beides zusammen.' Ich hab das nicht geglaubt, aber so war es wirklich."
Lawrow fuhr fort: "Sie können sich nicht vorstellen, wie unmenschlich das ist. Das ist einfach nicht menschlich."
Bereits seit 2004 ist Lawrow Außenminister unter Wladimir Putin bzw. Dmitri Medwedew. Er verteidigte zuletzt den Angriffskrieg seines Landes gegen die Ukraine und warnte wiederholt und in teilweise schrillen Tönen vor einer nuklearen Eskalation.
Lawrow wiederholt queerfeindlich
Wie Putin macht auch Lawrow regelmäßig Stimmung gegen sexuelle und geschlechtliche Minderheiten. So verglich er bei einer Rede vor Studierenden in Minsk 2018 Homosexualität und Pädophilie (queer.de berichtete). Vergangenes Jahr veröffentlichte er ein Essay in vier Sprachen, in dem er vor "aggressiver LGBT-Propaganda" des Westens warnte (queer.de berichtete).
Übrigens: In Russland gibt es in den meisten Privatwohnungen oder auch an Orten wie Flugzeugen – genauso wie in westlichen Ländern – fast nur Unisex-Toiletten. Nicht bekannt ist freilich, ob diese je von Lawrow benutzt worden sind. Der Politiker ließ in seiner Rede in Moskau auch offen, wie er in Schweden seiner Notdurft nachkam. (dk)
Was für ein dummer Mann.