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- 05. März 2006 1 Min.
Den Haag (queer.de) - Rita Verdonk, niederländische Ministerin für Einwanderung und Integration, will ein Moratorium für die Abschiebung abgelehnter homosexueller Asylbewerber aus dem Iran beenden. Der Abschiebestopp wurde im vergangenen Jahr nach der Hinrichtung von zwei Schwulen verhängt (queer.de berichtete). In einem Brief an das Parlament hat die Ministerin nun argumentiert, Homosexualität werde zwar im Iran mit dem Tode bestraft. Allerdings seien die beiden gehängten Männer ihren Informationen zufolge nicht wegen schwulem Sex sondern wegen Raub, Entführung und der Vergewaltigung eines Minderjährigen verurteilt worden. Die niederländische Homo-Gruppe COC kritisierte Verdonk scharf. Im Iran würden Schwule oft unter einem Vorwand hingerichtet, deswegen sei ihre Entscheidung "unfassbar". Das Thema wird in der kommenden Woche im Parlament behandelt. Die Oppositionsparteien haben bereits gegen die Aufhebung des Moratoriums protestiert. Verdonk ist seit 2003 Einwanderungsministerin und gehört der rechtsliberalen Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD) an. (dk)
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