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GZSZ

Marc Weinmann: "Plötzlich hatte ich Lennys Zunge im Mund"

In "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" spielt er den queeren Studenten Luis Ahrens. Wir sprachen mit Marc Weinmann über den ersten Kuss mit seinem Kollegen Lennart Borchert und LGBTI-Sichtbarkeit im TV.


Szene aus Folge 7.468: Nach dem Sex versucht Luis (Marc Weinmann, l.) bei Moritz (Lennart Borchert) auf Distanz zu gehen (Bild: RTL / Rolf Baumgartner)

"Gute Zeiten, schlechte Zeiten" (GZSZ) gilt als erfolgreichste Vorabendserie Deutschlands, im Mai feierte sie ihr 30-jähriges Jubiläum. Ein Grund für den Erfolg ist sicherlich, dass sie das Leben und die Liebe in all ihren Facetten abbildet und damit wesentlich mutiger ist als so manch andere Serie – gerade auch was queere Storylines angeht.

Aktuell flimmern etwa Luis Ahrens (Marc Weinmann) und Moritz Bode (Lennart Borchert) als verliebtes Paar regelmäßig über den Fernsehbildschirm. Vor kurzem hatten sie ihren ersten großen Beziehungsstreit, den sie zur Freude der Fans aber relativ schnell wieder lösen konnten. Denn die beiden sind absolute Zuschauer*innen-Lieblinge und sorgen regelmäßig für romantische, witzige und spannende Momente.

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Marc ist ein großer Fan von Luis' Entwicklung

Mit Luis-Darsteller Marc Weinmann trafen wir uns vor einigen Tagen zu einem Teams-Interview. Wir wollten von ihm wissen, wie es ist, eine queere Person zu verkörpern, und auf welche Herausforderungen er dabei in seinem Schauspielalltag möglicherweise stößt.

Als er erfuhr, dass seine Rolle nicht nur auf Frauen, sondern auch auf Männer stehen wird, fand er dies – laut eigener Aussage – "richtig cool". Insbesondere die Storyline, dass sich aus Hass gegenüber Moritz eine Freundschaft entwickelt, die dann letztlich in einer Beziehung mündet, findet er "sehr schön". Denn dies ermögliche ihm, zahlreiche verschiedene Facetten zu zeigen, und stelle für ihn – nach wie vor – eine coole Herausforderung dar.


Marc Weinmann ist seit September 2021 bei GZSZ zu sehen (Bild: RTL / Florian Reick)

Allerdings habe er auch Respekt davor, eine queere Person zu verkörpern. Denn ihm sei bewusst, dass "LuMo", wie Luis und Moritz liebevoll von ihren Anhänger*innen genannt werden, eine riesengroße Fanbase haben, die auch schnell Mal sauer werde, wenn die beiden in der Serie Streit miteinander haben. Aufgrund dessen sei es ihm wichtig, dass sie die Beziehung so natürlich wie möglich verkörpern. Dies beinhalte auch, romantische und intime Szenen zu spielen, was gerade während der Corona-Pandemie nicht immer einfach gewesen sei. Stichwort: Sicherheitsabstand.

Zungenkuss-Panne mit Lennart Borchert

Apropos intime Szenen: Merkt Marc eigentlich einen Unterschied, wenn er diese mit einem Mann oder einer Frau dreht? Nein, denn in diesen Situationen agiere er als Schauspieler und habe keine Gefühle für seine Drehpartner*innen. Dennoch versuche er den Zuschauer*innen natürlich echte Gefühle zu vermitteln und möchte die Szenen so authentisch wie möglich darstellen.

Als er Lennart Borchert das erste Mal küssen sollte, sei es dennoch eine kleine Herausforderung für ihn gewesen, an die er sich erst mal habe "rantrauen" müssen, wie er gegenüber queer.de erzählt. Beide seien sehr nervös gewesen, was allerdings immer der Fall sei, wenn man neue Schauspiel-Kolleg*innen küsse. Lennart habe ihn dann gefragt: "Küssen wir eigentlich mit Zunge?", woraufhin Marc im Scherz antwortete: "Wie du magst." Plötzlich habe er tatsächlich die Zunge seines Serienpartners im Mund gehabt. Marc sei sehr überrascht gewesen, doch heute könnten die beiden darüber lachen. Denn letzten Endes habe diese witzige Erfahrung die Schauspieler noch enger zusammengeschweißt.

Mittlerweile könnten sie sich auch gut fallen lassen und wüssten, dass keiner von beiden Grenzen überschreiten würde.

Weltweiter Hype um Luis und Moritz

Die Kuss-Szenen von Marc und Lennart gingen übrigens um die ganze Welt, erzählt Marc Weinmann. Regelmäßig sehe er Beiträge von Fanpages auf allen Kontinenten, was ihn auf der einen Seite natürlich sehr freue, ihn auf der anderen Seite aber auch zum Nachdenken bringe. Denn für ihn mache das den Anschein, als ob es sonst nicht wirklich viele Formate gebe, in denen homosexuelle Beziehungen so offen gezeigt werden wie bei GZSZ – und man sich deshalb so stark an "LuMo" klammere.


Szene aus Folge 7.422: Luis (Marc Weinmann, l.) und Moritz (Lennart Borchert) kommen sich näher (Bild: RTL / Rolf Baumgartner)

Der Schauspieler ist nach wie vor "geflasht", was für einen Hype die beiden auslösen. Er hätte damit nicht gerechnet. Erklären könne er sich dies so, dass man die beiden nun schon so lange auf ihrer Reise begleitet habe. In einer täglichen Serie wie GZSZ könne man schließlich viel mehr Facetten eines Paares abbilden als beispielsweise in einer achtteiligen Netflix-Serie. Zudem scheue sich GZSZ nicht davor, auch "krassere Szenen" zu zeigen, was er auch richtig finde.

Luis liebt in erster Linie Menschen, keine Geschlechter

Doch so viel Liebe Marc Weinmann auch für seine Rolle zu spüren bekommt, ganz verschont bleibt auch er nicht vor Hass. Immer wieder findet er auch homophobe Kommentare über "LuMo" auf Social Media. Was er hier aber besonders schön finde, sei, dass die anderen Follower*innen Partei für die beiden ergriffen und sich für LGBTI stark machten.


Szene aus Folge 7.449: Luis (Marc Weinmann, l.) gibt seinem Verlangen nach Moritz (Lennart Borchert) nach (Bild: RTL / Rolf Baumgartner)

Allgemein ist Marc Weinmann ein großer Fan der queeren Community, da er es schön finde, wie offen diese gegenüber allen Menschen sei. Deshalb besuche er auch selbst CSDs und gerzählt, dass er viele queere Freund*innen habe. Doch wo steht eigentlich seine Rolle Luis Ahrens in der Community? Laut Marc sei Luis als bisexuell angelegt worden. Doch Marc möchte ihm eigentlich gar keine sexuelle Orientierung zuschreiben, da er finde, dass es Luis einfach um die Menschen und nicht ums Geschlecht gehe.

Marc wünscht sich intrigantere Storylines für seine Rolle

Zudem sei Luis aktuell auch nicht allzu sehr in die LGBTI-Community involviert, im Gegenteil zu seinem Partner Moritz, der sich hier sehr gut auskenne und zu Hause fühle. Und auch in einem weiteren Punkt gehen die beiden aktuell ein bisschen auseinander: Luis will erfolgreicher Architekt werden, während Moritz als Model arbeiten möchte. Jeder, so Marc, lebe also gerade ein bisschen "in seiner eigenen Welt", und es bleibe spannend, ob die beiden "einen gemeinsamen Nenner" finden werden. Doch genau das finde er auch so schön, da jedes Paar – unabhängig von der sexuellen Orientierung – solchen Herausforderungen begegnen könne.

Allgemein ist Marc Weinmann "sehr happy" mit seiner Rolle und findet es toll, dass er mit dafür sorgen könne, dass durch GZSZ Vorurteile abgebaut werden. Die Serie sieht er hier auch als Vorreiter an. Wenn er sich etwas wünschen könnte, dann würde er aber gerne noch ein paar intrigantere Storylines spielen.

GZSZ läuft von Montag bis Freitag um 19.40 Uhr bei RTL und kann jederzeit auf RTL+ gestreamt werden.

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#1 grggrgrAnonym
#2 RosenrotAnonym

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