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Jahresrückblick, Teil V

Die wichtigsten queeren Bücher 2022

Der Buchmarkt wird immer vielfältiger, queere Autor*innen und Inhalte gewinnen die wichtigsten Auszeichnungen. Diese zehn Werke aus 2022 bereichern jedes queere Bücherregal.


Die nicht-binäre Person Kim de l'Horizon gewann für das queere "Blutbuch" den Deutschen Buchpreis 2022 (Bild: Harald Krichel / wikipedia)

Julia Shaw: Bi – vielfältige Liebe entdecken

Das B in LGBTI ist gewohnheitsmäßig schnell gesagt, aber fast nie richtig mitgemeint. Noch schlimmer: Bisexuellen Menschen wird ihre sexuelle Orientierung oft abgesprochen und/oder sie werden mit Vorurteilen belegt und abgelehnt. Die gesellschaftliche Debatte über Bisexualität hinke der Akzeptanz von Homosexualität etwa 30 Jahre hinterher, meint Julia Shaw. Deshalb hat die in Deutschland geborene Rechtspsychologin das Buch geschrieben, das ihr als bisexueller Frau als "Atlas der Bi-Welt" gefehlt hat. "Bi – vielfältige Liebe entdecken" (Amazon-Affiliate-Link ) ist das erste populärwissenschaftliche Buch zum Thema in einem großen Verlag – und damit ein echter Meilenstein.
"Biphobie erleben wir vor allem in der queeren Community" (28.05.2022)

Andreas Stichmann: Eine Liebe in Pjöngjang

Eine deutsche Journalistin reist nach Pjöngjang, wo sich eine Nordkoreanerin in sie verliebt. Nirgendwo ist eine lesbische Beziehung zwischen Einheimischer und Besucherin wohl so undenkbar wie im isoliertesten Land der Erde. Von einer Reise dorthin brachte Autor Andreas Stichmann die Idee für den Roman "Eine Liebe in Pjöngjang" (Amazon-Affiliate-Link ) mit. Der schaffte es auf die Longlist des Deutschen Buchpreises.
Nordkoreanische Agentin liebt deutsche Journalistin (07.03.2022)

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Pride! Eine kurze Geschichte der LGBTIQ+-Bewegung

Porträts queerer Berühmtheiten, Schaubilder zu Meilensteinen der queeren Geschichte, eine queere Flaggenkunde: All das bietet das leicht verständliche und lesenswerte Buch "Pride!" (Amazon-Affiliate-Link ), dessen deutsche Übersetzung mit einem Vorwort von Linus Giese in diesem Jahr erschienen ist. Ob für Einsteiger*innen oder Erfahrene – der Band bietet umfassende Informationen über Queerness. Deshalb ist er gerade für (Schul-)bibliotheken eine wichtige Anschaffung.
Eine kompakte Chronologie der Pride-Bewegung (03.04.2022)

Julian Mars: Was wir schon immer sein wollten

Endlich, gleichzeitig aber auch leider hat Julian Mars in diesem Jahr seine Trilogie um den schwulen Felix und seine Freund*innen vollendet. In "Was wir schon immer sein wollten" (Amazon-Affiliate-Link ) geht der Konflikt mit Emilie weiter, während seine Beziehung mit Martin ins Wanken gerät. Eine Fülle an genauso verrückten wie sympathischen Figuren, ein augenzwinkernder Grundton und der unverkrampfte Umgang mit den großen Themen machen den Roman zu einem würdigen Abschluss der Trilogie.
Dreißig, aber noch lange nicht erwachsen (10.04.2022)

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Rainer Herrn: Der Liebe und dem Leid

Einzigartig, modern, zukunftsweisend: All das war das 1919 vom schwulen Arzt Magnus von Hirschfeld in Berlin gegründete Institut für Sexualwissenschaft. Gleichzeitig hatte es einen politischen Anspruch, indem es sich dafür einsetzte, den Paragrafen 175 abzuschaffen und damit Homosexualität zu legalisieren. Rainer Herrn schafft es, in seinem fast 700 Seiten starken Band "Der Liebe und dem Leid" (Amazon-Affiliate-Link ) auf packende Weise darzustellen, wie sich das Institut – und seine Bedrohung – entwickelte. Eine echte Pionierarbeit.
Eine Zeitreise in Magnus Hirschfelds legendäres Institut (18.06.2022)

Shon Faye: Die Transgender-Frage

Die britische Journalistin Shon Faye lässt die gängigen Themen wie Genital-Operationen und Toiletten unbeachtet, um sich in "Die Transgender-Frage" (Amazon-Affiliate-Link ) den wichtigen Dingen zu widmen. Dazu gehören etwa die tatsächlichen Hürden und Anfeindungen in der Lebenswirklichkeit von trans Menschen – in der Schule, Familie, im Gesundheitswesen oder beim Wohnen. Ihre Vision ist dabei intersektional, denn es geht nicht nur um Gleichstellung, sondern eine Befreiungsbewegung aller marginalisierten Menschen.
"Die Transgender-Frage": Transgeschlechtlicher Klassenkampf (23.07.2022)

Édouard Louis: Anleitung ein anderer zu werden

Édouard Louis ist aus dem französischen Kulturbetrieb längst nicht mehr wegzudenken. Innerhalb weniger Jahre hat er sich zu einer der wichtigsten queeren Stimmen des Landes entwickelt. Er hat genau das geschafft, was er immer wollte, könnte man meinen. In "Anleitung ein anderer zu werden" (Amazon-Affiliate-Link ) liefert er ein anderes, differenziertes Bild. Louis reflektiert diesen Prozess, die Arbeit an seinem Debutroman "Das Ende von Eddy" und die Beziehung zu den Menschen, die ihn dabei prägten, ehrlich und selbstkritisch – und das in einer wie immer poetischen Sprache.
Von der rücksichtslosen Neuerfindung eines jungen Schwulen (06.09.2022)

Joy Reißner, Orlando Meier-Brix (Hg.): tin*stories

Der Sammelband setzt sich mit trans, inter und nicht-binärer Geschichtsschreibung auseinander und sucht Antworten auf wichtige Fragen, etwa zur Zuschreibung von Identitäten oder zur Vereinnahmung von Figuren. Dabei setzt der Band auf eine Vielzahl unterschiedlicher Stimmen und Formen und zeigt so, wie vielfältig die Verwendung von Sprache und der Umgang mit ihr ist. So schließt "tin*stories" (Amazon-Affiliate-Link ) zumindest einige Lücken queerer Geschichtsforschung.
Über die Lücken und Fallstricke der queeren Geschichtsschreibung (11.12.2022)

Randall Kenan: Der Einfall der Geister

Schuld. Nichts anderes soll dem 16-jährigen Horace ausgetrieben werden, Mitte der 80er-Jahre in einer Schwarzen Baptistengemeinde im Süden der USA. 1989 ist "Der Einfall der Geister" (Amazon-Affiliate-Link ) bereits erschienen, der Autor Randall Kenan war da erst 26 Jahre alt. Entdeckt hat ihn die große Toni Morrison. Dennoch dauerte es über 30 Jahre, bis der Roman ins Deutsche übersetzt wurde – dieses Jahr wurde er endlich veröffentlicht.
Dieser queere Roman war seiner Zeit gleich doppelt voraus (17.12.2022)

Kim de l'Horizon: Blutbuch

Die Sensation des Buchjahres: Der Deutsche Buchpreis geht 2022 an eine nicht-binäre Person für den laut unserer Rezensentin Anja Kümmel "superqueeren Roman" "Blutbuch" (Amazon-Affiliate-Link ). Darin findet Kim de l'Horizon eine explizit queere Erzählform, die Grenzen (und Meinungen) sprengt. Assoziativ wird über queeres Begehren und die Erkundung der eigenen Herkunft erzählt. Ein ganz eigenwilliger, außergewöhnlicher Roman, der "beglückt und verstört, amüsiert und schockiert".
Das ist der superqueere Roman auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises (20.09.2022)

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#1 YobuddyAnonym
  • 26.12.2022, 03:30h
  • Danke für die tollen Buchvorstellungen. Bin total begeistert. Macht weiter so
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#2 PhilAnonym
  • 26.12.2022, 09:46h
  • Das Julian Mars Buch hab ich mehr oder weniger an einem Tag verschlungen. Hab jede Seite geliebt!!
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