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Berlin
Trans Frau in Neukölln attackiert
Erneut kam es in der Bundeshauptstadt zu einem queerfeindlichen Übergriff: Eine trans Frau wurde von einem Unbekannten verletzt.
- 5. Januar 2023, 12:45h 2 Min.
Ein bislang unbekannter Mann hat nach Polizeiangaben am Mittwochabend in Berlin-Neukölln eine trans Frau angegriffen und verletzt. Die 32-Jährige befand sich nach ersten Erkenntnissen gegen 21.40 Uhr auf einem Gehweg in der Hermannstraße, als der Mann auf sie zugekommen und sie zunächst auf Deutsch verbal angegangen haben soll. Den genauen Wortlaut konnte sie aufgrund fehlender Sprachkenntnisse nicht angeben, war sich aber laut Polizei aufgrund bereits gemachter Erfahrungen als trans Frau und der Mimik und Gestik des Unbekannten sicher, dass diese beleidigend waren.
Als die 32-Jährige weitergegangen sei, soll ihr der Tatverdächtige gefolgt sein und ins Gesicht gespuckt haben. Bei ihrem Versuch, zu flüchten, soll ihr der Mann unvermittelt Reizstoff ins Gesicht gesprüht haben. Anschließend sei er davongelaufen. Passanten alarmierten dann Polizei und Feuerwehr.
Staatsschutz ermittelt
Nach einer Erstversorgung am Tatort wurde die Verletzte in ein Krankenhaus gebracht, das sie nach einer ambulanten Behandlung ihrer Augenreizungen wieder verlassen konnte. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes leitet die Ermittlungen und die Fahndung nach dem Unbekannten. Der Staatsschutz übernimmt in der Regel, wenn Hass als Motiv für eine Straftat vermutet wird.
Bereits um den Jahreswechsel meldete die Polizei drei homophobe Attacken in Prenzlauer Berg, im Regenbogenkiez und in Hellersdorf sowie einen transfeindlichen Übergriff in Spandau (queer.de berichtete).
Die Zahl der gemeldeten Übergriffe auf queere Menschen hatte zuletzt laut dem Berliner Monitoringbericht einen neuen Höchststand erreicht (queer.de berichtete). Die Hauptstadtpolizei macht mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gezielt publik, um die Problematik an die Öffentlichkeit zu bringen und queere Opfer zu ermutigen, Straftaten zu melden. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft in Berlin haben eigene Ansprechpartner*innen für LGBTI. (cw)















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