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Anlauf
Höchstes Gericht Indiens berät über Öffnung der Ehe
Erst seit weniger als fünf Jahren ist Homosexualität im neben China bevölkerungsreichsten Land der Welt legal. Jetzt soll nach dem Willen von Aktivist*innen auch das Ehe-Verbot fallen.
- 6. Januar 2023, 12:53h 2 Min.
Vor dem höchsten Gericht Indiens hat am Freitag eine Anhörung zu der Frage begonnen, ob gleichgeschlechtliche Ehen in dem südasiatischen Land zugelassen werden sollen. Mehrere Paare hatten sich deswegen an verschiedene hohe Gerichte und auch an das oberste Gericht in Neu-Delhi gewandt, um eine gesetzliche Regelung zu erreichen.
In dem mit 1,4 Milliarden Einwohner*innen zählenden Land sind Homosexualität und die gleichgeschlechtliche Ehe immer noch weitgehend Tabuthemen. Eine Gruppe vom rechten Flügel der Vereinigten Hindu-Front demonstrierte am Freitag vor dem Gerichtsgebäude in Neu Delhi.
Aktivist Uday Raj Anand, der gerne seinen Partner heiraten möchte, erklärte gegenüber Reuters: "Wir können so viele Dinge nicht tun, obwohl wir zusammenleben." So ist es für gleichgeschlechtliche Paare nicht möglich, Kinder gemeinsam zu adoptieren.
Bis vor wenigen Jahren war einvernehmlicher Sex zwischen Erwachsenen gleichen Geschlechts in Indien noch strafbar. Erst 2018 kippte das oberste Gericht entsprechende Bestimmungen aus einem hundertjährigen Gesetz aus der britischen Kolonialzeit (queer.de berichtete). Letztes Jahr weitete der Gerichtshof auch den Familienbegriff auf gleichgeschlechtliche Paare aus (queer.de berichtete). Die indische Regierung der nationalistischen BJP-Partei hatte zur Frage gleichgeschlechtlicher Ehen bisher eine ablehnende Haltung eingenommen.
In Indien ist die Akzeptanz von sexuellen Minderheiten zuletzt angestiegen: So sagten 2014 nur 14 Prozent, dass Homosexualität akzeptiert werden dürfe – 2020 waren es bereits 37 Prozent. Das geht aus einer Befragung des Pew Research Center hervor. Die Akzeptanz lag damit höher als in einigen europäischen Ländern wie Bulgarien oder der Ukraine, aber weit unter den Werten westeuropäischer Staaten.
Als einziges asiatisches Land hat bislang Taiwan die Ehe für Schwule und Lesben geöffnet (queer.de berichtete). (dpa/dk)

















Auch gleichgeschlechtlich Liebende sollen heiraten dürfen.
Politiker haben ihren Wählern nicht vorzuschreiben, wen sie lieben und heiraten dürfen.
Das wissen sie selber und schaden keiner einzigen Hetero-Ehe.
Das Gerede "keine Kinder bekommen" ist kein Argument!
Auch Hetero-Paare mit 50 oder älter können heiraten - da kommen auch keine Kinder.
Kein Paar geht aufs Standesamt, um dort seinen Fortpflanzungswillen eintragen zu lassen, sondern weil sie sich lieben und füreinander da sein wollen - ob mit oder ohne Kinder (wir haben zwei).
Liebe ist immer gut!
Homophobie ist immer schlecht!