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Edwin Chiloba
Kenia: LGBTI-Aktivist durch Socken erstickt
Unter fünf festgenommenen Verdächtigen ist auch der mutmaßlicher Lebenspartner des Opfers.

Edwin Chiloba starb im Alter von nur 25 Jahren (Bild: Facebook / Edwin Chiluba)
- 11. Januar 2023, 18:02h 2 Min.
Der getötete kenianische LGBTQ-Aktivist und Modedesigner Edwin Chiloba ist offenbar erstickt worden. "Nach unseren Erkenntnissen starb er an den Folgen einer durch Ersticken verursachten Asphyxie", sagte ein Pathologe der kenianischen Regierung, Johansen Oduor, am Mittwoch nach der Obduktion. Dem 25-jährigen Modedesigner und Model sei ein Fetzen einer Jeans um den Mund und die Nase gebunden worden. "Es gab Socken, die in den Mund gestopft wurden", sagte Oduor.
"Wenn man sich seine Fingernägel ansieht, waren sie bläulich, was darauf hindeutet, dass er unter Sauerstoffmangel litt, als er starb", sagte der Pathologe.
Ist Chilubas Partner der Täter?
Die Leiche von Chiloba war in der vergangenen Woche etwa 40 Kilometer von der Stadt Eldoret entfernt gefunden worden, nachdem sie Berichten zufolge aus einem fahrenden Auto geworfen worden war (queer.de berichtete). Ein Fotograf, der laut Berichten ein Liebhaber von Chibola war, wird beschuldigt, den 25-Jährigen getötet zu haben. Er und vier weitere Verdächtige befinden sich in Polizeigewahrsam.
LGBTI-Aktivist*innen warnen davor, dass die Polizei als sehr homophob gilt und daher ihre Angaben mit Vorsicht genossen werden müssen. Allerdings bestätigte eine Freundin Chilobas, die Geschäftsfrau Mitchelle Ntalami, dass der Partner des Opfers nicht wirklich die große Liebe gewesen sei, ganz im Gegenteil. Auf Instagram schrieb sie an den Verstorbenen: "Es tut weh, dass der, der behauptet hat, dass er dich liebt, dein Herz immer und immer wieder gebrochen hat und schließlich auch dein Leben genommen hat. Wir haben darüber so oft gesprochen. Das war KEINE Liebe."
Homosexualität ist in Kenia wie in weiten Teilen Afrikas tabu. Gleichgeschlechtlicher Sex kann im mehrheitlich konservativ-christlichen Kenia mit Haftstrafen von bis zu 21 Jahren bestraft werden. In dem Land kommt es häufig zu verbaler und auch körperlicher Gewalt gegen queere Menschen. (AFP/cw)














