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- 09. März 2006 2 Min.
Washington (queer.de) - Das amerikanische Außenministerium hat in seinem neusten Menschenrechtsbericht arabische Staaten wegen der Verfolgung von Homosexuellen verurteilt. Besonders in der Kritik standen die Vereinigten Arabischen Emirate, ein Verbündeter der Vereinigten Staaten. Der Bericht zitiert die Verhaftung von 26 angeblich Homosexuellen, von denen 13 verurteilt wurden (queer.de berichtete). Insbesondere wird die angedrohte Hormonbehandlung von Schwulen kritisiert. Auch Iran und Saudi-Arabien stehen wegen Schwulenfeindlichkeit am Pranger. In beiden Staaten droht männlichen Homosexuellen die Todesstrafe. "Wie ein Land seine eigenen Leute behandelt, ist ein Indikator dafür, wie es sich seinen Nachbarn gegenüber verhält", erklärte Außenministerin Condoleezza Rice bei der Vorstellung des Berichts. "Das wachsende Verlangen nach demokratischen Regierungen basiert auf der Einsicht, dass der beste Garant für Menschenrechte eine blühende Demokratie ist." Joe Solomonese von der größten amerikanischen Homo-Gruppe "Human Rights Campaign" lobte zwar den Bericht, kritisierte aber die Politik der Regierung: "Der Bericht der Außenministeriums klärt zwar auf, aber er wird nichts bringen, wenn die USA weiterhin mit Staaten wie dem Iran kooperieren, um Menschenrechtsgruppen zum Schweigen zu bringen." Er bezog sich auf eine Abstimmung in der UN, in der unter anderem Iran und die USA gemeinsam gegen die Anerkennung von zwei Homogruppen als Nichtregierungsorganisationen mit Beraterstatus gestimmt haben (queer.de berichtete). Außerdem kritisierte Solomonese die enge Zusammenarbeit zwischen den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten. (dk)
Links zum Thema:
» Der Menschenrechtsbericht (auf Englisch)














