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Nach 18 Jahren Haft

Moshammer-Mörder wird in Irak abgeschoben

Der Iraker Herisch A. hat seine Haftstrafe verbüßt und wird sofort in sein Heimatland zurückkehren. Nach Deutschland darf er nie wieder einreisen.


Rudolph Moshammer war im Januar 2005 ermordet worden (Bild: Sven.petersen / wikipedia)

  • 26. Januar 2023, 13:22h, noch kein Kommentar

Der wegen des Mordes an dem Münchner Modezaren Rudolph Moshammer verurteilte Iraker Herisch A. wird nach 18 Jahren Haft in Deutschland in sein Herkunftsland abgeschoben. Die Abschiebung sei im Gange, das Flugzeug mit dem heute 43-Jährigen an Bord starte voraussichtlich um 14.30 Uhr vom Frankfurter Flughafen nach Bagdad, sagte ein Sprecher der Bundespolizei der Deutschen Presse-Agentur. Laut "Bild" sitzt er bereits in der Iraqi-Airways-Maschine IA 236 nach Bagdad.

Zuvor war mit der Anerkennung der Identität des Mannes durch den Irak die Voraussetzung für den Abschiebeflug geschaffen worden. Das notwendige Passersatzpapier lag laut Landesamt für Asyl und Rückführungen inzwischen vor. A. darf lebenslang nicht mehr nach Deutschland einreisen.

Die Staatsanwaltschaft München I hatte bereits im November 2022 erklärt, dass sie im Falle einer Abschiebung aus der Haft heraus von einer weiteren Vollstreckung der Haftstrafe absehen würde. Eine Entlassung aus der Haft zur Reststrafenbewährung innerhalb Deutschlands hatte die Behörde aber abgelehnt. In seinem Heimatland wird der 43-Jährige das Flugzeug als freier Mann verlassen.

A. hatte Moshammer im Januar 2005 in dessen Haus im Münchner Vorort Grünwald erdrosselt (queer.de berichtete). Moshammer, der seine Homosexualität nie öffentlich machte, hatte den damals 25-Jährigen mit nach Hause genommen. Der Iraker wurde wenig später festgenommen. Das Landgericht München I verurteilte ihn wegen Mordes und Raubes zu lebenslanger Haft und stellte die besondere Schwere der Schuld fest (queer.de berichtete). (dpa/cw)