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Netflix-Sitcom

Bewegende Coming-out-Szene in den "Wilden Neunzigern"

Anders als die Vorgängerserie gibt es bei "That 90s Show" eine offen schwule Hauptfigur. Fans zeigen sich auch entzückt, wie in der ersten Staffel ein Coming-out dargestellt wird.


Ozzie (Reyn Doi) outet sich gegenüber Kitty (Debra Jo Rupp) als schwul (Bild: Netflix)

Eine Coming-out-Szene in der neuen Netflix-Sitcom "Die wilden Neunziger" ("That 90s Show") bewegt die Welt: Schüler Ozzie (Reyn Doi) outet sich in der im Summer 1995 spielenden zehnteiligen ersten Staffel des Ablegers von "Die wilden Siebziger" (1998-2006) gegenüber Kitty (Debra Jo Rupp), der Großmutter der Hauptfigur Leia (Callie Haverda). Die ersten zehn Folgen von "Die wilden Neunziger" sind am 19. Januar bei Netflix veröffentlicht worden.

Das Coming-out kommt in Folge fünf: Ozzie ist hier bei Punkt sieben seines 16-Stufen-Planes für sein Coming -out angekommen: sich vor einem Erwachsenen zu outen, den man die ganze Zeit sieht. Sein Ursprungsplan, sich neumodisch mit einer E-Mail zu outen, scheitert, da Kitty stets aus Versehen den PC ausschaltet, anstatt das Mail-Programm zu öffnen. Also muss er es ihr direkt sagen: "Frau Forman, ich bin schwul", bringt er schließlich heraus. "Ich weiß es seit einer Weile und wollte, dass Sie es wissen. Ich habe sogar einen Freund, Étienne, der in Kanada lebt."

Kitty reagiert mit den Worten: "Ich weiß nicht, wie ich darüber denke. Meine gute Freundin Sharon hat einen Kanadier geheiratet und er hat sich mit ihrem Toyota aus dem Staub gemacht. Und dabei war die Asche ihre Katze im Auto. Sie ist fix und fertig." Ozzie fragt dann verunsichert: "Aber ist es in Ordnung für Sie, dass ich schwul bin?" Kitty antwortet freundlich: "Natürlich! Ach, du lieber Junge, komm her", worauf sie Ozzie in die Arme nimmt.

Der 14-jährige Ozzie-Darsteller Reyn Doi erklärte gegenüber dem Magazin "People", dass ihn nach der vor einem Live-Publikum aufgenommenen Episode viele auf das Coming-out angesprochen hätten und sagten, die Szene habe sie sehr bewegt. "Ich kriege heute immer noch Kommentare. Ich bin sehr glücklich, dass das auf dem Bildschirm so rüber kam."

Auch in sozialen Medien reagierten viele Fans der Serie emotional. Manche erklärten, dass sie das Coming-out zu Tränen gerührt habe.

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In der Vorgängershow "Die wilden Siebziger" hatte es keine offen queere Hauptfigur gegeben, es gab aber einige derartige Handlungsstränge: In Staffel eins spielte etwa vor 25 Jahren der spätere Filmstar Joseph Gordon-Levitt ("Inception", "The Dark Knight Rises", "Looper", "Snowden") einen schwulen Schüler, der die Hauptfigur Eric (Topher Grace) küsst. Eric wird davon völlig überrascht und versucht später, seine Maskulinität hervorzuheben. Die Behandlung des Themas Homosexualität als etwas außergewöhnlich Fremdes erscheint heutzutage etwas veraltet.

Die neue Sitcom spielt im selben Haus wie "Die wilden Siebziger" – dieses Mal dreht sich die Geschichte um die Teenager*innen Leia, Ozzie sowie Gwen (Ashley Aufderheide), Nikki (Sam Morelos), Nate (Maxwell Acee) und Jay Kelso (Mace Coronel). Neben Kitty gehört auch ihr Ehemann Red (Kurtwood Smith) wie in der Originalserie wieder zum Haupt-Cast. In Nebenrollen sind auch viele weitere Personen aus "Die wilden Siebziger" zu sehen, darunter auch Michael Kelso (Ashton Kutcher), Jackie (Mila Kunis) und auch der als schwule Diva dargestellte Fenton (Jim Rash). Natürlich sitzen die Jugendlichen auch in der Neuauflage wieder in vielen Szenen merkwürdig fröhlich und mit kleinen Augen in einem Kreis im Keller zusammen, während im Hintergrund Rauch zu sehen ist. (dk)


Auch in den Neunzigern ist der Wasserturm noch immer der Ort, um sich mal ein Bierchen zu genehmigen (Bild: Netflix)

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Queere TV-Tipps
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#1 Wilde70Anonym
  • 26.01.2023, 16:39h
  • Ich fand That 70s Show ganz OK, aber der Netflix Aufguss im angeblichen 90er Jahre Stil ist schon sehr flach.
    Es wird nicht der Zeitgeist der 90er dargestellt, sondern so wie die 90er aus der Sicht von 2023 hätten sein sollen/können (ähnlicher Schwachpunkt wie beim Original). Die Charaktere sind viel zu weich gezeichnet und haben gar keine Kanten.
    ABER vom Sprachniveau und der intellektuellen Anforderung ist die Zielgruppe auch im Teenagerbereich anzusiedeln. Also aus der Zielgruppe bin ich raus.
    Viel Spaß beim schauen.
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#2 NajaAnonym
  • 26.01.2023, 18:53h
  • Ich weiß echt nicht, was an dieser Coming-out-Szene so besonders berührend sein soll. Da kenne ich aber zig Coming-out-Szenen aus Serien und Filmen, die viel berührender sind.
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#3 QuatschProfil
#4 Kind der 90erAnonym
  • 27.01.2023, 16:58h
  • Ich fand Die erste (hoffentlich nicht die letzte) Staffel der Serie sehr witzig. Habe schon lange nicht mehr so bei einer Sitcom gelacht. ( Vielleicht in den 90ern oder 00ern) Ich bin ein Kind der 90er, natürlich waren die 90er nicht so wie dargestellt, zumindest aus deutscher Sicht. Das waren die 70er wahrscheinlich auch nicht. Aber dadurch das die Serie keinen "Tiefgang" hat, macht es sie auch so gut. Ich konnte abschalten ohne über den Sinn und Unsinn im Leben nachdenken zu müssen. Die Witze waren lustig, der Cast okay und die "Original Kids" aus den 70ern haben sich zurückgehalten.Süß war das coming schon irgendwie aber bewegend nicht unbedingt, besonders aus heutiger Sicht. In den 90ern wäre es eine Sensation gewesen, ich hätte mich in den 90ern mit 13 oder 14 bestimmt nicht geoutet. Selbst mit 16 war ich sehr weit davon entfernt.
    Was ich eigentlich sagen will, ich fand die Serie gut, nicht tiefgründig aber witzig.
    Aber Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden.
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