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USA

Mordversuch an Grindr-Date: 45 Jahre Haft

Ein junger Amerikaner wollte die Jeffrey-Dahmer-Morde imitieren – sein erstes Opfer verletzte er schwer.


Der Täter bezeichnete Grindr als "sein Jagdrevier" (Bild: Ivan Radic / flickr)

Ein 21-Jähriger aus der Stadt Lafayette (US-Bundesstaat Louisiana) ist diese Woche zu 45 Jahren Haft verurteilt worden, weil er den Plan geschmiedet hatte, schwule Männer zu töten und seine Opfer zu essen. Das teilte das amerikanische Justizministerium mit. Ein damals 19-Jähriger, den der Täter via Grindr getroffen hatte, wurde im Juni 2020 vom Täter schwer verletzt.

Der Täter, der zur Tatzeit ebenfalls 19 Jahre alt war, hatte sein Opfer zu einem verlassenen Haus gelockt. Dort zwang er den jungen Schwulen mit einer Waffe, sich Handschellen anzulegen, und versuchte auf mehrere Arten, ihn zu töten. So würgte er ihn, stach mit einem Eispickel auf ihn ein, schlug ihm mit einem Hammer auf den Hinterkopf und schlitzte seine Handgelenke auf. Unvermittelt beendete er die Attacke und wählte den Notruf – vor dem Haus wartete er dann auf die Polizei.

Gegenüber den Behörden gab er an, dass er geplant habe, weitere schwule Männer zu töten und Körperteile zu essen oder sie als Souvenir zu behalten, bis er festgenommen oder selbst getötet werde. Vorbild für seine Mordfantasien sei der Serienkiller Jeffrey Dahmer gewesen, der zwischen 1978 bis 1991 mindestens 17 Jungs und Männer getötet hatte.

Opfer trug Folgeschäden davon

Das Opfer überlebte nur knapp – nach der Tat fiel es drei Tage in ein Koma. Noch heute leidet der junge Mann an den Verletzungen. So habe der Täter die Handgelenke so traktiert, dass die Knochen freigelegen hätten. In seiner linken Hand kann das Opfer bis heute nichts spüren. Der Angeklagte hatte sich bereits im September des Verbrechens für schuldig bekannt.

"Die Fakten dieses Falles sind schockierend und die Entscheidung des Angeklagten, sich auf schwule Männer zu konzentrieren, zeigt wieder einmal die einzigartigen Vorurteile und Gefahren, der die LGBTQ-Community heutzutage ausgesetzt sind", sagte Vize-Bundesgeneralanwältin Kristen Clarke. "Das Internet sollte zugänglich und sicher für alle Amerikaner sein, unabhängig von deren geschlechtlicher oder sexueller Orientierung. Wir werden weitermachen und Verbrecher fassen, die Online-Plattformen als Waffe nutzen, um queere Opfer zu finden, damit sie ihnen Gewalt antun können."

Erst vergangenen Monat war ein Mann in Michigan zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden, weil er 2019 sein Grindr-Date getötet und dessen Hoden gegessen hatte (queer.de berichtete). (dk)

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#1 HexeAnonym
  • 28.01.2023, 01:31h
  • Kommt natürlich keiner auf die Idee das Problem bei Netflix und co zu suchen.
    Diese ganze true crime Scheisse wird noch viele weiterer solcher folgen mit sich bringen.
    Nachahmungstäter werden durch diesen Blödsinn animiert. Aber hey, macht ja mega Spaß Psychopathen zu glorifizieren und gemütlich Zuhause bei Popcorn zuzugucken wie Menschen getötet werden.
    Von der Retraumatisierung der Opfer und Angehörigen ganz zu schweigen.
    Oscar verdächtig.
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#2 Julian SAnonym
  • 28.01.2023, 13:32h
  • Antwort auf #1 von Hexe
  • Volle Zustimmung!

    Gewalt-Visualisierungen werden immer zu Nachahmern führen und haben psychologisch bei gewissen Prädispositionen eine ganz andere Wirkung als wenn man nur von solchen Verbrechen lesen würde.

    Dass Netflix dennoch eine Serie wie "Dahmer" produziert, macht sie zu indirekten Mittätern.

    Wer Hetze als indirekte Mitschuld an daraus resultierender Gewalt anerkennt, muss auch in diesem Fall anerkennen, dass Netflix dafür auch mit verantwortlich ist.
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#3 MalikAnonym
  • 28.01.2023, 13:40h
  • Antwort auf #1 von Hexe
  • Also soll die "normale" Mehrheit nur inhaltlich zensierte Film- und Fernsehbeiträge bekommen, nur damit ein paar psychisch Kranke oder schlichtweg bösartige Menschen auf keinen Fall irgendwie zu ihren Taten animiert werden könnten?

    In so einer armseligen Welt möchte ich nicht leben.
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#4 GerralddineAnonym
  • 28.01.2023, 13:45h
  • Antwort auf #1 von Hexe
  • Absolut niemand, nein, ist ja nicht so dass die Serie seit Release von der "aber das darf man nicht, achtet auf meine Gefühle"-Fraktion lauthals kritisiert wird.

    "Netflix verleitet zum Kannibalismus" ist aber auch ein Statement, ja... !

    Verstehen kann ich den Hype allerdings auch nicht, die Serie ist imho eher eine der der Tausend Netflix- "Kann man schauen während man putz/bügelt" Sendungen als wirklich eine "Ich setzt mich auf die Couch und binge das jetzt" Show. Hätte meiner Meinung nach besser sein können als sie ist, hab die letzten 2 Folgen immer noch nicht gesehen !
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#5 Julian SAnonym
  • 28.01.2023, 13:56h
  • Antwort auf #3 von Malik
  • Das ist doch absurd.

    1. Selbst wenn es Zensur wäre: wo sonst sollte Zensur denn gerechtfertigt sein, als wenn es um Menschenleben geht?

    2. Alle Freiheitsrechte (auch die Freiheit der Kunst) finden ihre Grenzen dort, wo andere in ihren Freiheiten eingeschränkt werden. Sonst wäre das ja kein Freiheitsrecht, sondern ein Recht des Stärkeren, das Schwächeren ihre Freiheit nimmt. Insofern ist es also keine Zensur, wenn etwas nicht stattfindet, was anderen Menschen schadet.

    3. Es geht ja nicht um rechtliche Vorgaben, sondern einfach darum, dass auch ein Konzern wie Netflix nicht nur auf seine Profite schauen sollte, sondern sich seiner Verantwortung bewusst sein sollte. Auch wenn man diese Serie machen darf, sollte man sich als verantwortungsbewusstes Unternehmen dennoch fragen, ob man das auch tun muss/sollte.

    Aber wo nur Profite regieren und es keine unternehmerische Ethik (die klassische Kaufmanns-Ethik) gibt, interessieren solche Konsequenzen wohl niemanden.

    Für das schwer verletzte Opfer oder andere (zukünftige) Opfer von solchen Nachahmern, hat diese Serie ihr Leben ruiniert. Da finde ich es schon sehr skrupellos vom heimischen Sofa aus zu kommentieren, dass man aber nicht auf solche Serien verzichten will und die Opfer eben Pech hatten, man aber dennoch nicht auf so einen Schund verzichten will.
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#6 Julian SAnonym
  • 28.01.2023, 14:08h
  • Antwort auf #4 von Gerralddine
  • Doch, die Serie wird durchaus seit ihrem Erscheinen kritisiert - vor allem in den USA, also dort, wo die Taten stattfanden.

    Denn man darf nicht vergessen, dass das, was hier als eine weitere Netflix-Serie präsentiert wird, damit Leute sich gruseln können oder Spannung empfinden können, letztlich auf realen Taten und dem Schicksal vieler Opfer basiert.

    Was meint ihr wohl, wie die Hinterbliebenen der Opfer sich fühlen, wenn sie heute sehen, dass das Schicksal ihrer Kinder, Brüder, Onkel, Neffen, Nachbaren, Kommilitonen, Freunde o.ä. heute Stoff für einen Entertainment-Konzern ist.

    Das zu ignorieren, ist Zynismus pur.

    Es verlangt ja niemand, dass man solche Sujets nicht auch filmisch verarbeiten darf (wie z.B. beim Schweigen der Lämmer), aber bitte nicht auf realen Taten basierend. Das ist respektlos den Opfern und ihren Angehörigen gegenüber und stellt die Täter (egal wie sehr man sie kritisiert) auf ein Podest und verschafft den Tätern zusätzlichen Fame (was sie ja mit ihren Taten u.a. auch wollten).
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#7 MalikAnonym
  • 28.01.2023, 15:52h
  • Antwort auf #5 von Julian S
  • Absurd finde ich nur deine Begründungen.

    All das führt zu einer "Schere im Kopf" und wenn du mein Argument, dass die Rechte der Mehrheit gegenüber denen der Minderheit (Bis zu einem gewissen Grad!) schwerer wiegen, als "Recht des Stärkeren" verunglimpfst, klingt das für mich schon etwas lächerlich. Es geht hier auch nicht um den wichtigen Minderheitenschutz in einer demokratischen Gesellschaft. Es geht um etwas, das sich nicht verhindern lässt und weswegen ich das als abzulehnende Zensur betrachte.

    Es werden durch die Kunstfreiheit auch niemandes Rechte eingeschränkt, aber sie passt halt manchen Leuten nicht in den Kram, wenn sie nicht die eigene Meinungsblase bedient.

    Und noch was. Der Fall fand 2020 statt, die Netflix-Serie wurde 2022 veröffentlicht, hat also damit ursächlich rein gar nichts zu tun!

    Also wenn man Argumente schon abschreibt, dann bitte doch wenigstens nicht ohne zu überprüfen, ob sie auch korrekt sind.
  • Antworten » | Direktlink »
#8 Julian SAnonym
  • 28.01.2023, 16:14h
  • Antwort auf #7 von Malik
  • "Absurd finde ich nur deine Begründungen."

    Wenn Du meine Begründungen absurd findest und glaubst, Netflix würde nicht zu Radikalisierung und Gewalt beitragen, dann lies z.B. mal exemplarisch diesen Artikel durch:

    www.spiegel.de/panorama/silvester-krawalle-in-bonn-medinghov
    en-wie-jugendliche-polizei-und-feuerwehr-mit-boellern-angrei
    fen-a-95555c26-5f96-4059-969a-12dacf81ac25


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    "[...] mein Argument, dass die Rechte der Mehrheit gegenüber denen der Minderheit (Bis zu einem gewissen Grad!) schwerer wiegen, als "Recht des Stärkeren" verunglimpfst, klingt das für mich schon etwas lächerlich."

    Freiheitsrechte dienen gerade auch dem Schutz von Minderheiten. Die Mehrheit braucht keinen Schutz, weil sie sich eben auf der Seite der Mehrheit weiß (wie der Name schon sagt).

    Im übrigen musst Du an Deinem Textverständnis arbeiten. Meine Aussage zu "Recht des Stärkeren" hatte nichts mit der Serie zu tun, sondern bezog sich darauf, dass Freiheitsrechte ihre Grenzen dort finden, wo die Freiheit anderer eingeschränkt wird. Weil es sonst (!) eben kein Freiheitsrecht, sondern ein Recht des Stärkeren wäre (!). Was übrigens auch in aller demokratietheoretischen Literatur genau so zu finden ist.

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    "Es geht um etwas, das sich nicht verhindern lässt und weswegen ich das als abzulehnende Zensur betrachte."

    Auch das habe ich ganz anders gesagt. Es geht nicht um rechtliche Regeln, sondern darum, dass ein Unternehmen nicht alles machen muss, was es tun darf.

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    "Es werden durch die Kunstfreiheit auch niemandes Rechte eingeschränkt, aber sie passt halt manchen Leuten nicht in den Kram, wenn sie nicht die eigene Meinungsblase bedient."

    Wie gesagt: wie alle Rechte findet auch die Kunstfreiheit ihre Grenzen. Und das hat auch nichts mit Zensur zu tun, sondern mit den Freiheitsrechten anderen. Und wenn jemand stark verletzt oder gar ermordet wird, ist das ein sehr starker Eingriff in die persönliche Freiheit. Was, wenn nicht das?

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    "Und noch was. Der Fall fand 2020 statt, die Netflix-Serie wurde 2022 veröffentlicht, hat also damit ursächlich rein gar nichts zu tun!

    Also wenn man Argumente schon abschreibt, dann bitte doch wenigstens nicht ohne zu überprüfen, ob sie auch korrekt sind."

    1. Der Fall fand nicht 2020 statt.

    2. Wenn die Serie so heißt wie der Täter, dann soll die Serie damit nichts zu tun haben?

    3. Vielleicht solltest Du erstmal die Fakten prüfen, bevor Du hier eine falsche Angabe nach der anderen raushaust.

    4. Ich schreibe nirgends ab, sondern veröffentliche meine Meinung.
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#9 MalikAnonym
  • 29.01.2023, 00:28h
  • Antwort auf #8 von Julian S
  • Du schriebst:
    "1. Der Fall fand nicht 2020 statt.

    2. Wenn die Serie so heißt wie der Täter, dann soll die Serie damit nichts zu tun haben?

    3. Vielleicht solltest Du erstmal die Fakten prüfen, bevor Du hier eine falsche Angabe nach der anderen raushaust.

    4. Ich schreibe nirgends ab, sondern veröffentliche meine Meinung."

    Also ich bin nicht derjenige, dessen Textverständnis fraglich ist.

    Zu Punkt 1: Juni 2020. Steht oben so im Artikel (sic!).

    Zu Punkt 2: Bezieht sich auf Punkt 1, dass der Vorfall im Jahr 2020 stattfand und die Serie "Dahmer" am 21.09.2022 auf Netflix Premiere hatte. Also wenn der Typ keine Reise in die Zukunft unternommen hat, um auf Netflix "Dahmer" zu kucken, ist da ein kausaler Zusammenhang schlicht unmöglich.

    Zu Punkt 3: Achwas?!? Geht's noch?

    Zu Punk 4: Ich denke, dass dürfen gerne die werten Mitlesenden beurteilen. Ich muss gerade wirklich extrem aufpassen, dass ich mich nicht vor lauter Lachen über so viel Ignoranz einnässe... Darum ist für mich hier auch Ende.
  • Antworten » | Direktlink »
#10 HexeAnonym

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