Die deutsche Hockey-Nationalmannschaft hat am Sonntag im indischen Bhubaneswar Belgien im WM-Finale mit 5:4 nach Penaltyschießen geschlagen. Damit holte das Team um Bundestrainer André Henning zum dritten Mal nach 2002 und 2006 den Titel. Dabei hatte Belgien bereits mit 2:0 geführt, am Ende der regulären Spielzeit stand es 3:3. Kapitän Mats Grambusch trug bei dem Spiel – wie bereits in vorherigen Paarungen – die Regenbogenkapitänsbinde. Er vergab im ersten Drittel zwar einen Siebenmeter, schoss dann aber das wichtige 3:2.
Bereits im Vorfeld der WM hatte Trainer Henning angekündigt, dass Kapitän Grambusch mit einer Regenbogenbinde auflaufen werde. Dafür habe man die Genehmigung der Fédération Internationale de Hockey (FIH) eingeholt (queer.de berichtete). "Uns geht es um die echte Regenbogenbinde und nicht um die weichgespülte Kompromisslösung", so Henning damals mit Blick auf den Streit um die One-Love-Binde bei der Fußball-Weltmeisterschaft im Katar. Mats Grambusch trägt diese Binde auch in der Bundesliga für seinen Verein Rot-Weiss Köln.
Coach Henning zeigte sich nach dem WM-Sieg einfach nur "unglaublich glücklich für diese wahnsinnige Mannschaft. Jetzt sind wir an der Spitze". Das Team habe einen "unbändigen Willen und die herausragende mentale Stärke", weil es in den letzten drei Spielen drei Mal nach Zwei-Tore-Rückstand wieder zurückgekommen sei. Im Halbfinale hatte die deutsche Mannschaft nach 0:2 und 2:3 noch 4:3 gegen Australien gewonnen. Im Viertelfinale hatte England gegen Deutschland 2:0 geführt, Hennings Jungs schafften aber in der regulären Spielzeit den Ausgleich und entschieden das Spiel im Penaltyschießen für sich.
Nach dem Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Katar hatten viele die Debatte um die One-Love-Binde für das schlechte Abschneiden verantwortlich gemacht. Der Bundestagsabgeordnete Petr Bytron von der AfD behauptete etwa auf Twitter: "Mit der richtigen Binde wäre das nicht passiert" (queer.de berichtete). Zum Sieg der deutschen Hockey-Herren schweigt der Rechtsaußenpolitiker. (dk)
Naja, muss halt jeder Sport und jeder Sportler selbst wissen, wie er sich blamiert oder eben nicht...