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Neuseeland

Ehemaliger All Black outet sich als schwul

Zum ersten Mal outet sich ein Ex-Profi des neuseeländischen Rugby-Nationalteams – und erhält Lob auch aus der Regierung.


Campbell Johnstone outet sich in einem Fernseh-Interview (Bild: Screenshot TVNZ)

Dies sei ein "bedeutungsvoller Augenblick für Neuseelands Gay-Community", kommentierte die Nachrichtenseite "Stuff": Erstmals outet sich mit dem 42-jährigen Campbell Johnstone ein Spieler der Rugby-Nationalmannschaft als schwul. Die sogenannten All Blacks sind das bedeutendste Nationalteam des Landes.

Johnstone outete sich am Montagabend im Nachrichtenmagazin "Seven Sharp" des Fernsehsenders TVNZ. "Wenn ich der erste All Black bin, der sich als schwul outet und damit den Druck und das Stigma nimmt, das dieses Thema umgibt, dann kann das anderen Menschen helfen", so Johnstone. So wisse die Öffentlichkeit endlich, dass es auch in dem beliebten Team mindestens einen schwulen Spieler gegeben habe. "Wir haben ein Sprichwort im Rugby nach dem Spiel: 'Wenn man sich im Spiegel anschauen und ehrlich mit sich sein kann, dann weiß man, dass man genug getan hat'", so Campbell weiter. "Und da war, der ich in den Spiegel geschaut habe und nicht ehrlich mit einem Teamkameraden war. Wisst ihr, das erzeugt viel Druck, der sich aufstaut."

Auf Twitter lobten die All Blacks die Entscheidung ihres Ex-Spielers, der 2005 in drei Spielen dabei war: "Viel Liebe und Unterstützung geht an All Black Nummer 1056, Campbell Johnstone, der den Mut hatte, seine Geschichte zu teilen und einen offeneren Sport zu schaffen", so das Team auf Twitter.

Twitter / AllBlacks
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Rugby-Verbandschef Mark Robinson ergänzte in Richtung der Spieler: "Wir wollen klarstellen: Es ist egal, wen ihr liebt, der Rugbyverband steht hinter euch."

Sportminister: "Ein großer Augenblick"

Der neuseeländische Sportminister Grant Robertson bezeichnete das Coming-out als "großen Augenblick" und dankte Johnstone dafür, dass er "den Weg für andere ebnet". Robertson ist selbst schwul und war von 2020 bis vergangene Woche Vize-Premierminister unter der ehemaligen Regierungschefin Jacinda Adern (queer.de berichtete).

Neuseeland gilt als eines der queerfreundlichsten Länder der Welt. So wurde dort 2013 die Ehe für alle geöffnet. Letztes Jahr beschloss das Parlament ein Verbot von Konversionstherapien. "Homo-Heiler*innen" drohen jetzt bis zu fünf Jahre Haft (queer.de berichtete). Bereits im Jahr zuvor war ein umfassendes Selbstbestimmungsgesetz für trans Menschen eingeführt worden (queer.de berichtete). (dk)

#1 w34ertgmfdsAnonym
  • 30.01.2023, 16:14h
  • Naja, seine aktive Karriere ist schon seit vielen Jahren vorbei. Besonders mutig ist das in diesen Zeiten eigentlich nicht mehr. Erst recht nicht in einem so queer-freundlichen Land wie Neuseeland.

    Hitzlsperger hat sich vor 11 Jahren geoutet und danach kam dann auch kein deutscher Fußballprofi mehr raus aus dem Schrank. Seit 11 Jahren nicht! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

    Er hat abgenommen und sieht jetzt viel attraktiver aus als damals als Spieler. Zum Anbeißen! Glückwunsch zur optischen Transformation.

    Dass er daraus so eine große Sache gemacht wird mit diesem Fernsehinterview, finde ich eher nicht so gut. Das Beste wäre gewesen, wenn er zum Beispiel einfach Fotos von sich und seinem Lebensgefährten gezeigt hätte, z. B. auf instagram.

    Dass er dann auch noch zu den aktiven schwulen Rugby-Spielern in Neuseeland sagt, dass es ok sei sich weiter im Schrank zu verstecken, finde ich auch nicht so gut. Klingt ein wenig wie eine Kapitulation gegenüber Schwulenfeindlichkeit.

    Ich wette er hat da in seinem Kopf eine viel, viel, viel größere Sache draus gemacht als es tatsächlich ist. Was soll die Öffentlichkeit auch anderes tun als es einfach zur Kenntnis zu nehmen? In Neuseeland dürfen schwule Paare heiraten, haben die gleichen Rechte wie Heteros. Und das schon seit 10 Jahren, übrigens vier Jahre früher als Deutschland!
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#2 Horst MAnonym
#3 ZuhörenAnonym
  • 30.01.2023, 19:00h
  • Ach Mensch. Nicht jammern, dass er sich erst jetzt outet. Er sagt es doch ganz klar: er hat mit sich selbst Probleme gehabt, nicht mit seinem Umfeld. Einfach mal akzeptieren, dass nicht jeder öffentlich drüber reden möchte. Ich mache das auch ähnlich. Jeder, der mich halbwegs gut kennt, weiß, wie ich ticke. Ich habe meine Beziehungen mit Männern auch nie geheim gehalten. Aber öffentlich habe ich mich dazu auch nie geäußert, weil: Not my story. Ist Teil meines Privatlebens, fertig

    Außerdem: ich kann jeden Promi verstehen, der das nicht will. Weil es dann das einzige ist, was ständig thematisiert wird. Und nicht jeder fühlt sich wohl damit. Können wir mal damit klarkommen, dass es solche und solche Menschen gibt, und ein bisschen Mitgefühl haben?
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