24 Kommentare
- 31.01.2023, 08:51h
- Jackson war ein Pädophiler, er sollte nicht in Verbindung mit Queer gebracht werden.
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- 31.01.2023, 09:30h
- Das ist nie bewiesen worden. Im Prozess wurde er in allen Anklagepunkten freigesprochen, und was medial vorgebracht wurde, war nie wirklich frei von Widersprüchen und der Mutmaßung, als ginge es seinen Beschuldigern dann doch eher um Publicity und vor allem Geld. Ich bin altmodisch und halte mich an den Grundsatz "Bis zum Beweis des Gegenteils gilt die Unschuldsvermutung", egal ob das Michael Jackson oder irgendwen anders betrifft.
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- 31.01.2023, 10:13h
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Wenn du das Wort "Beweis" verwendest, stehst du allerdings in der Pflicht, festzulegen, was du damit meinst.
Das ist nämlich die Krux an wissenschaftlicher Herangehensweise: Das Wort "Beweis" macht nur in einem Kontext Sinn, in dem Falsifizierbarkeit gegeben ist. Da du die Bedingungen bereits so definiert hast, dass alle verfügbaren Beweismittel vor dir als nichtig gelten (und vor Gerichten werden Zeugenaussagen in die Beweisaufnahme sehr wohl aufgenommen), ist es im Grunde irreführend von dir, den Begriff "Beweis" überhaupt zu verwenden.
Ich schätze, was du sagen wolltest, war "alles, was nicht von einer Kamera aufgenommen wurde, wird im Zweifelsfalle als erfunden betrachtet".
Das solltest du schon klar benennen. Sag einfach "Videoaufnahme", denn vermutlich ist es das, was du fordern würdest, und was tatsächlich offenbar nicht vorhanden ist. "Beweise"/Nachweise umfassen mehr als dieses Mittel.
Wobei ehrlich gesagt das Anfertigen von Videoaufnahmen Opfern dann später auch als moralisch verwerflich angerechnet wird. Wer eine Kamera hinstellt, hat ja Dinge bestimmt bloß inszeniert und "normalerweise" wäre sowas nie vorgekommen. Ist also ein Indiz, dass hier bloß gefaked wurde.
Täterverteidiger verstecken sich immer gern hinter "mangelnden" Beweisen, und wenn du dann das Sperma und die blauen Flecken findest, hat das Opfer bestimmt vorher erklärt, dass es halt auf harten Sex steht, und damit ist es dann immer noch keine Vergewaltigung, man kann ja schließlich nicht nachweisen, "nein" gesagt zu haben.
Ich finde es eine Schande, wie mit Begrifflichkeiten umgegangen wird, die man derart wenig respektiert. Es geht bei Missbrauchsthemen nie um "Beweise". Es geht darum, für eine Welt zu kämpfen, in der sich Dinge nehmen kann, wer stärker ist, ohne dafür mit Konsequenzen rechnen zu müssen. - |
- 31.01.2023, 10:21h
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Dem schließe ich mich an.
Bin sehr gespannt darauf ob M.Jacksons Neffe Jaafer diese Rolle auch gerecht wird. Zu wünschen wäre es ihm. - |
- 31.01.2023, 10:47h
- Vorverurteiler sind mindestens ebenso schlimm wie Täterverteidiger
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- 31.01.2023, 11:04h
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Voll auf deiner Seite.
Sehr gut argumentiert.
Aber mit Wissenschaft kommt man hier nie weit.
Das Patriarchat ist auch in diesem Forum unbelehrbar. - |
- 31.01.2023, 11:21h
- Er wird nicht mit queer in Verbindung gebracht weil er möglicherweise n Pädo war sondern es wird hier berichtet weil er schlicht auch in der queeren Szene unglaublich viele Fans hat... Man muss seine Musik nicht mögen, prägend war der Kerl aber definitiv.
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- 31.01.2023, 11:39h
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Ich habe keine Lust auf mehr als 5 Minuten Recherche, aber mal spontan das hier von 2019: Bei 80% Aussagen, die von der Kriminologie als wahrheitsgemäß eingestuft werden, eine Verurteilungsquote von weniger als 8% bei angezeigten Fällen.
Und eigentlich ist 2019 auch ein guter Zeitpunkt, denn ab 2020 ist dank Corona die Dunkelziffer sowieso nochmal erheblich gestiegen. Frauenhäuser voll, Isolation etc. - man musste eh mit den Tätern unter einem Dach wohnen bleiben, ergo redet man dann lieber nicht mit der Polizei, das führt bloß zu noch mehr Gewalt (als Strafe fürs Auspacken).
Nachdem sich unter Corona das mit der häuslichen Gewalt statistisch verschärft hat, während ich aber von Verurteilungsquoten irgendwie nichts Positives höre, können wir davon ausgehen, dass die Ungerechtigkeitsquote inzwischen eher gestiegen als gefallen ist.
Falls diese Statistik sich umkehrt, können wir darüber nochmal reden. Bislang sagt die Statistik jedenfalls sehr eindeutig, dass dem allergrößten Teil der 80% aus Täterschutz Unrecht getan wird, und zwar zusätzlich zu der Gewalt, die zu dem Zeitpunkt bereits erlebt wurde.
Ich sag mal nur "Berliner Arzt" - wenn die Beweise so erdrückend werden, dass man nichtmal mehr darüber berichten darf, mit der Begründung, dass die Beweislast so offensichtlich und groß ist, dass Menschen deswegen "vorverurteilen" würden. Bzw. wenn der Staat seiner Aufgabe, für Gerechtigkeit zu sorgen, so lange nicht nachgekommen ist, dass leider auch einfach nie wieder was passieren darf, weil man sich ja schämen müsste, untätig geblieben zu sein. Aber man tut es nicht, das Schämen, weil die Opferauswahl wohlweislich nach gesellschaftlichem Status getroffen wurde, und es gibt einfach Leute, für die will unser Staat keine Gerechtigkeit. Ist insofern ja auch für die schwule Szene kein komplett unbekanntes Thema. Aber über das "Mangel an Beweisen"-Trope kann man da echt nur lachen. Das sieht man dann daran, wie es mit zu vielen oder zu guten Beweisen läuft mit der Verurteilung: Genauso beschissen.
"Genauso schlimm" wäre eine Quote von ca. 50:50. Aktuell ist der Täterschutz-Bias nicht "genauso schlimm" wie die Annahme, dass Anschuldigungen richtig sein könnten, sondern deutlich schlimmer, selbst wenn man die durch diesen Täterschutz-Bias begründete Dunkelziffer weglässt (ich z.B. war cleverer als die Frau im Artikel und habe genauso wie andere Fälle, die ich kenne, nicht erst noch der Öffentlichkeit und dem Täter eine Chance gegeben, mich im Gerichtssaal und vor der Presse erneut zu demütigen, nur damit ich danach dann von ebender Gesellschaft als Lügner*in vorverurteilt werde).
In Wahrheit ist es einfach so, dass Vergewaltigung allein überhaupt nicht bestraft wird - sie dient, wenn, höchstens als verschärfender Umstand zu sonstigen Taten, wie z.B. dokumentierter Körperverletzung. Gibt es kein sonstiges Verbrechen, zu dem sie verschärfend wirkt, bekommst du einen Vergewaltiger nicht verurteilt. Und ich finde es echt nicht schön, in einer Gesellschaft zu leben, die so funktioniert. Aber wenigstens bin ich informiert und werde nicht noch vorgeführt, indem irgendwer mir diese Wahrheiten verschweigt.
Die aktuelle Rechtspraxis erzwingt, dass du bei solcher Gewalt bloß die Wahl zwischen komplett untätigem Erdulden (und daraus lernen wie z.B.: Schlafe niemals ohne abschließbare Tür in derselben Wohnung wie ein Cis-Mann) und Selbstjustiz hast.
Von daher: Nein. Ist unter den aktuellen Bedingungen einfach falsch. - |
- 31.01.2023, 11:54h
- MJ wurde 2005 in allen Anklagepunkten freigesprochen.
Dafür kam heraus, dass sowohl die Mutter und das angebliche Opfer in diversen Punkten gelogen hatten.
Die beiden "neuen" Männer, die in dieser Art Doku von 2019 vorkamen, sind fragwürdig. Einer der beiden hatte sogar im Prozess von 2003 unter Eid (!) ausgesagt, dass nie etwas vorgefallen sei und wollte sogar noch nach MJs Tod einen leitenden Job bei einer MJ Show vom MJ Estate, was diese jedoch ablehnten. Kurz darauf gingen die Anschuldigungen los, begleitet mit diversen Widersprüchen.
Es geht den beiden Männern angeblich nicht ums Geld, haben aber in den USA Millionenklagen angestrebt, die bereits abgewiesen wurden.
Auf yt gibt es Videos, in denen die Aussagen der beiden zerlegt werden...
Hier ein Clip dazu:
www.youtube.com/watch?v=CXOfz1YkWeA
Ich bin gespannt auf das Biopic.
Vom Produzenten von Bohemian Rhapsody... könnte echt gut werden. - |
- 31.01.2023, 13:18h
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In einem Rechtsstaat gibt es natürlich Fehlurteile, sowohl zugunsten als auch zuungunsten des Täters.
Trotzdem würde ich mir nicht erlauben jemanden nur auf meine innere Stimme hin, als schuldig zu bezeichnen . Ebensowenig wie als unschuldig. Einen Freispruch habe ich aber genauso zu akzeptieren wie einen Schuldspruch. Du kannst das halten wie Du willst. Aber ich möchte keine Bananenrepublik. - |