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US-Abgeordneter

"Nützlicher Idiot" George Santos: FBI ermittelt

Der schwule Kongressabgeordnete George Santos steht bereits wegen gefälschter Angaben in seinem Lebenslauf unter Druck. Jetzt ermittelt die Bundespolizei wegen Veruntreuung gegen den Republikaner. Auch seine Kreml-Nähe steht in der Kritik.


George Santos gilt selbst in der Republikanischen Partei als äußerst skandalträchtig (Bild: U.S. House Office of Photography / wikipedia)

In die Affäre um den republikanischen Abgeordneten George Santos, der wegen seines gefälschten Lebenslaufes unter Druck steht, hat sich nun auch das FBI eingeschaltet. Die amerikanische Bundespolizei geht nach übereinstimmenden Berichten mehrerer US-Medien Vorwürfen nach, wonach Santos Geld veruntreut haben soll, das er für den kranken Hund eines Marine-Veteranen im Internet gesammelt hatte (queer.de berichtete). Der Veteran, Richard Osthoff, habe US-Medien gesagt, er habe dem FBI Informationen übergeben, die in Bezug zu dem Geld stünden. Darunter seien etwa auch Textnachrichten gewesen, die Osthoff mit Santos ausgetauscht habe.

Es geht um rund 3.000 Dollar (knapp 2.800 Euro), die Santos 2016 für den damals obdachlosen Osthoff online gesammelt habe, um damit eine lebensrettende Operation für dessen todkranken Hund zu bezahlen. Den Vorwürfen zufolge soll sich Santos aber mit dem Geld aus dem Staub gemacht haben, statt es an Osthoff zu übergeben.

Viele Skandale verfolgen Santos

Santos ist der erste offen schwule Republikaner, der als Neuling in das Repräsentantenhaus gewählt wurde – in einem Wahlkreis im New Yorker Bezirk Nassau. Seit seiner Wahl steht er aber im Mittelpunkt vieler Skandale: Der Druck auf Santos nimmt immer mehr zu, seit bekannt wurde, dass der 34-Jährige zahlreiche Angaben in seinem Lebenslauf erfunden hatte. So behauptete er etwa, ein "erfahrener Investor an der Wall Street" gewesen zu sein. Die "New York Times" fand heraus, dass Santos nie bei den genannten Unternehmen beschäftigt war. Auch seinen Universitätsabschluss konnte die Zeitung nicht verifizieren. Santos wurde zudem vorgeworfen, er habe die Öffentlichkeit über seine Familiengeschichte und einen angeblichen jüdischen Hintergrund getäuscht. In einem Interview räumte der Republikaner ein, er habe seinen Lebenslauf "beschönigt". Santos war bei den Kongresswahlen im November erstmals ins Parlament gewählt worden.

Am Montag berichteten Medien, dass Santos seine beiden Ausschussposten im Repräsentantenhaus aufgeben wolle (queer.de berichtete). Nach jüngsten Umfragen finden 78 Prozent der Wähler*innen in seinem New Yorker Wahlkreis, dass Santos zurücktreten solle. Der schloss einen Rücktritt bisher aus.

Mehrere US-Behörden auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene ermittelten bereits wegen möglicherweise falschen Angaben des Politikers. Auch die brasilianischen Behörden haben Ermittlungen wiederaufgenommen. Santos hat in den Nullerjahren im südamerikanischen Land gelebt. Dort gab er 2008 zu, Scheckbetrug begangen zu haben, erschien später aber zu seinem Gerichtstermin nicht. Eine frühere Bekannte von Santos deckte dann auf, dass er in Brasilien auch als Dragqueen Kitara Ravache bekannt war. Nachdem er diese Darstellung energisch dementierte, räumte er später ein: "Ich war jung und hatte Spaß bei einem Festival."

Viel schwerer wiegen als seine Dragqueen-Vergangenheit dürfte jedoch die Russland-Connection von Santos: Er hatte mehrere zehntausend Dollar Wahlkampfspenden von einem Vetter des Wladimir Putin nahestehenden russischen Oligarchen Wiktor Wekselberg erhalten. Ex-FBI-Agent Peter Strzok, der als Ermittler wegen des Vorwurfs der russischen Einfluss bei den Präsidentschaftswahlen 2016 bekannt wurde, erklärte zwar, dass Santos nicht als Agent Russlands angeworben worden sei, weil er dazu offensichtlich "zu einfältig" sei. Er sei aber ein "nützlicher Idiot", der Zugang zu sensiblen Informationen habe. Laut Strzok sei Santos auch gefährlich, weil er mehrfach mit Blick auf die Ukraine ungefilterte Kreml-Propaganda weiterverbreitete.

Santos gilt in seiner Partei als Teil des rechten Flügels. So profilierte er sich in den letzten Jahren als Trump-Anhänger und verbreitete die Verschwörungstheorie von der "gestohlenen Wahl" im Jahr 2020 weiter. In vielen seiner Positionen zeigt er sich kreativ im Umgang mit der Realität: So bezeichnete er Polizeigewalt pauschal als "erfunden". Abtreibungen seien für ihn so "barbarisch" wie die Sklaverei. (dpa/cw)

#1 SchrägAnonym
  • 02.02.2023, 11:52h
  • Und schon wieder streckt der faschistische russiche Kreml seine manipulativen Finger in eine westliche Demokratie, Schön die Formulierung, dass Santos nicht angeworben wurde, weil er zu "einfältig" sei.

    Wenn Santos seinen Sitz aufgeben muss, wer rückt dann nach?
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#2 NarganAnonym
  • 02.02.2023, 12:15h
  • Lasst doch den armen Mann in Ruhe; das sind doch alles Fakten (alternative!) Sein großes Vorbild hat diesen Ausdruck ja Salonfähig gemacht. Und Er hat das als Freischein gesehen, seine Fantasie auszuleben...
    Wenn Typen wie Trump wüten, gibt es halt solche "Anhänger" die es ihm gleichtun wollen. Wo das wohl noch hinführt..?
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#3 suave25Anonym
#4 HmmmAnonym
  • 03.02.2023, 09:50h
  • Ich glaube ihm gar nichts. Ist überhaupt sicher gestellt, dass er wirklich schwul ist und nicht nur für eigene PR-Zwecke so tut? Immerhin war er mal mit einer Frau verheiratet.

    Er zieht andere Schwule nur in den Schmutz. Tut mir leider, aber wer ständig lügt, dem glaubt man nicht.
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