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Japan

Homofeindliche Äußerungen: Kishida entlässt Top-Mitarbeiter

Ein Sekretär von Japans Regierungschef Fumio Kishida erklärte in einem Interview, er wolle homosexuelle Paare "nicht einmal ansehen". Für diese Äußerung wurde er von seinem Chef entlassen.


Fumio Kishida ist seit Oktober 2021 Premierminister von Japan (Bild: 首相官邸 / wikipedia)

Der japanische Regierungschef Fumio Kishida hat einen hochrangigen Regierungsmitarbeiter wegen abfälliger Äußerungen über homosexuelle Paare entlassen. Die Äußerungen von Masayoshi Arai seien "empörend und völlig unvereinbar" mit Japans "Streben nach einer inklusiven Gesellschaft", die Diversität anerkenne, sagte Kishida am Samstag vor Reporter*innen. Er habe daher "beschlossen, ihn von seinem Posten als Sekretär zu entbinden". Arai war einer von Kishidas Sekretären.

Am Freitagabend hatte Arai Journalist*innen nach Angaben des staatlichen Sender NHK gesagt, er wolle verheiratete lesbische oder schwule Paare "nicht einmal ansehen". Es würde ihm nicht gefallen, sie als Nachbarn zu haben. Menschen würden "das Land verlassen, wenn wir gleichgeschlechtliche Ehen erlauben". Der Sekretär entschuldigte sich später für seine Aussagen.

Kishida lehnt die Ehe für alle ab

Regierungschef Kishida hatte diese Woche im Parlament erklärt, gleichgeschlechtliche Ehen würden "die Gesellschaft beeinträchtigen", die Abgeordneten müssten daher bei der "Prüfung der Angelegenheit äußerst vorsichtig" sein.

Japan ist der einzige der Industriestaaten aus der G7-Gruppe, der gleichgeschlechtliche Partnerschaften bislang nicht anerkennt. Mehr als ein Dutzend Paare hatte dagegen geklagt, weil sie darin einen Verfassungsverstoß sehen. Ein Gericht in Tokio kritisierte im November zwar eine "verfassungswidrige Situation", hielt aber zugleich an der in der Verfassung festgelegten Ehe-Definition fest (queer.de berichtete).

Die japanische Verfassung von 1947 legt fest, dass die Ehe nur auf dem gegenseitigen Einverständnis von Männern und Frauen beruhen darf. (cw/AFP)

#1 SeraphinaAnonym
  • 04.02.2023, 13:10h
  • Es ist schon eine ziemliche Tragödie, dass Japan wegen einer Partei die ähnlich wie CSU total in "Werte" des letzten Jahrhunderts bzw. faschistischen Japans zurückgeblieben ist als einziger großer Industriestaat noch nicht die Ehe für Alle hat. Bei einer Umfrage von Ende 2018 waren fast 80% für die Ehe für Alle, es gibt also nichtmal diesen Excuse, dass die ach so "homohassende japanische Zivilbevölkerung" gegen mehr Menschenrechte für LGBTIQ+ wäre.
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#2 Taemin
  • 05.02.2023, 10:41h
  • Die japanische Verfassung sollte die Gesellschaft neu regeln. Dazu gehörte, dass Männer und Frauen gleiche Rechte haben sollten. Das betraf besonders die Ehe, weil die Frau meist nicht wählen durfte, ob sie den Mann, der sie haben wollte, auch haben wollte. Sie wurde einfach verheiratet. Das ist der Sinn der Regelung. Dass dieser Satz, der das Recht der Frau nach Freiheit gegenüber dem Mann schützt, eine Ehe für schwule und lesbische Paare verbieten soll, ist Unsinn und das wissen die Leute, die das behaupten.
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#3 LothiAnonym
  • 05.02.2023, 11:17h
  • Antwort auf #2 von Taemin
  • Deine Wünsche in allen Ehren. Japan ist ein sehr,sehr traditionsbewusstes Land. Für mich als Europäer würde schon das ewige sich verneigen mächtig auf den Zeiger gehen.
    Aber ich respektiere die Japaner und habe eine besondere Vorliebe u.Hochachtung nicht nur für ihre Malkunst.
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#4 Felix WAnonym
  • 05.02.2023, 12:26h
  • Richtig so.

    Wer eine Gruppe der Bürger nicht akzeptiert und weiter diskriminieren will, hat in der Politik nichts zu suchen.
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#5 Gnurfel42Anonym
  • 05.02.2023, 15:05h
  • Antwort auf #3 von Lothi
  • Sorry, aber das ist Bullshit. Ein Traditionsargument. Nur, weil etwas eine lange Tradition hat, heißt das nicht, dass es OK ist.
    Wenn die Diskrimierung von Schwulen und Lesben eine lange Tradition hat, sollte diese Tradition aufgegeben werden.
    Es ist ja an sich nicht unbedingt falsch, Traditionen zu haben. Aber es sollte immer möglich sein, Traditionen kritisieren zu dürfen und ja, dazu gehört auch die mögliche Abschaffung schlechter Traditionen. Alles andere ist ein Denkverbot.
    »Respekt vor der japanischen Kultur« sollte nicht als Ausrede für den DISrespekt von Schwulen und Lesben herhalten dürfen. Du kannst nicht mal behaupten, du stündest auf der Seite »der« Japaner. Nee, du steht nur auf der Seite von den Teil von Japanern, die homophob sind. Schwule und lesbische Japaner lässt du hingegen im Namen der »Tradition« unter dem Tisch fallen. Das ist nicht OK.
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#6 Gnurfel42Anonym
  • 05.02.2023, 15:18h
  • Oh wow, einen eindeutigeren Fall von Homophobie gibt es kaum noch. Nicht mal ansehen? Da kann man wirklich gar nichts mehr schönreden von wegen, dass man »missverstanden« wurde und so ein Unsinn. Da spricht nicht die Logik, da spricht einfach nur der pure Ekel. Wie können Menschen jemals so hasserfüllt sein? :-( Er mag sich zwar entschuldigt haben, aber ich frage mich ja, wie kommt ein Mensch überhaupt auf solche Aussagen? Da ist doch was kaputt.

    Aber dann ist Kishida, also der Chef, selber aber auch homophob, wenn er die Ehe für Alle ablehnt, denn das impliziert ja, dass man die rechtliche Diskrimierung beibehalten will.

    Du weißt, dass du RICHTIG verkackt hast, wenn deine homophoben Aussagen von einem anderen Homophoben als zu homophob kritisiert wurden. :D
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#7 SeraphinaAnonym
#8 UnterstellungAnonym
  • 05.02.2023, 16:00h
  • Antwort auf #5 von Gnurfel42
  • Niemand hat davon gesprochen das Kritik verboten sein sollte und nichts an deinem Rage-Post ändert etwas an dem Fakt das Japan ein stark traditionsgeprägtes Land ist.

    Und nichts an der Definition des Wortes Tradition lässt darauf schliessen das Tradition automatisch etwas positives ist.
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#9 LothiAnonym
  • 05.02.2023, 17:20h
  • Antwort auf #5 von Gnurfel42
  • Du irrst hier gewaltig, wenn Du mir etwas unterstellst, was nicht zutrifft. Erstens kenne ich Japan nur aus Dokumentationen und anderen Filmen u.durch lesen. Zweitens geht es mir darum gewisse Traditionen die dort bestehen zu akzeptieren. Dies tue ich bei bestimmten Traditionen in Deutschland auch, solange ich ja nicht direkt daran beteiligt bin wohlgemerkt. Was ich aber im ersten Kommentar tatsächlich vergessen hatte zu erwähnen ist, es gibt längst auch eine moderne und sehr aufgeschlossene Japanische Kultur. Und ja selbstredend muß die dortige Regierung auch noch vieles verbessern.
    Ich bin mit ihr aber nicht so vertraut.
    Könnten wir uns vielleicht darauf verständigen dass ich auch im hohen Alter noch lernfähig bin?
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