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Katholische Kirche

Papst fordert im Flieger: Homo­sexuelle nicht ausgrenzen

Auf dem Rückflug von seiner Afrikareise fand Papst Franziskus mal wieder warme Worte für Lesben und Schwule. Konkrete Verbesserungen hat sein zehnjähriges Pontifikat bislang jedoch nicht gebracht.


Papst Franziskus am Sonntag im Flugzeug nach Rom (Bild: IMAGO / ZUMA Press)

Papst Franziskus hat erneut darum geworben, homosexuelle Menschen in der Gesellschaft nicht zu benachteiligen. "Man darf sie nicht ausgrenzen", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag auf dem Rückflug von seiner Afrikareise nach Rom. Der Pontifex war auf einer Pressekonferenz gefragt worden, was er dazu sage, dass Schwule und Lesben in den von ihm in dieser Woche besuchten Ländern Demokratische Republik Kongo und Südsudan von der Gesellschaft und sogar deren Familien zumeist nicht akzeptiert werden.

Der 86-Jährige ging in seiner Antwort nicht konkret auf die Frage ein. Er wiederholte nur, dass Homosexualität kein zu bestrafendes Verbrechen sein dürfe. So ähnlich hatte sich Franziskus bereits in der jüngeren Vergangenheit zu dem Thema geäußert. Der Papst hält jedoch daran fest, dass gleichgeschlechtliche Liebe eine "Sünde" sei (queer.de berichtete).

Katholische Kirche kämpft in mehreren Ländern für Kriminalisierung Homosexuelle

Trotz der Äußerungen des Papstes setzt sich die katholische Kirche in mehreren Verfolgerstaaten für die Kriminalisierung von Homosexualität ein. So sprach sich die nationale Bischofskonferenz etwa 2020 in Gabun dafür aus, Homosexuelle weiter ins Gefängnis zu schicken – das Parlament stimmte aber trotzdem für die Aufhebung des entsprechenden Gesetzes (queer.de berichtete).

Franziskus belohnte sogar Geistliche, die sich für die Kriminalisierung von Homosexuellen einsetzen: Letztes Jahr ernannte er etwa Bischof William Goh zum Kardinal, obgleich dieser in Singapur für die Beibehaltung des Paragrafen 377a kämpfte, der männlichen Homosexuellen mit bis zu zehn Jahren Haft drohte (queer.de berichtete). Trotz Gohs Widerstand schaffte Singapur das Homo-Verbot kurz nach dessen Beförderung ab (queer.de berichtete).

Zick-Zack-Kurs seit zehn Jahren

Der aktuelle Papst verfolgt bei der Frage der Homosexualität einen Zick-Zack-Kurs. Besonders bekannt wurde sein Satz aus dem Jahr 2013, in dem er über Schwule sagte: "Wenn jemand schwul ist und guten Glaubens den Herrn sucht – wer bin ich, über ihn zu urteilen?" (queer.de berichtete). Gleichzeitig bekräftigte er in seiner Amtszeit, dass Schwule wegen ihrer sexuellen Orientierung grundsätzlich nicht Priester werden dürften, nannte Homosexualität eine Mode und bekräftigte 2021 das insbesondere in Deutschland kritisierte Segnungsverbot für gleichgeschlechtliche Paare. (cw/dpa)

#1 SchonProfil
  • 06.02.2023, 06:46hFürth
  • Kann der als Stellvertreter Gottes nicht selber fliegen? Unfehlbar in Glaubensfragen ist er doch auch.

    Ich denke, dass dieser "Zickzack"-Kurs eine perfide Strategie ist, Hardliner bei der Stange zu halten die Hoffnung der "Nächstenliebe"-Fraktion aufrecht zu erhalten, dass die Kirche doch "gut" ist.
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#2 stephan
  • 06.02.2023, 08:39h
  • Wie soll man diesen Mann und seine Äußerungen ernst nehmen? Er könnte aufstehen und deutlich sagen, dass jede(r) der Schwule und Lesben zurücksetzt oder für ihre gesetzliche Verfolgung eintritt, nicht mehr röm.-kath. ist, könnte seine Bischöfe und Kardinäle zurechtweisen, könnte für die Liebe eintreten, aber er laviert herum und läßt dann mal solche Sprüche raus. Er ist nach meiner Meinung lächerlich in jeder Hinsicht, moralisch und intellektuell! Und das gilt für seinen ganzen Verein! Lächerlich sind allein die Verbrechen dieser Institution nicht!
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#3 LothiAnonym
  • 06.02.2023, 09:38h
  • Antwort auf #2 von stephan
  • Es rumort gewaltig im innern des Vatikan. Auch gegen den Papst und seine Reformwünsche. Nicht alles sollte man nur diesen Papst anlasten. Aber glauben tue ich erst dieser bigotten Kirche wenn ich es sehe. Und bisher fallen nur schöne Worte und mehr nicht.
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#4 HmmmAnonym
  • 06.02.2023, 11:06h
  • Ich kann seine Aussage nicht ernst nehmen:

    1. Kam die Initiative nicht von ihm, sondern er wurde auf einer Pressekonferenz gebeten, sich zu äußern.

    2. Es fehlen Maßnahmen. Es fehlen selbst Ankündigungen für Maßnahmen.

    3. Weiterhin zu behaupten, dass es eine "Sünde" sei, macht den netten Spruch auch nicht mehr nett.

    Ich sehe leider nur eine PR-Kampagne, um die Türen der katholischen Kirch in der aufgeklärten westlichen Welt offen zu halten. Denn dort läuft es irgendwie nicht so gut. Seltsam.
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#5 heinzilein 09Anonym
  • 06.02.2023, 11:08h
  • Man sollte eben keine senilen Männer an der Spitze des Vereins haben, die sonntags nicht mehr wissen was sie freitags gesagt haben und offenbar auch Meister im Verschweigen und sogar Lügen sind.

    Einfach dem Typen nicht mehr zuhören!
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#6 _Patrick_Profil
  • 06.02.2023, 13:32hRLP
  • Django Asyl prägte mal in seinem Kabarett die Sentenz "Zwei Meinungen zum Preis von einem Standpunkt". Ich denke, das wäre eine treffende Beschreibung, wenn (!) es sich nicht um den Papst handeln würde.

    Denn seine in Purpur gekleideten Menschenfeinde ermutigen im Namen der katholischen Kirche, also im Namen des Papstes, afrikanische Regierungen queere Menschen zu kriminalisieren und zu verfolgen.

    Um nicht um den heißen Brei zu reden: Bergoglio ist das Oberhaupt einer kriminellen, antidemokratischen Organisation, die Menschengruppen systematisch entwürdigt und diskriminiert. Obendrein ist Bergoglio Chef einer Organisation, die systematisch Kindervergewaltigung fördert, ermöglicht, verschleiert und die Vergewaltiger selbst vor der weltlichen Justiz schützt.
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#7 VitelliaAnonym
  • 06.02.2023, 14:09h
  • Was ist das denn für Unsinn, auch noch im Flugzeug über Homosexualität zu "predigen"?
    Oder gab es die Pressekonferenz im Flugzeug?

    Ist doch egal, was der "Stellvertreter Gottes auf Erden " (welch eine Hybris) alles erzählt.
    Schwule können leben wie sie wollen und lieben, wen sie wollen.
    Der zölibatäre Papst wird nicht gefragt!
    Dafür gehen die meisten Schwulen auch nicht in seine Kirche.
    Auch die Homo-Ehe ist erlaubt, gut so!
    Aber dem alten Papst war die Ehe mit Sex nicht erlaubt, smile.
    Selber schuld, ich hatte SEX in der Ehe!
    Nach 23 Jahren war das Verfalls-Datum da, die Scheidung.
    Danach habe ich mit einem anderen Partner gesündigt mit Sex.
    Die Sünde hat mir gut gefallen!
    Sex ist eine schöne Sünde, smile.
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#8 SimpelAnonym
  • 06.02.2023, 16:00h
  • Antwort auf #7 von Vitellia
  • "Ist doch egal, was der "Stellvertreter Gottes auf Erden " (welch eine Hybris) alles erzählt."

    Die Aufforderung zum Ignorieren kommt regelmäßig, wenn es um die Hetze von Kirchenfunktionären geht.

    Leider hilft unsere Gleichgültigkeit weder den queeren Menschen in Afrika, die mit der Unterstützung katholischer Kleriker ins Gefängnis gesteckt und gefoltert werden, noch hilft sie queeren Kindern und Jugendlichen in Deutschland, die sich aus verschiedenen Gründen dem toxischen Einfluss ihres christlichen (oder andersreligiösen) Umfelds nicht einfach entziehen können.

    Schulterzucken ist nicht die politische Lösung, die wir dringend brauchen, um vulnerable Menschen vor Hetze und Gewalt zu schützen.
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#9 VitelliaAnonym
  • 06.02.2023, 16:23h
  • Antwort auf #8 von Simpel
  • @Simpel
    Sehr guter Beitrag von Ihnen!!
    Ich habe nur an queere Menschen hier gedacht, was falsch ist.
    Die Kath. Kirche als Weltkirche hat überall ihren schlechten Einfluss, was queere Menschen betrifft.
    Andere Glaubensgemeinschaften auch, die aber weniger Gläubige haben.
    Die Evangelikalen in den USA reichen aber auch.
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#10 stephan
  • 06.02.2023, 20:08h
  • Antwort auf #2 von stephan
  • Natürlich sollte man nicht alles dem Papst zuschreiben, aber in einer absoluten Monarchie ist der Monarch natürlich schon maßgeblich! Er könnte jeder Zeit - z.B. sonntags beim Angelus-Gebet - seine Unterstützung über den Petersplatz hinaus äußern, aber da schweigt er. Deshalb ist er nicht ernstzunehmen. ... Ich kenne mich etwas in dem Laden aus, denn ich war einmal (in sehr jungen Jahren) Benediktinermönch, bin heute noch mit verschiedenen Bischöfen per du etc., obwohl ich natürlich nicht mehr Mitglied der römischen Kirche bin. Aber Franziskus kann ich wirklich nicht ernst nehmen. In der Höhenluft eines Flugzeugs äußert er immer etwas, was er dann auf dem Boden wieder relativiert! Solches Lavieren ist wirklich kein Niveau und darauf kann sich auch der treueste und schlichteste Katholik nicht verlassen. Franziskus ist - aus meiner Sicht - wirklich lächerlich!
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