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Abgeordnetenhauswahl

Julian F.M. Stoeckel wirbt für Schwarz-Gelb

Der bisexuelle Influencer Julian F.M. Stoeckel greift in den Berliner Wahlkampf ein – und stellt sich hinter die Spitzenkandidaten von CDU und FDP.


Julian F.M. Stoeckel (li.) und FDP-Spitzenkandidat Sebastian Czaja (Bild: Instagram / Julian F.M. Stoeckel)

Julian F.M. Stoeckel ist bislang eher als Lifestyle-Guru und Reality-Star bekannt. Auf Instagram engagiert sich der 35-Jährige nun für einen Regierungswechsel in Berlin. Er wirbt dabei für die beiden Spitzenkandidaten von CDU und FDP, Kai Wegner und Sebastian Czaja.

"Natürlich treffe ich mich im Vorfeld mit einigen der Spitzenkandidaten des Berliner Politikbetriebs", schrieb der Influencer an Dienstag. "Gestern habe ich mich mit dem Landesvorsitzenden der FDP Berlin Sebastian Czaja getroffen! Wir kennen uns schon eine ganze Zeit und ich schätze seine direkte, humorvolle und ehrliche Art! Lieber Sebastian, ich drücke dir die Daumen, dass du gemeinsam mit [CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner] einen politischen Wechsel für Berlin einleiten kannst…" Stoeckel rief seine Fans auf, am Sonntag zur Abgeordnetenhauswahl zu gehen, und erklärte: "Nutzen Sie Ihre Stimme und unterstützen Sie einen politischen Wechsel und kein schnödes Weiter so!"

Bereits am Montag hatte Stoeckel auch ein Foto mit CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner veröffentlicht und dazu geschrieben: "Kai ist echter Berliner, er ist nah bei den Menschen und versucht sich jedem noch so kleinem Problem anzunehmen… Nach 21 Jahren SPD-Regierung braucht Berlin einen politischen Wechsel. Schenken Sie Kai Wegner bei den Neuwahlen für den Berliner Senat Ihre Stimme!"

Einen Tag zuvor hatte Stoeckel ebenfalls für Wegner Partei ergriffen: "Wir drücken Kai die Daumen für den Wahltag am 12.02.23 in Berlin!"

Die Berliner CDU hat ein eher problematisches Verhältnis mit LGBTI-Rechten: 2015 hatten sich die Parteimitglieder bei einer Abstimmung mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass man am Ehe-Verbot für Schwule und Lesben festhalten wolle (queer.de berichtete). Zur Minderheit der Ehe-Befürworter in der Hauptstadt-Partei gehörte vor der Abstimmung aber der damalige Generalsekretär Kai Wegner, der lautstark für ein Ende der Diskriminierung warb. Er stimmte 2017 als Bundestagsabgeordneter bei der Abstimmung über die Öffnung der Ehe mit "Ja" – wie sonst nur ein Viertel seiner Parteifreund*innen. 2019 wurde er zum Landesvorsitzenden der Berliner CDU gewählt.

Stoeckel hatte sich 2021 im QUEERKRAM-Podcast bereits ein wenig politisch geäußert – und von seiner Freundschaft mit Gleichstellungsgegner Wolfgang Bosbach (CDU) erzählt. Damals sagte er aber: "Wir sprechen selten über Politik. Vielleicht bin ich da zu oberflächlich" (queer.de berichtete).

Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Stoeckel eine neue Staffel der Datingshow "Naked Attraction" moderieren wird – als erster Mann weltweit (queer.de berichtete). Deutschlandweit war er bereits vor neun Jahren als Teilnehmer des Dschungelcamps bekanntgeworden. In der Show outete er sich als bisexuell (queer.de berichtete). Privat ist der Berliner seit 2017 mit seinem Partner Marcell liiert.

Schwarz-Gelb laut Umfragen unwahrscheinlich

Bei der Abgeordnetenhauswahl am Sontag handelt es sich um eine Wiederholungswahl, weil es beim letzten Urnengang am 26. September 2021 zu erheblichen Pannen gekommen war. Das rot-grün-rote Bündnis, das für diese Pannen mitverantwortlich gemacht wird, muss laut Umfragen mit Verlusten rechnen, könnte aber wohl mit einer absoluten Mehrheit der Sitze weiterregieren. Unklar ist, ob die SPD vor den Grünen landet und damit mit Franziska Giffey weiterhin die Regierende Bürgermeisterin stellt.

Eine Forsa-Umfrage der "Berliner Zeitung" sah die SPD vor wenigen Tagen bei 17 Prozent (-4 Prozent gegenüber 2021), die Grünen bei 18 Prozent (-1) und die Linken um den offen schwulen Spitzenkandidaten und Kultursenator Klaus Lederer bei 14 Prozent (unverändert). Die CDU, die im Regenbogenkiez gezielt um queere Stimmen wirbt, würde mit 26 Prozent stärkste Kraft (+8), käme aber mit den 5 Prozent der FDP (-2) nicht in die Nähe einer schwarz-gelben Mehrheit. Die AfD würde auf 10 Prozent kommen (+2). (dk)

#1 LothiAnonym
  • 08.02.2023, 14:41h
  • So,so die Stöckel wirbt darum für: kein Schnödes Weiterso in Berlin. Was soll sich Bitteschön unter einen CDU u.FDP Senat denn großartig verändern frage ich mich allen Ernstes?
    Obwohl ich zugestehen muß, dass laut Umfragen die CDU in Berlin momentan Prozentual an der Spitze steht. Mir läuft es jetzt schon kalt den Rücken runter wenn die SPD sich mit der CDU u. der FDP zusammen tun würde. Grauenhafte Vorstellung.
    Naja meine Stimme hat keine er drei Parteien gekriegt.
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#2 SchrecklichAnonym
  • 08.02.2023, 14:52h
  • Ein Viertel der Berliner Wähler*innen wählt also die politischen Ränder Linke oder AfD? Beide aufgefallen durch Corona- und jetzt sogenannte Friedensschwurbelei mit Dauerfrequenz auf Radio Moskau?
    Schreckliche Verhältnisse. Arme Hauptstadt!!
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#3 CornyAnonym
  • 08.02.2023, 14:57h
  • Wie queere Menschen für Parteien werben können, die jeglichen Fortschritt blockieren, wird mir immer ein Rätsel bleiben.
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#4 ZenkimausiAnonym
#5 torei
#6 LothiAnonym
  • 08.02.2023, 15:26h
  • Antwort auf #2 von Schrecklich
  • Ich würd mal etwas genauer hinschauen wer zur Zeit die Hauptstadt regiert. Rot, Grün, Rot ist der Senat und was die Linke in Berlin zur Zeit leistet verdient Achtung. Allein unser Kulturminister Herr Lederer von den Linken macht eine gute Figur. Die Grünen tun endlich was in dieser Stadt was natürlich besonders allen Autofahrenden sichtlich wütend macht.
    Die SPD ist eher das Zündlein an der Waage.
    Frau Giffey unsere noch Bürgermeisterin muß sich warm anziehen,denn an ihrem Stuhl wird kräftig gesägt.
    Ich fände es daher eher einen Rückschritt, käme die CDU in Berlin wieder an die Macht. Hatten wir schon mal. Berlin braucht dringend eine Veränderung. Auch wenns wehtut.
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#7 LothiAnonym
#8 Korrekt undAnonym
  • 08.02.2023, 15:44h
  • Antwort auf #3 von Corny
  • Vielmehr noch: Die sogar den eigenen Feind wählen und unterstützen - auch wenn es nicht Berlin, sondern Hamburg ist, es sind die gleichen Parteien:

    "Hamburger Anti-Gender-Initiative erklärt Homo­sexuelle zur Gefahr für menschliche Evolution
    (...)

    Unterstützung erhielt die Initiative bislang von CDU, FDP und AfD" (auch wenn es primär um den Kulturkampf der Reaktionären (CDU, FDP, AfD) gegen das Gendern ging - die Queerfeindlichkeit ist dennoch fast immer Teil solcher Gruppierungen und das wissen die genannten Parteien auch sehr genau).

    Quelle:

    www.queer.de/detail.php?article_id=44611
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#9 RigolettoAnonym
  • 08.02.2023, 16:37h
  • Die Stoeckel würde auch die AfD wählen, wenn der Kerl nur gut genug aussehen würde.

    Manche graben sich halt leider ihr eigenes Grab, nur um im Gespräch zu bleiben.
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#10 LinksgrünglänzendAnonym
  • 08.02.2023, 18:37h
  • Antwort auf #2 von Schrecklich
  • Wer mit der bereits vollständig widerlegten Hufeisentheorie daherkommt, sollte auch etwas Substantielles zu bieten haben. Denn "links" zu sein, bedeutet ein egalitäres Menschenbild zu besitzen, und "rechts", ein hierarchisches Menschenbild zu vertreten. Das sind fundamental unterschiedliche Dinge.

    Davon abgesehen setzen sich die Linken für soziale Gerechtigkeit ein, gegen Lobbyismus von Unternehmen, gegen die Klimakrise und als einzige der großen demokratischen Fraktionen gegen Konzernspenden und von Unternehmen bezahlte Politik. Und "Niemals wieder Krieg mit deutshcer Beteiligung", einen wichtigen Schwur deutscher Geschichte, haben sie auch nicht vergessen.
    Natürlich stört mich trotzdem einiges, aber man sollte immer bei den Fakten bleiben.
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