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London

Englische Staatskirche: Segen ja, Ehe nein

Die Church of England gewährt ein bisschen mehr Rechte: Homo-Paare dürfen fortan gesegnet werden, wenn deren Pfarrerin oder Pfarrer nicht homophob ist. Eine Ehe-Feier ist aber weiter tabu.


Jutin Welby unterstützte den Reformschritt, will aber persönlich keine Homo-Paare segnen (Bild: Foreign, Commonwealth & Development Office / flickr)

Gleich­geschlechtliche Paare sollen sich in der anglikanischen Kirche nach einer bürgerlichen Eheschließung künftig segnen lassen dürfen. Dafür stimmte die zuständige Generalsynode, eine Art kirchliches Parlament, am Donnerstag nach stundenlanger Debatte in London-Westminster.

Kirchliche Eheschließungen bleiben den Paaren allerdings in der "Church of England" weiterhin verboten. Zudem dürfen Pfarrer nach Gutdünken gleich­geschlechtlichen Paaren den Segen verweigern. Auch das geistliche Oberhaupt der Kirche, Erzbischof Justin Welby, hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass er keine gleich­geschlechtlichen Paare segnen werde. Die Entscheidung der Synode wurde von einigen als langersehnter Fortschritt begrüßt, anderen ging sie nicht weit genug.

Twitter / churchofengland

Die Kirchenführung schrieb in einer Stellungnahme, die Church of England werde "erstmals öffentlich, freudig und ohne Vorbehalte gleich­geschlechtliche Paare in der Kirche empfangen". Es sei "ein langer Weg bis zu diesem Punkt" gewesen. In ihrer Abstimmung hatte die Generalsynode anerkannt, dass die Kirche es lange versäumt habe, Angehörige sexueller Minderheiten willkommen zu heißen.

Bis sich Paare tatsächlich segnen lassen können, dürften noch einige Monate vergehen. Die Bischöf*innen müssen dafür noch entsprechende Richtlinien festlegen, was der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge bei der nächsten Synode im Juli passieren soll.

Bereits am Mittwoch hatten LGBTI-Aktivist*innen für eine weitergehende Reform demonstriert – und gefordert, dass die Kirche endlich auch gleichgeschlechtliche Hochzeiten zulasse. Die Demonstrierenden zeigten sich darüber irritiert, dass sich die Kirche erst letzten Monat für Unrecht gegenüber queeren Menschen entschuldigt hatte, aber weiter an der Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare festhalten wolle.

Die Debatte um die Gleichbehandlung von queeren Menschen in der Church of England ist kompliziert, da sie als Mutterkirche der anglikanischen Gemeinschaft gilt – und viele Gläubige insbesondere in früheren britischen Kolonien in Afrika und Asien leben, in denen Queerfeindlichkeit weit verbreitet ist. Teilweise wird sogar die staatliche Verfolgung Homosexueller von Kirchenvertreter*innen unterstützt. (dpa/dk)

#1 VitelliaAnonym
  • 09.02.2023, 16:55h
  • " Auch ... Erzbischof Justin Welby, hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass er keine gleichgeschlechtlichen Paare segnen werde."
    --------
    Auf seinen Segen ist auch gepfiffen, auf den könnten meine beiden Söhne sofort verzichten, wenn sie schwul wären.
    Hauptsache, es gibt die Homo-Ehe.
    Diese ist für Schwule wichtiger und viel besser als die homophoben Pfarrer.
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#2 Alexander_FAnonym
  • 09.02.2023, 17:58h
  • Die Meinung einer Institution, die schon seit spätestens Beginn des 20. Jahrhunderts nicht mehr zeitgemäß ist, sollte uns eigentlich nicht sonderlich interessieren.
    Ich hoffe, der neue, alte König Karl wird Anlass dazu sein, dass mit ihr, einem zur Hälfte ungewählten Parlament und den Überresten des Gottesgnadentums bald Schluss sein wird.
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#3 KopfschüttelAnonym
  • 09.02.2023, 18:47h
  • Der Vatikan zu Heinrich VIII: "Segen ja, Ehe nein."
    Weiß die anglikanische Kirche überhaupt noch, warum sie existiert?
    Ein Treppenwitz der Geschichte.
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#4 tchantchesProfil
  • 09.02.2023, 18:52hSonstwo
  • Welby würde nach eigenem Bekunden lieber auf den Status als Staatskirche verzichten als die Ehe gleichgeschlechtlicher Partner auch in der Church of England zuzulassen.

    Entsprechende Bestrebungen in der Politik, ihm diesen Gefallen zu tun, laufen bereits. Dann flögen auch die 13 anglikanischen Bischöfe aus dem House of Lords.
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#5 Alexander_FAnonym
  • 10.02.2023, 02:10h
  • Antwort auf #3 von Kopfschüttel
  • Das Vereinigte Königreich ist derzeit wohl ohnehin vielen Treppenwitzen der Geschichte ausgeliefert. Wenn ich daran denke, dass das derzeitige Vorhaben Schottlands, ein Selbstbestimmungsrecht durchzusetzen, seine Existenz mehr bedroht, als es Napoleon, Kaiser Wilhelm II. oder die IRA je vermochten, weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll.
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#6 fredinbkkkkAnonym
  • 10.02.2023, 02:42h
  • auch diese Sekte ist so ueberfluessig ..wie ein Loch im Kopf....Abra katabra simsalabim auf britisch...
    Opagottheit auf der Wolke und die guten ins Paradies und die Normalen in die Hoelle...

    Psychos gaengel die Welt....wann wird sich das aendern ...wann?
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#7 tchantchesProfil
  • 10.02.2023, 19:42hSonstwo
  • Und schon ist bei den anglikanischen Landeskirchen in Afrika sprichwörtlich der Teufel los.

    Die Herren Bischöfe überbieten sich in ihrem Wehgeschrei darüber, dass die Kirche 'die Sünde segnen' wolle, und sehen die anglikanische Gemeinschaft in Gefahr - eine wenig verhüllte Drohung mit einer Spaltung.

    Zuerst einmal wollen sie Welby absetzen.
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