Gleichgeschlechtliche Paare sollen sich in der anglikanischen Kirche nach einer bürgerlichen Eheschließung künftig segnen lassen dürfen. Dafür stimmte die zuständige Generalsynode, eine Art kirchliches Parlament, am Donnerstag nach stundenlanger Debatte in London-Westminster.
Kirchliche Eheschließungen bleiben den Paaren allerdings in der "Church of England" weiterhin verboten. Zudem dürfen Pfarrer nach Gutdünken gleichgeschlechtlichen Paaren den Segen verweigern. Auch das geistliche Oberhaupt der Kirche, Erzbischof Justin Welby, hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass er keine gleichgeschlechtlichen Paare segnen werde. Die Entscheidung der Synode wurde von einigen als langersehnter Fortschritt begrüßt, anderen ging sie nicht weit genug.
Die Kirchenführung schrieb in einer Stellungnahme, die Church of England werde "erstmals öffentlich, freudig und ohne Vorbehalte gleichgeschlechtliche Paare in der Kirche empfangen". Es sei "ein langer Weg bis zu diesem Punkt" gewesen. In ihrer Abstimmung hatte die Generalsynode anerkannt, dass die Kirche es lange versäumt habe, Angehörige sexueller Minderheiten willkommen zu heißen.
Bis sich Paare tatsächlich segnen lassen können, dürften noch einige Monate vergehen. Die Bischöf*innen müssen dafür noch entsprechende Richtlinien festlegen, was der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge bei der nächsten Synode im Juli passieren soll.
Bereits am Mittwoch hatten LGBTI-Aktivist*innen für eine weitergehende Reform demonstriert – und gefordert, dass die Kirche endlich auch gleichgeschlechtliche Hochzeiten zulasse. Die Demonstrierenden zeigten sich darüber irritiert, dass sich die Kirche erst letzten Monat für Unrecht gegenüber queeren Menschen entschuldigt hatte, aber weiter an der Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare festhalten wolle.
Die Debatte um die Gleichbehandlung von queeren Menschen in der Church of England ist kompliziert, da sie als Mutterkirche der anglikanischen Gemeinschaft gilt – und viele Gläubige insbesondere in früheren britischen Kolonien in Afrika und Asien leben, in denen Queerfeindlichkeit weit verbreitet ist. Teilweise wird sogar die staatliche Verfolgung Homosexueller von Kirchenvertreter*innen unterstützt. (dpa/dk)
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Auf seinen Segen ist auch gepfiffen, auf den könnten meine beiden Söhne sofort verzichten, wenn sie schwul wären.
Hauptsache, es gibt die Homo-Ehe.
Diese ist für Schwule wichtiger und viel besser als die homophoben Pfarrer.