Jungunternehmer Lukas ist Mr. Gay Germany 2023. Sein starkes Auftreten und seine emotionale Entwicklung überzeugten damit die Jury, die aus Patrick Dähmlow (Veranstalter der Wahl und Juryvorsitz), Aaron Königs (Mr. Gay Germany 2016 und "Prince Charming"-Kandidat) und Max Appenroth (Mr. Gay Germany 2022) bestand.
Der Sieg von Lukas, der auf Instagram seine Wohnorte mit Köln und Zypern angibt, wurde am Donnerstagabend in der Kölner Szenebar "Exile" bekanntgegeben. Das Publikum kann den Weg zum Sieg des 22-Jährigen mitverfolgen: Erstmals waren Kameras bei Auswahlprozess der Kandidaten dabei, der dieses Mal in einer Villa im spanischen Sitges stattgefunden hat. Alle zehn Folgen sind im ProSiebenSat.1-Streamingportal Joyn zu sehen. Sie sind kostenlos mit Werbung verfügbar – mit einem kostenpflichtigen Abo kann die Werbung auch ausgeschaltet werden.
"Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich als Nachfolger von Max Appenroth das Amt des Mr. Gay Germany antreten darf. In diese Fußstapfen zu treten, ist eine große Aufgabe, die ich gerne annehme", so Lukas als erste Reaktion. Appenroth hatte vor gut einem Jahr für Schlagzeilen gesorgt, als er als erster trans Mann den Schönheitswettbewerb für sich entscheiden konnte (queer.de berichtete). "Ich möchte alle dazu aufrufen, weiterhin für Toleranz zu kämpfen, da wir außerhalb unseres queeren Safe Space immer noch mit viel Unterdrückung als Community zu kämpfen haben", so Lukas weiter.
"Ich würde es mit einem Anal-Orgasmus vergleichen"
Gegenüber dem Kölner Boulevardblatt "Express" zeigte sich der Sieger besonders ausgelassen – mit Blick auf seine Schärpe sagte er: "Ich würde es schon fast mit einem Anal-Orgasmus vergleichen. Nein, das ist wirklich eine große, große Ehre und es fühlt sich super schön an."
Die Finalkandidaten schauten sich die letzte Folge am Donnerstag gemeinsam im "Exile" beim Public Viewing an. Mit dabei waren auch einige Promis wie der frühere Prince Charming Kim Tränka und dessen Ex-Freund Maurice Schmitz.
So lief das Finale in Sitges ab: Nach drei Wochen Wettkampf mit physischen Herausforderungen wie Sport am Strand oder emotionalen Fotoshootings mussten die fünf Finalisten sich auf dem Catwalk in drei verschiedenen und selbst gewählten Looks präsentieren. In ihren Final-Reden sprachen sie über die Bedeutung von Coming-Outs, welchen Mut es bedarf, wie sie für die Community einstehen und für die Akzeptanz in der Gesellschaft kämpfen. Nach dem ersten Durchgang belegten die Kandidaten Danil (Berlin) den fünften und Noah (Frankfurt am Main) den vierten Platz. Lukas, Dany (München) und Alvin (Krefeld) kamen in die Top drei und mussten sich bei einem letzten Walk unter Beweis stellen. Dany wurde Dritter und Alvin Zweiter.
Von den Veranstaltern wird stets betont, dass es sich bei der Wahl um mehr als nur einen schnöden Schönheitswettbewerb handle. Jeder Mr. Gay Germany sei, wie Organisator Patrick Dähmlow erklärt, "Sprachrohr der gesamten queeren Community". (cw)
Da immer wieder betont wir, dass der Kandidat "Unternehmer" ist: In welchem Business ist der denn "Unternehmer"? Bei Google findet man dazu leider gar nichts.