Erzbischof Stephen Kaziimba Mugalu: "Das ist falsch, ist falsch, ist falsch"
Die anglikanische Kirche in Uganda will sich von ihrer Mutterkirche in England abspalten, weil dort künftig die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare erlaubt sein soll. Erzbischof Stephen Kaziimba Mugalu kündigte die Zusammenarbeit am Freitag auf. In der anglikanischen Kirche werde nun "Sünde" gesegnet, deshalb sei keine Zusammenarbeit mehr möglich. "Das ist falsch, ist falsch, ist falsch", sagte der Bischof in Kampala. Am Donnerstag hatte die Kirche von England dafür gestimmt, dass Priester*innen homosexuelle Paare segnen dürfen. Gleichgeschlechtliche Trauungen bleiben jedoch verboten (queer.de berichtete).
Der rund 46 Millionen Einwohner*innen zählende ostafrikanische Binnenstaat Uganda zählt zu den homofeindlichsten Ländern des Kontinents. Dort kann männliche und weibliche Homosexualität mit bis zu lebenslanger Haftstrafe geahndet werden. In den letzten Jahren wurde sogar wiederholt über die Einführung der Todesstrafe für Schwule und Lesben diskutiert (queer.de berichtete).
Die Regierung des Quasi-Diktators Yoweri Museveni, der das arme, mehrheitlich christliche Land seit 1986 regiert, macht immer wieder Stimmung gegen sexuelle Minderheiten. Museveni warf dem Westen mehrfach vor, seinem Land Homosexualität aufzwingen zu wollen (queer.de berichtete). Dabei wurde das Homo-Verbot einst von den britischen Kolonialherren eingeführt, die das Land bis 1962 beherrschten. (cw/dpa)