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- 13.02.2023, 21:12h
- Sowohl "brown sugar" als auch "hot chocolate" sind ursprünglich (positive) Bezeichnungen für afroamerikanische Personen, und zwar community-intern. Die erst mal nichts queeres haben.
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Es gibt viele verbotene und phallische Früchte, die für sexuelle Lust stehen. Bezeichnungen wie "fruity" ("Schwuchtel") und "fruit fly" ("Schwulenmutti") haben sogar eigene schwule Bedeutungen.
Diese Artikelserie wurde gefördert von der Homosexuellen Selbsthilfe e.V., www.hs-verein.de
Früchte – fruchtig-spritziger Genuss des Südens
Früchte sind ein Symbol für Sinnenfreude und erotisch-sexuelle Fantasien. Vermutlich fußt dies auch auf der Vorstellung von der "verbotenen Frucht", die Eva vom Baum der Erkenntnis pflückte und die später meistens als Apfel assoziiert wurde. So stehen Früchte in der christlichen Symbolik für die Verlockung zur Sünde. Weintrauben und Orangen und ihr fruchtig-spritziger Saft wecken positive Assoziationen mit dem Süden. Mit Frucht-Begriffen wie "fruit", "fruity" und "fruitcake" werden Schwule im englischen Sprachraum aber auch als "Schwuchtel" beleidigt.
Früchte – Verführung
Derek Jarman hat mit "Caravaggio" (1986) ein Biopic über den homosexuellen italienischen Maler des Frühbarock gedreht. Das Poster, mit dem dieser Film beworben wird, zeigt Caravaggios Gemälde "Knabe mit Früchtekorb" (1593/94, hier online). Bei diesem Gemälde, und damit auch bei Derek Jarman, fällt es leicht, das Angebot einer erotischen Verführung zu erkennen, was sowohl durch den halbnackten Oberkörper als auch durch den Korb mit Früchten zum Ausdruck gebracht wird.
Mit den Filmtiteln "The Fruit Machine" (1988), "Früchte der Liebe" (OF: "Food of Love", 2002), "Fruitcake" (2003) und "Strange Fruit" (2004) werden Früchte in einem emanzipatorischen Sinn mit Homosexualität verbunden, was die große Bedeutung verdeutlicht, die Früchten zugemessen werden kann. Die Benennung von Schwulen mit bestimmten Frucht-Begriffen, wie ich sie gleich am Beispiel von Beleidigungen noch aufzeigen werde, ist hier offenbar mit eingeflossen – allerdings ohne den beleidigenden Charakter,
Früchte werden manchmal unscheinbar inszeniert, ohne dass sich eine besondere symbolische Bedeutung aufdrängt. Dennoch lohnt sich ein Hinweis auf das Obst in einer schwulen Bettszene in "Sins of the Fleshapoids" (1965), die Fruchtmotive auf Luciëns Hemd in "Durchgehend warme Küche" (Folge 1/1), die beiden Schwulen, die gemeinsam aus einem Früchtebecher essen in "Creo que te amo"( 2011) oder die Bezeichnung eines Schwulen als "fruitcake" in "Gatecrasher" (2012). In der US-Serie "Queer as Folk" wünscht sich der feminine Emmett für seine Wohnung farblich einen besonderen "Früchtebecher": die Wände in Pfirsich, den Teppich in Pflaume und das Sofa in Himbeere (Folge 3/6).
Für die Zeit nach der Modifizierung der Filmzensur in den USA Anfang der Sechzigerjahre, als Filme wie "Infam" (1961) und "Teufelskreis" (1961) erscheinen konnten, hat der Filmhistoriker Vito Russo die Form der Filmankündigungen als "Versprechen verbotener Früchte" ("Die schwule Traumfabrik", 1990, S. 112) bezeichnet. Diese Beschreibung finde ich passend, weil Homosexualität schließlich immer schon verführerisch, aber noch immer strafrechtlich verboten war.
Früchte – Beleidigung
Schon ein Begriff wie "Früchtchen" – wie er in "Zorro mit der heißen Klinge" (1981) und in der Serie "Just shoot me" (2/13) zu hören ist – kann als homophobe Beleidigung fungieren. In "Beverly Hills, 90210" (Folge 4/26) reicht sogar schon eine Hose mit Fruchtabbildungen, um den Träger homophob zu beleidigen. In "Angora Ranch" (2006) bekommt ein Schwuler den Spitznamen "Tutti Frutti Thommy".
Die Grenze zwischen positiven und diskriminierenden Szenen kann fließend sein. Besonders in "The Simpsons" passiert es nicht selten, dass negative Ausdrücke für Schwule verwendet werden, nur um sich danach (meistens und unterschiedlich deutlich) gegen Homophobie zu positionieren. Damit meine ich Szenen, in denen Bezeichnungen wie "fruity" (Originalfassungen der Folgen 3/8, 6/5, 8/15, 9/11, 10/3, 10/15 und 11/9), "fruit" (Folge 17/12) oder "fruit loop" (Folge 19/10) verwendet werden, die in der deutschen Synchronfassung meistens recht passend mit "Schwuchtel" übersetzt sind.
"Fruit loops" und "fruit flys"
Weitere Wortkombinationen haben ebenfalls einen Bezug zu schwulen Männern, so etwa die geschmacklich süßen Frühstückscerealien "fruit loops", -die beiläufig anmutend in "Priscilla" (1994) und "Nowhere" (1997) aufgegriffen werden und umgangssprachlich auch Schwule bezeichnen können ("A fruit loop is a gay cheerio", s. Urbandictionary).
Heterosexuelle Frauen, die den Umgang mit schwulen Männern bevorzugen, werden im Englischen auch abwertend als "fruit fly" (wörtlich "Fruchtfliegen") bezeichnet. Hier gibt es eine Nähe zum US-Begriff der "fag hag" und zur deutschen Bezeichnung "Gabi". Solche Frauen – die, um in einem ähnlichen Bild zu bleiben, wie Motten das Licht umfliegen – führten zum Filmtitel "Fruit Fly" (2009) und werden als Motiv in "Eating Out" (1. Teil, 2011) aufgegriffen.
Weintrauben
Weintrauben und Orangen werden häufig mit südlichen Ländern wie Italien und Griechenland assoziiert, im Zusammenhang damit auch mit lockeren sexuellen Sitten und freier gelebter Homosexualität. In "Oscar Wilde" (1960) unterhält sich Bosie mit seinem Vater über den Geschmack von Weintrauben und sein Verhältnis zu Oscar Wilde, woraufhin ihm sein Vater die Schale mit den Trauben wegnimmt und den weiteren Umgang mit Wilde verbietet. Hier sind die Weintrauben ähnlich erotisch besetzt wie bei den beiden verlockenden halbstarken und halbnackten Männern, die in "Pianese Nunzio" (1996) einen Geistlichen mit dem Angebot von Weintrauben provozieren. Kurze Szenen, in denen Weintrauben erotisch eingebunden sind, finden sich auch in "Perfect Day" (2010) und "Watch out" (2008). In "Queer as Folk" wird Justin von seinem Liebhaber Ethan zärtlich eine Weintraube in den Mund gesteckt (Folge 3/7).
Erdbeeren und Orangen in "Tod in Venedig"
Die bedeutendste Erdbeere im schwulen Filmkontext ist wohl die in Luchino Viscontis "Tod in Venedig" nach Thomas Manns gleichnamiger Novelle. Der ältere Gustav Aschenbach, der sich nach dem jugendlichen Tadzio verzehrt, sieht, wie dieser von einem gleichaltrigen Freund einen Kuss auf die Wange bekommt, und isst daraufhin eine von mehreren Erdbeeren, die auf seinem Tisch liegen. Kurz danach hört er einem Gespräch zu, in dem vor dem Verzehr von frischem Obst gewarnt wird. Durch diese Erdbeere infiziert sich Aschenbach mit der Cholera, an der er später sterben wird. Rund 20 Filmminuten später gibt es eine weitere Strandszene: Tadzio bekommt eine Orange, riecht daran und spielt damit. Es gehört zur durchdachten symbolischen Bedeutung, dass Tadzio diese Orange nicht isst. Dabei geht es nicht nur um die Cholera, von der er verschont bleibt, sondern auch um die "verbotene" Frucht, die mit Leidenschaft und Sexualität in Verbindung steht, die der Unschuldsengel Tadzio nicht kennt. Einige sehen in der Erdbeere ein Todessymbol. Das ist sie, allerdings nicht, weil sie blutrot ist, sondern weil die Novelle auf "überreife" Erdbeeren verweist, die bei frischem Obst nicht nur für das fortgeschrittene Alter von Aschenbach, sondern auch für den Verfall stehen.
Erdbeeren und Orangen in anderen Filmen
Ein weiteres prominentes Filmbeispiel: Am Anfang von "Erdbeer und Schokolade" (1994) sagt der schwule Diego zu David in einem Eiscafé: "Ich habe der Versuchung nicht widerstehen können. Ich liebe Erdbeeren." Am Ende des Films sitzen sie noch einmal dort und David vertauscht ziemlich frech ihre beiden Eisbecher. Der Sinn dieser Szenen ist wohl, dass Erdbeer- und Schokoladeneis unterschiedlich schmecken, aber es ist keine Frage von Moral, sondern des Geschmacks, was leckerer ist. Erdbeeren können aber auch ganz anders inszeniert werden: Das Füttern eines Jugendlichen mit blutroten Erdbeeren in "Chapo" (2012) ist als "Vorspiel" und Vorverweis eines sexuellen Missbrauchs inszeniert.
Auch Orangen bieten eine gewisse Bandbreite der Darstellung, erinnert sei nur an die lesbische Miniserie "Orangen sind nicht die einzige Frucht" (1989-1990), bei der sich die symbolische Bedeutung schon im Titel aufdrängt. Im Kurzfilm "Oranges" (2004) schmeckt der erste Kuss zweier Jungen nach Orange, und auch hier wird schon im Filmtitel die sinnliche Bedeutung der Frucht betont. Ähnlich erotisch und sexuell besetzt sind die Orangen, die in "Peking Turkey" (2006) für Verführung stehen. Man beachte auch, wie in "Jess & James" (2015) Orangen gemeinsam gepflückt und gegessen werden.
Pornos – verbotene und wilde Früchte
Auch in schwulen Pornos stehen süße Früchte für Verführung, Leidenschaft und süße Jungs ("Cherries", "Gay romantic fruit", "The Fruit of the L'Homme"), wobei die Passionsfrucht ("Passion Fruit") vom ersten Wortteil her besonders mit Leidenschaft assoziierbar ist. "Cherry" hat im Englischen neben der Kirsche auch die Bedeutung von Jungfernhäutchen, was Assoziationen mit dem ersten Sex auslösen kann.
Einige Filmtitel lassen sich mit anderen Wörtern mit symbolischen Bedeutungen verbinden ("Hot Fruit", "Horny Fruit", "Wild Strawberrys"). Man findet hier auch Anspielungen auf Religion ("Forbidden Fruit"), People of Color ("Black Cherries") und die – oben erwähnten – "fruit loops" ("Fruits 'N Hoops"). Entsprechende Bildsymbolik findet man auf einigen Covern in Gestalt von Kirschen ("Cherry Boy Asia") und manchmal sogar als ganzes Früchte-Buffet ("Cute enough to eat"). Mit "Cherry Times" und "Strawberry" haben sich zwei deutsche Porno-Labels nach Früchten benannt.
Bananen, Eis und Lutscher – erotische Zungenspiele mit und ohne Stil
Die Banane ist seit ihrer Einführung in Europa ein weit verbreitetes Phallussymbol und schon vor 100 Jahren wurden Schwule als "Bananenlecker" diskreditiert. Heute wird in der deutschen Jugendsprache ein FKK-Strand auch als "Bananentoaster" bezeichnet ("Wörterbuch der Jugendsprache", 2015, S. 15). Natürlich kann man auch an einem Eis und einem Lutscher gut lecken, dies kann ebenfalls Ausdruck von Sinn und Sinnlichkeit sein. Es gibt jedoch einen Unterschied: Vor allem Bananen sind aufgrund ihrer Konsistenz dazu geeignet, die Handhabung eines Penis zu veranschaulichen.
Bananen – Phallus
Eigentlich hätte die Banane schon im ersten Teil als Obst behandelt werden können, aufgrund ihrer vor allem phallischen Symbolik lässt sie sich jedoch besser im Zusammenhang mit Eis und Lutschern thematisieren. "Viele Herren ziehen die Banane der Pflaume (= weibliches Genital) vor", heißt es in "Pasolinis erotische Geschichten aus 1001 Nacht" (1974), ein frühes und leicht dechiffrierbares Filmzitat zur phallischen Bedeutung der Banane.
Eine zum Teil heruntergezogene Bananenschale hat einen besonderen Reiz: In "The Fruit Machine" (1988) wirkt die heruntergezogene Schale einer Banane als Leuchtreklame einer Schwulenbar wie eine Anspielung auf Striptease oder ein Angebot zum Reinbeißen. (Ausschlaggebend für den Filmtitel war aber vermutlich nicht nur der Name der Schwulenbar, sondern auch der Umstand, dass "Fruit Machine" die umgangssprachliche Bezeichnung von einem Gerät zur Erkennung homosexueller Personen war). In "The Big Gay Musical" (2009) wird hervorgehoben, wie man bei der Banane die "Haut" (= Schale bzw. Vorhaut) zurückzieht. Das Anbieten einer angebissenen Banane ("Birthday Time", 2000) und gemeinsames Abbeißen ("Orange/Milk", 2010) lässt sich leicht als Ausdruck für gemeinsamen Sex verstehen. In deutlicher Form kommt in "Sebastian Castro" (2013) unter der Bananenschale statt einer Banane ein kleiner Plastikpenis hervor.
In Bernardo Bertoluccis "Die Träumer" (2003) teilt sich eine ménage à trois, bestehend aus zwei Männern und einer Frau, nicht nur das Bett, sondern genüsslich und langsam auch eine Banane. Über den Hintergrund zu den drei Serien (mit je acht Folgen) "Tofu", "Banana" und "Cucumber" von Regisseur Russell T. Davies habe ich bereits in der vorigen Woche berichtet. Die Werbung für die "Banana"-Serie zeigt – nicht unerwartet – eine nach oben aufgerichtete Banane.
Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, alle Filmszenen ausführlich zu behandeln, in denen Bananen erotisch eingebunden sind. Interessent*innen möchte ich aber noch auf die Filme "Töte, Django" (1967), "Pfahl in meinem Fleisch" (1969), "A Very Natural Thing" (1974), "Gayniggers from Outer Space" (1992), "Neurosia" (1995), "Zerbrochene Zweige" (1995), "Rapid Guy Movement" (2004), "Catching the Gay" (2006), "Over da Rainbow" (2008), "Go Go Reject" (2010), "Tattoo" (2013) und "Der Tatortreiniger" (Folge 2/4) aufmerksam machen.
Es ist ganz selten, dass die Banane negativ eingebunden wird. In "No Ordinary Love" (1994) wird nicht vorschnell von einer Banane abgebissen, sondern die Frage gestellt, ob man den Sex bereue. In "Law & Order: SVU" (Folge 1/12) kommt es bei einem Mordopfer zu einer analen Penetration mit einer Banane.
Eis – Phallus
Bei Eis wird die phallische Bedeutung besonders hervorgehoben, wenn es sich um solches am Stiel handelt. Ich finde es nachvollziehbar, den Namen der achtteiligen Filmreihe "Eis am Stiel" (1977-1988) als Anspielung auf Oralverkehr zu erklären, weil der Titel ohne sexuelle Bezüge zu banal wäre und das Zielpublikum nicht ausreichend angesprochen hätte. Die Filmreihe kann hier deshalb mit aufgeführt werden, weil sie u. a. im 4. Teil mit dem Untertitel "Hasenjagd" (1983) diverse homosexuelle Szenen bietet, die vom Auftreten eines schwulen Armee-Arztes bis zur Ausmusterung wegen angeblicher Homosexualität reichen.
Eis wird in Filmen auch dadurch sexualisiert, dass Figuren sich während des Eisleckens über sexuelle Themen unterhalten. Einen solchen Sex-Talk beim Eisessen gibt es bei einem schwulen Paar (D: Richard Burton und Rex Harrison) in "Unter der Treppe" (1969) und bei zwei gleichaltrigen Jungen in "You are not alone" (1978), deren noch nicht gefestigte sexuelle Identität das Thema des Films ist.
Manchmal wird eine Szene auch dadurch sexualisiert, dass ein Mann am Eis eines anderen Mannes leckt, wie in "Mysterien des Organismus" (1971), "Ha(r)d to say" (2012) und "In schlechter Gesellschaft" (2000). Zur homoerotischen Einbindung von Eis sei noch auf folgende Filme hingewiesen: "Sins of the Fleshapoids" (1965), "Pfahl in meinem Fleisch" (1969), "Formula 17" (2004), "Scab" (2005), "Available Men" (2006), "Ein Sonnenstrahl trifft das Auge" (2009), "The Closet" (2011) und "El calipo" (2014).
Auch beim Eislecken ist es selten, dass Szenen nicht humorvoll und leidenschaftlich inszeniert sind, sondern im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch stehen. Ein Eis am Stiel ist in einer "Kojak"-Folge (Folge 4/5, 1976) nicht nur Phallus, sondern auch ein Köder für einen beabsichtigten sexuellen Missbrauch eines Jungen. Die Deutlichkeit, mit der sich der Junge begierig die Lippen leckt, würde man heute wohl ängstlich vermeiden. Eis im Kontext sexuellen Missbrauchs zeigt die Folge "Schall und Rauch" der Serie "Law & Order" (Folge 13/24).
Eiscreme, Spritzgebäck und Sahne – Sperma
Auf symbolischer Ebene wird Speiseeis meistens im Rahmen seiner phallischen Bedeutung am Stiel inszeniert. Eine gelöffelte Eiscreme lässt sich allerdings auch gut wie Sperma inszenieren, was in "Queer as Folk" durch gegenseitiges "Füttern" und Kleckern quer übers Gesicht unterstützt wird (Folge 1/12, s. a. 3/1).
Ähnlich werden in "Queer as Folk" auch Spritzgebäck (Folge 5/12), cremige Sauce als Dessert (Folge 5/5) und Sahne (Folge 3/3) inszeniert, Letzteres wird auch in "Edge of Seventeen" (1998) aufgegriffen. Sahne kann zudem – wie im Ausdruck "Sahneschnitte" -für besondere Attraktivität stehen wie in "Eating Out 2" (2006), worin gegenüber Kyle das Kompliment gemacht wird: "Du bist Sahne. Schwule Sahne."
Lutscher – Phallus
Lutscher werden in Filmen regelmäßig phallisch inszeniert und das Lecken an ihnen wird – ähnlich wie beim Eis – meistens ironisch, witzig und unterhaltsam dargestellt. Als Ausdruck sexueller Sinneslust lassen sich die Filmszenen mit Lollis in "Hellbent" (2004) und "The Favor" (2011) und die mit Lutschstangen in "Kissing Darkness" (2014) und in der US-Serie "The Simpsons" (Folge 5/5) anführen. Bei den "Simpsons" lassen sich jedoch nicht alle homoerotischen Lolli-Anspielungen gut übersetzen. Während in der deutschen Fassung der Folge 4/17 das Wort "Dauerlutscher" zu hören ist, bezieht sich der Wortlaut der Originalfassung auf einen "Sugar Daddy", was eine andere Form der Sexualisierung darstellt. Der schwule Waylon Smithers, ebenfalls in den "Simpsons", ist verrückt nach "Pfefferminz-Melange". In der Originalfassung ist an dieser Stelle die Rede von "Jolly Ranchers", womit eine US-Marke für Bonbons und Lutscher, aber auch ein schwuler Farmer gemeint ist (Folge 7/20).
In "Over da Rainbow" (2008) wird das Angebot eines Lutschers abgelehnt, das hier – wegen der aufdringlichen Phallus-Form – wie ein sexuelles Angebot wirkt. Verweisen lässt sich auch noch auf die homophobe Beleidigung eines schwulen Sheriffs als "Dauerlutscher" in "Zwiebel-Jack räumt auf" (1975) und auf die Macho-Sprüche "lick his lollipop later" in "Right by me. An meiner Seite" (2005) und "sie lutschen nicht nur Lollis" in "Brüder" (2005).
Pornos – "Big Banana"
Auch in Schwulenpornos sind Bananen ("Banana Shake") und Lollis ("Lollipoppers") deutliche Phallussymbole, die im Kontext von Oralverkehr auch durch mehrere Filmreihen ("Bananas from Brazil 3", "Lollipop Twinks 2") präsent sind. Durch das Präsentieren von Lollis sollen Darsteller jünger wirken. Das schwule Porno-Label "Big Banana Media" bzw. "BBM" zeigt in seinem Logo eine Banane mit heruntergezogener Schale und hinterlegt die jeweiligen Cover mit einem Bananen-Gelb.
Süßigkeiten und Schokolade – erotische Verführungen
Schokolade und andere Süßigkeiten können für erotische und sexuelle Versuchung stehen und englische Begriffe wie "eyecandy" werden mittlerweile auch in der deutschen Jugendsprache verwendet. "Süßes zu genießen, hat eine raffiniert-verführerische, teuflisch-dionysische, stark regressive wie auch sinnlich-erotische Komponente" (Symbolonline.de). Süßigkeiten decken "emotionale Bedürfnisse, Kontaktsehnsucht und das sinnliche, emotionale und psychisch-geistige Bedürfnis nach echter, voller und tiefer Süße des Lebens scheinbar" ab (ebd.).
Süßigkeiten – sexuelle Verführung
Filmtitel wie "Eine Tunte zum Dessert" (1992) und "Cupcakes" (2013) deuten zusammen mit dem Cover nicht nur kulinarische, sondern auch erotische Verführungen an. Die Frage in "From Beginning to End" (2009), ob jemand lieber Schokoladeneis oder Vanilleeis mag, drückt indirekt aus, dass das Geschlecht des/der Sexualpartner*in keine Frage der Moral, sondern des persönlichen Geschmacks ist. Es ist damit die gleiche Art von Frage wie im schon oben genannten Film "Erdbeer und Schokolade" (1993) und wie die Entscheidung zwischen einem Erdbeer- und einem Schokoladen-Shake in "Save me" (2007). In diesen Zusammenhang gehört auch eine "Tatort"-Folge, in welcher der Travestie-Künstler Harriette eine Torte zum Geburtstag ("meinem Süßen was Süßes") und ein Küsschen auf die Wange bekommt (Folge 378, 1998). Übliche sexualisierte Anspielungen sind auch Nennungen von Süßigkeiten in phallischer Form wie "Liebesknochen" und Marzipanstangen in "Unter der Treppe" (1969). In US-Filmen gibt es unterschiedliche Kombinationen und erotische Bedeutungen des Wortes "candy". Eine schwule Form der Sexualisierung drückt sich im Filmtitel "Candy Boy" (2007) aus.
Schokolade – ein Code für Verführung
Im Spiel der schwulen Verführung hat Schokolade einen besonderen Stellenwert. Schon in einer Szene in "Palmy Days" (1931, hier Szene online) schwärmt ein Mann, der stereotyp homosexuell dargestellt ist, von Schokolade und "pansy" (= Stiefmütterchen). Ein Schwuler in "Das Stundenhotel von St. Pauli" (1970) "vernascht Schokoladenbubis" und wird deshalb von einem Stricher erpresst. In "Eine Liebe wie andere auch" (1983) wird ausführlich gezeigt, wie man Mousse au Chocolat am besten rührt und dass man dies am besten zu zweit macht. Eine weitere Mousse au Chocolat wird 16 Jahre später von einem Schwulen in "Männer sind wie Schokolade" (1999) gerührt.
Weitere Beispiele sind der Schokoladenkuchen in "Zwei irre Typen auf heißer Spur" (1982), Szenen in dem schon mehrfach genannten Film "Erdbeer und Schokolade" (1993), die vielen Fragen eines schwulen Meinungsforschers zum Geschmack und zur Größe von Schokoladenkeksen im Kurzfilm "Plutôt d'accord" (2004), die "weiße Schokolade" als Kompliment für einen weißen Mann in "Ab in den Knast" (2006), das Essen eines Schokoladenkuchens beim Sex durch einen zuckerkranken Schwulen in "Inflatable Swamp" (2010) und das Lutschen eines Mannes am Schoko-Löffel eines anderen in "The Best Friend" (2013). Schokolade und schwule Männer scheinen gut zusammenzupassen.
Schokolade – ein Code für Kot
In einigen Filmen ist "Schokolade" die euphemistische Bezeichnung für Kot. In "Another Gay Movie" (2006) ist Kot ein sexueller Fetisch und wird als "Belgische Schokolade" bezeichnet. In "Bernie und Ert" (einer Parodie auf Ernie und Bert aus der "Sesamstraße" in der Comedy-Sendung "Freitag Nacht News", 1999-2006, Folge "Schwanger") will Bernie seinen Freund in die "Schokoladenfabrik" ficken. Solche deutlichen und derben Äußerungen sind selten. Aufgrund gängiger Zuschreibungen ist es allerdings naheliegend, dass auch die Schokoladenfabrik in "Dahmer" (2002) eine indirekte anale Anspielung ist. Der 20-jährige Loic in "Dummer Junge" (2004) verdient sein Geld nachts auf dem Strich und tagsüber in einer Schokoladenfabrik, wobei sein Schutzanzug, den er in der Fabrik aus hygienischen Gründen trägt, wie ein Ganzkörperkondom wirkt.
Süßigkeiten und sexueller Missbrauch
Jahrzehntelang gab es die klischeehafte Vorstellung von alten Männern, die in Parks auf kleine Kinder lauern, um sie mit Schokolade sexuell gefügig zu machen. Als Folge davon gab es nicht nur realitätsferne Präventionskonzepte, sondern auch realitätsferne Drehbücher, in denen Schokolade und andere Süßigkeiten in stereotyper Form mit sexuellem Missbrauch verbunden wurden.
So wird in der Krimiserie "Kojak" (Folge 4/5, 1976) die Verführung von Jungen durch Süßigkeiten mehrfach variiert. Dabei betont Kojak (D: Telly Savalas) gegenüber den Eltern, dass Kinder keine Süßigkeiten von Erwachsenen annehmen sollten, obwohl er selber einen vermeintlich missbrauchten Jungen mit einem geschenkten Lolli zu trösten versucht. (Das Lutschen von Lollis gehörte zu Kojaks Markenzeichen.) Äußerst problematisch ist eine Szene, in der ein Junge einem Pädosexuellen Schokolade schenkt, weil damit eine angebliche Initiative des Jungen für den sexuellen Kontakt angedeutet wird. In "Der verlorene Soldat" (1992) wird versucht, den sexuellen Missbrauch an einem zwölfjährigen Jungen nicht als solchen erscheinen zu lassen – u. a. durch eine Szene, in der der Soldat dem Jungen ein Stück Schokolade in den Mund steckt. In "Hedwig and the angry inch" (2001) erinnert sich Hedwig an ihre Kindheit als Junge und an ein Erlebnis mit einem Soldaten, der ihr Gummibärchen schenkte. In klischeehafter Form bekommt ein Junge in "Song for a raggy boy" (2003) nach dem sexuellen Missbrauch als Trost Süßigkeiten geschenkt. Die alten klischeehaften Zuschreibungen wirken bis in unsere heutige Zeit, wie in der "Tatort"-Folge "Altes Eisen" (Folge 808, 2011) dargestellt, in der Kinder auf dem Spielplatz keine Pralinen von der trans Person Trudi annehmen dürfen. An dieser Stelle bietet sich ein Hinweis auf den Begriff "Sugar-Daddy" mit seinen fließenden Grenzen zur Prostitution an. In einer "Tatort"-Folge wird der Arzt Norbert Ellermann von dem Obdachlosen Beethoven (D: Udo Kier) als ein solcher "Sugar-Daddy" bezeichnet (Folge 742, 2009).
Pornos – People of Color und eine Haut wie Schokolade
In Pornos verweist Schokolade häufig, als dunkle oder weiße Schokolade, auf die Hautfarbe der Darsteller ("Chocolate Candy" 4 und 5, "Vanilla with chocolate on top", "Hot Chocolate", "Chocolate Dessert", "White Chocolate", "Young chocolate"). Neben dem recht großen Label "Chocolate Cream" gibt es auch zwei Darsteller, die sich "Chocolate Thunder" und "White Chocolate" nennen. Wie bei allen Umschreibungen, die sich auf die Hautfarbe beziehen, gilt auch hier, dass sie oft Stereotype bedienen bzw. als rassistisch empfunden werden können.
Auch Pornos, die mit dem Wort "candy" spielen, heben das Schöne und Süße hervor ("Cotton Candy", "Mancandy 4", "Eye Candy", "Boy Candy", "Beach Candies") und sechs Labels tragen so schöne Namen wie "Eye Candy Films", "Candy Shop" und "Candy Boys Studio".
Auch Honig wird als Signalwort für "süße" Männer eingesetzt ("Honey Boys", "Sweeter than Honey", "Bear Honey 1"). Die Zahl im Pornotitel "Honey 69" ist ein dezenter Hinweis auf die gleichnamige Sexposition. Der Titel "Milk and Honey" ist mit der biblischen Vorstellung vom Land, wo Milch und Honig fließen, verbunden, was wiederum ein Sinnbild für ein luxuriöses Leben ist. Zu Sahne gibt es u. a. zwei Filmreihen ("Sahneboys Collection 1-9", "Sahne Boys 1-11") und zu braunem Zucker Filme mit People of Color ("Brown Shuga'", "Brown Sugar").
Nüsse und Eier – Männer, die was in der Hose haben
Nüsse haben in umgangssprachlichen Redewendungen verschiedene Bedeutungen ("harte Nuss", "dumme Nuss", "Peanuts") und meinen auch die Hoden ("in die Nüsse treten"), womit sie auch für männliche Sexualität und Fruchtbarkeit stehen. Das Ei ist – z. B. als Osterei – ein Symbol für Fruchtbarkeit. In der Umgangssprache sind Eier seit dem 19. Jahrhundert auch als Ausdruck für die Hoden belegt ("sich die Eier schaukeln"), aber erst seit dem Anfang des 21. Jahrhundert ein Sinnbild für "Männlichkeit" und Durchsetzungsvermögen ("Eier in der Hose haben").
Nüsse – Hoden
Nüsse sind wegen ihrer Form manchmal Metaphern für Hoden eines Mannes. Ein frühes Beispiel ist die Geschichte eines schwulen Kriminellen in "Coconuts" (1986), der viele "Witze unter der Gürtellinie" enthält (Axel Schock / Manuela Kay: "Out im Kino", 2003, S. 84), wozu wohl auch der Filmtitel gehört. Offenbar nimmt der Titel Bezug auf die klassische Symbolik von Palmen (= Phallus) mit Kokosnüssen (= Hoden), die später noch bei den Bäumen behandelt werden.
Mit den "extralangen Nussstangen", die in "The Simpsons" (Folge 20/1) anlässlich der Verpartnerung des schwulen Smithers gebacken werden, werden mit Nuss (= Hoden) und Stange (= Phallus) gleich zwei Symbole zu einem verbunden, wobei in der Originalfassung mit "Twinks" ein vergleichbares mehrdeutiges Wortspiel vorliegt. Beachtenswert sind auch das zufällig anmutende "Nuts4Nuts"-Schild im Hintergrund einer Szene in "Ha(r)d to say" (2012) und der Name der Schwulenbar "The Universal Fruit & Nut Co." in "Edge of Seventeen" (1998). In der Serie "Happily Divorced" gibt es einige seichte Witzchen über Nüsse, wie die Frage nach Nüssen in einer Schwulenkneipe (Folge 2/3) oder die Äußerung über einen Hetero, der keine Nüsse mag (Folge 2/7).
Eine harte Nuss zu knacken – eine schwere Aufgabe vor sich haben
Es ist selten, dass Nüsse in schwulen Kontexten eine ganz andere Bedeutung haben wie inn "If…" (1968, 1:05:40 h., hier online), wo in einem Internat betont wird, dass man auch mal hart durchgreifen müsse. Wenn dabei eine Nuss geknackt wird, bedeutet dass, das man auch Widerstand durchbrechen möchte. In "Der Partykönig von Ibiza" (2004) kommt die Redensart vor, mit einem knackigen Hintern Nüsse knacken zu können. Um den schwulen Manga von seiner Homosexualität zu "heilen" wird in "Dakan" (1997) (erfolglos) versucht, eine "Kolanuss" zu opfern. Auch wenn die "Kolanuss" im engeren Sinne keine klassische Nuss ist: Als Pflanzensamen wird ihr zumindest in diesem Film eine "Heilkraft" zugesprochen.
Eier als Bildmotiv – Hoden
Damit Eier im Film als Anspielung auf Hoden wahrgenommen werden, sind in "Baby Cake" (2010) und "Elicriso" (2013) zwei von ihnen nebeneinander zu sehen. Die beiden Eier in "Hirsute" (2007) – worin ein Mann sein erotisches Ebenbild aus der Zukunft trifft – haben wohl noch eine weitere Bedeutung: Beide Männer gleichen sich nämlich "wie ein Ei dem anderen". Auch Charlies Arbeitsplatz bei "Eggs etc." in "The Conrad Boys" (2006) soll wohl in dezenter Form zur Sexualisierung der Szenerie beitragen.
Hinweisen möchte ich in diesem Kontext auch auf das Musikvideo "Smalltown Boy" von Bronski Beat (1984, 1:35 Min., hier online), in dem Jimmy Somerville vom Coming-out eines Jugendlichen erzählt und dabei auch eigene Erfahrungen verarbeitet. Als dieser Jugendliche am Frühstückstisch sein Ei pellt, schaut ihn sein Vater sehr kritisch an, als würde er sich wünschen, dass sein schwuler Sohn das Ei köpft, was in seinen Augen vermutlich "männlicher" wäre.
"Eier" als Metapher – Durchsetzungsfähigkeit
Wenn in umgangssprachlichen Redewendungen von "Eiern" die Rede ist, wird fast immer auf Durchsetzungsvermögen angespielt. Damit meine ich Sätze wie "Ich habe ihm gesagt, er soll das Leben bei den Eiern packen, aber dass er das so wörtlich nimmt ..." ("Trick", 1999), Äußerungen über Leute, "die Eier in der Hose haben" ("Jess & James", 2015), über jemanden, der "keine Eier" in der Hose hat ("Out Now", 2005), oder über einen Schwulen beim SEK, der Angst vor einem Outing hat, weil er dann als "Weichei" angesehen werden würde ("Tatort", Folge 733, 2009).
Die gleichen Zuschreibungen finden sich in einzelnen Szenen der US-Serie "Queer as Folk": Als schwules Paar zusammenzuziehen ist nichts für "Weicheier" (Folge 1/10), Ted hat mit seiner Pornowebsite seinen beruflichen Traum "bei den Eiern" gepackt (Folge 2/6), Debbie ist der Meinung, dass Brian "die Eier" fehlten, um seine Gefühle für Justin zuzugeben (Folge 2/6), Michael hat gegenüber Ben "dicke Eier" bewiesen (Folge 2/9), ein Politiker lobt Brian für seinen Mut bzw. für seine "fetten Eier" (Folge 3/09) und Brian beleidigt Emmett wegen seiner Rolle als "Queer Guy" als "Eunuch" und "eierlos" (Folge 5/6). Grundlage dieser Äußerungen ist das Geschlechterklischee, das Durchsetzungsfähigkeit vor allem mit Männern assoziiert, was über die Hoden verbildlicht wird. Es gilt hier also das gleiche, was über "balls" im englischen Sprachraum im Kapitel über den Ballsport noch zu sagen sein wird.
Pornos – Nüsse und Eier als Hoden
Nüsse im Titel sind in Verbindung mit der Bildgestaltung leicht erkennbare Symbole für die Hoden ("Geile Nüsse"). Eine mindestens achtteilige Serie heißt "Brazil Nuts". Sex zwischen Männern mit unterschiedlicher Hautfarbe wird in zwei Filmreihen mit gemischten Nüssen umschrieben ("Mixxxed Nuts", "Mixed Nuts"), während der Titel "Vanilla Nuts" auf Darsteller mit heller Hautfarbe verweist. Der Hinweis auf einen Nussknacker im Titel ("The Nutcracker", "Nutcracker") kann sich umgangssprachlich auf eine Gefährdung der Hoden (enge Hose, Fahrradsattel, sexuelle Gewalt) und/oder auf das gleichnamige Märchenballett des schwulen Komponisten Pjotr Tschaikowski beziehen. Ein Darsteller nennt sich "Peanut".
Auch in Schwulenpornos sind Eier ("Landliebe. Eier frisch vom Lande") leicht erkennbare Symbole für die Hoden. Der Trans*-Porno "Verlorene Eier" von Alan Vydra verweist im Titel nicht auf die klassische Bedeutung des Begriffs als Zubereitung von Eiern ohne Schale, sondern auf eine geschlechtsangleichende Operation und damit indirekt auf die operative Entfernung von Hoden.
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Ebenso bei "Hot Chocolate" ... hier sehe ich die entsprechende Soul-Funk-Band vor mir.