Mittelfeldspieler Jakub Jankto vom Spitzenclub Sparta Prag hat als erster aktiver Fußballprofi der tschechischen Topliga seine Homosexualität öffentlich gemacht. "Ich bin homosexuell – und ich möchte mich nicht länger verstecken", sagte der 27-Jährige in einem am Montagnachmittag in den sozialen Medien geposteten Video. Er wolle sein Leben in Freiheit führen, "ohne Angst, ohne Vorurteile, ohne Gewalt, aber mit Liebe", betonte der tschechische Nationalspieler, der auch 2021 bei der EM zum Einsatz gekommen war. Seine Mannschaft schied im Viertelfinale gegen Dänemark aus.
Sein Verein Sparta Prag, an den er vom spanischen Erstligisten FC Getafe ausgeliehen ist, reagierte positiv. "Du hast unsere Unterstützung. Lebe dein Leben, Jakub", teilte der Club bei Twitter mit. Janko habe bereits "vor einiger Zeit offen über seine sexuelle Orientierung mit der Vereinsführung, dem Trainer und den Mitspielern" gesprochen. "Lebe dein Leben, Jakub", so der Tweet weiter.
Auch der FC Getafe kommentierte das Coming-out: "Unser größter Respekt und bedingungslose Unterstützung für unseren Fußballer Jakub Jankto", schrieb der spanische Erstligist.
Eine Reaktion gab es auch aus der englischen Premier League, der weltweit erfolgreichsten ersten Fußballliga. Sie gab Jankto auf Twitter Rückhalt: "Wir sind bei dir, Jakub. Fußball ist für alle da."
Jankto spielte früher jahrelang in Italien bei Udinese Calcio und Sampdoria Genua. Beim tschechischen Hauptstadtverein Sparta ist der gebürtige Prager seit Beginn der laufenden Saison im Einsatz. Für die tschechische Nationalmannschaft absolvierte er seit 2016 insgesamt 45 Spiele und erzielte vier Tore.
Tschechien gilt unter den mittelosteuropäischen Ländern als vergleichsweise liberal, was die Akzeptanz von Homosexualität angeht. Schwule und Lesben können eine registrierte Partnerschaft eingehen, eine Heirat bleibt ihnen aber verwehrt. Jährlich im Sommer findet in Prag der "Prague Pride" statt, dessen Parade letztes Jahr von 50.000 Menschen gefeiert wurde (queer.de berichtete). (dpa/dk)
Wir freuen uns für dich, Jakub!