Cam Thomas wurde wegen eines "No Homo"-Spruchs mit einer Geldstrafe belegt (Bild: NBA)
Cam Thomas vom Basketball-Spitzenteam Brooklyn Nets ist für eine homosexuellenfeindliche Äußerung mit einer Geldstrafe von 40.000 Dollar (37.000 Euro) belegt worden. Der 21-Jährige hatte die Äußerung am Donnerstag in einem Fernsehinterview nach dem 116:105-Sieg seines Teams gegen die Chicago Bulls getätigt.
Thomas war nach dem Spiel von einem Reporter des Kabelsenders TNT interviewt worden. Dabei wurde er nach einer Äußerung eines Spielers eines Teamkollegen gefragt, der zuvor gesagt hatte, dass ein neuer Nets-Mitspieler vielleicht nicht der beste, aber der "bestaussehendste" sei. Daraufhin antwortete Thomas: "Wir hatten vorher schon gutaussehende Jungs. No Homo."
Der Begriff "No Homo" wird gerne von schwulenfeindlichen Männern verwendet, die damit ausdrücken wollen, dass sie nicht schwul sind. In Deutschland nutzen auch Neo-Nazis den Begriff (queer.de berichtete).
Thomas entschuldigte sich
Kurze Zeit nach dem Interview erklärte Thomas auf Twitter, der Spruch tue ihm leid: "Ich möchte mich für das taktlose Wort entschuldigen, dass ich in einem Interview nach dem Spiel gesagt habe." Er sei nach dem Sieg aufgeregt gewesen und habe locker antworten wollen. "Ich hatte nicht vor, jemanden zu beleidigen, aber weiß, dass ich es wohl getan habe."
Trotz der Entschuldigung gab die amerikanisch-kanadische Eliteliga NBA am Freitag bekannt, dass der Spieler eine 40.000-Dollar-Strafe erhält, weil er eine "beleidigende und herabwürdigende Sprache" verwendet habe. Thomas erhält von seinem Verein ein Jahresgehalt von 2,6 Millionen Dollar.
Die NBA hatte bereits mehrfach Strafen gegen Spieler wegen homophober Äußerungen verhängt. Im September 2022 musste Anthony Edwards etwa ebenfalls 40.000 Dollar zahlen, weil er sich in einem Instagram-Video schwulenfeindlich geäußert hatte (queer.de berichtete).
In der NBA spielt derzeit kein einziger offen schwuler Spieler. Bislang hatte sich einzig Jason Collins während seiner aktiven Laufbahn geoutet, allerdings schon vor knapp zehn Jahren (queer.de berichtete). In der Frauenliga WNBA gibt es dagegen mehrere offen queere Spielerinnen. (dk)