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Ostafrika

Angebliche "LGBT-Propaganda": Tansania verbietet "Gregs Tagebuch"

Die beliebte Jugendbuchreihe "Gregs Tagebuch" darf auf Anweisung der tansanischen Regierung nicht mehr im Schulunterricht gelesen werden. Bei Verstößen droht der Entzug der Zulassung.


Bände der Jugendroman-Reihe von Jeff Kinney wurden mehrfach verfilmt: Szene aus dem Disney-Animationsfilm "Gregs Tagebuch – Von Idioten umzingelt!" (Bild: Disney)

Die tansanische Regierung hat 16 Bücher der beliebten Jugendbuchreihe "Gregs Tagebuch" aus dem Schulunterricht verbannt. Bildungsminister Adolf Mkenda sagte, die Bücher verstießen gegen die Tradition und würden unter anderem LGBT-Rechte propagieren. Schulen, die die Bücher dennoch verwendeten, müssen mit disziplinarischen und rechtlichen Maßnahmen rechnen. Demnach könnte den Schulen sogar ihre Zulassung entzogen werden.

"Gregs Tagebuch" (englisch "Diary of a Wimpy Kid") ist eine Kinderbuch-Reihe von Jeff Kinney, die ehemals für Erwachsene gedacht war. Der Autor selbst bezeichnet sein Werk als Comic-Roman; in den Büchern wird Text mit Comiczeichnungen gemischt. Die einzelnen Geschichten sind an tatsächliche Erlebnisse aus der Kindheit des Autors angelehnt. Seit 2010 gab es mehrere Verfilmungen, zuletzt 2021 der Disney-Animationsfilm "Gregs Tagebuch – Von Idioten umzingelt!".

30 Jahre Haft für schwulen Sex

Männliche Homosexualität ist in Tansania, wie in vielen afrikanischen Ländern, verboten. In dem ostafrikanischen Staat drohen bei Verurteilung bis zu 30 Jahre Haft, dies kommt aber selten vor. Lesbischer Sex ist in den meisten Regionen des multi-religiösen Landes erlaubt, nur in Sansibar droht eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren.

Unter dem ehemaligen Präsidenten John Magufuli hatte sich die Lage für queere Menschen zuletzt deutlich verschärft. Um Homosexualität einzudämmen, wurde sogar Gleitgel verboten (queer.de berichtete). 2018 wurden zehn schwule Männer auf der Urlaubsinsel Sansibar festgenommen, weil sie eine gleichgeschlechtliche Hochzeit gefeiert haben sollen (queer.de berichtete).

Im selben Jahr hatte der Gouverneur der Wirtschaftsmetropole Daressalam erklärt, er habe eine Liste von 200 angeblich homosexuellen Menschen erstellen lassen. Sollte sich deren Neigung beweisen lassen, würden sie angeklagt werden, kündigte er an (queer.de berichtete). Nach internationaler Kritik distanzierte sich die Regierung von dem Vorhaben (queer.de berichtete).

Die Europäische Union bedauerte die "Verschlechterung der Menschenrechtssituation" und rief ihren Botschafter zu Konsultationen nach Brüssel zurück. Dänemark fror aufgrund der "inakzeptablen homophoben Äußerungen" die Entwicklungshilfe ein (queer.de berichtete). (cw/dpa)

#1 tychiProfil
  • 15.02.2023, 08:17hIrgendwo im Nirgendwo
  • Dänemark macht es richtig. Auch Deutschland sollte seine Entwicklungshilfe strikt an die Einhaltung der Menschenrechte knüpfen.
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#2 Explicit languageAnonym
  • 15.02.2023, 08:55h
  • Da ich mittlerweile keine Lust mehr habe, gute Kinderstube bei Menschenfeinden zu heucheln, sage ich es mal ganz undiplomatisch: Mögen all jene, die diese Hetze ersonnen haben und mittragen, zur Hölle fahren (auch wenn es die, zumindest die aus den Märchenbüchern, nicht gibt, aber rein hypothetisch wäre es schön - und natürlich nicht in die Hölle, in der wir "Perversen und Gestörten" dann sind. Mir reichen diese Queerfeinde nämlich schon im Diesseits, die Fressen brauche ich nicht auch noch im (nicht existenten) Jenseits.

    Gregs Tagebuch verbieten - so viel Lack kann ein Mensch gar nicht saufen, um SO einen Hirnfick herauszukotzen.
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#3 la_passanteAnonym
#4 TimonAnonym
  • 15.02.2023, 11:31h
  • Antwort auf #1 von tychi
  • Volle Zustimmung.

    Entwicklungshilfe sollte es nur dort geben, wo Menschenrechte geachtet werden.

    Das ist ja wohl nicht zu viel verlangt, dass die Zahlung von Geldern daran geknüpft wird. Das ist das absolute Minimum, mehr fordert niemand.

    Letztlich hält man mit Zahlungen an solche Staaten nur Regime an der Macht, die weiterhin Menschen unterdrücken und dumm halten.
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