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Amtsgericht Wuppertal

Ganserer soll sich "besser selbst umbringen" – Geldstrafe

Ein 29-jähriger Wuppertaler beschimpfte die grüne Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer übelst transfeindlich auf Instagram. Das Amtsgericht verhängte nun eine Geldstrafe wegen Beleidigung.


Tessa Ganserer ist eine von zwei trans Frauen im Deutschen Bundestag (Bild: IMAGO / Christian Spicker)

  • 16. Februar 2023, 07:02h 36 2 Min.

Das Amtsgericht Wuppertal verurteilte einen 29-Jährigen wegen einer transfeindlichen Beleidigung der grünen Bundestags­abgeordneten Tessa Ganserer. Das berichtete am Mittwoch die "Westdeutsche Zeitung". In einem Hasskommentar auf Instagram hatte der Beschuldigte geschrieben, Ganserer soll sich "besser selbst umbringen".

Gegenüber dem Amtsgericht räumte der Wuppertaler die Tat ein. Der 29-Jährige muss nun eine Geldstrafe zahlen. Die Höhe steht laut der Regionalzeitung noch nicht fest, weil zunächst dessen Einkommensverhältnisse geklärt werden müssen.

Tessa Ganserer war bei der Bundestagswahl am 26. September 2021 erstmals ins deutsche Parlament gewählt worden. Zuvor war sie acht Jahre lang Mitglied des Münchner Landtags. Ganserer ist neben ihrer Leverkusener Parteifreundin Nyke Slawik die erste offen trans Frau, die in das deutsche Bundesparlament eingezogen ist.

Mehrere juristische Erfolge für Ganserer

Der 45-Jährigen schlug zuletzt eine regelrechte Hass-Welle entgegen, gegen die sich die Grünenpolitikerin juristisch wehrt. Erst im August 2022 verhängte das Amtsgericht Hanau eine Geldstrafe in Höhe von 675 Euro gegen einen 75-Jährigen, der Ganserer ebenfalls online beleidigt hatte (queer.de berichtete). Im Februar letzten Jahres hatte das Bayerische Oberste Landesgericht in letzter Instanz einen rechten Youtuber mit mehr als 100.000 Fans verurteilt, der Ganserer transfeindlich verunglimpft hatte (queer.de berichtete).

Zudem muss sie sich gegen transphobe Anfeindungen von AfD-Abgeordneten und Feministinnen wehren. Vor einem Jahr bescheinigte AfD-Fraktionsvizechefin Beatrix von Storch Ganserer etwa in einer Bundestagsrede, "als Frau verkleidet" zu sein (queer.de berichtete). Die feministische Zeitschrift "Emma" von Alice Schwarzer beschrieb die Politikerin verächtlich als "er/sie" und nannte wiederholt ihren abgelegten männlichen Vornamen (queer.de berichtete). Dieses sogenannte Deadnaming wird von queerfeindlichen Aktivist*innen als Taktik benutzt, um trans Menschen lächerlich zu machen. (cw)

-w-

#1 Julian SAnonym
  • 16.02.2023, 09:32h
  • "Die feministische Zeitschrift "Emma" von Alice Schwarzer beschrieb die Politikerin verächtlich als "er/sie" und nannte wiederholt ihren abgelegten männlichen Vornamen"

    Da sehen wir wieder mal, wie der Feminismus tickt.

    Dort geht es nicht um Frauenrechte, sondern um eine fundamentalistische Ideologie, die alles hasst, was nicht (von Geburt an) Frau ist.
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#2 SeraphinaAnonym
  • 16.02.2023, 10:14h
  • Antwort auf #1 von Julian S
  • Kannst du bitte aufhören alle Feminist*innen in die Ecke von Fundamentalist*innen zu stellen wie es die TERFs sind? Danke. Das ist ein spucken auf die Kämpfe die heutige cis Queerfeminist*innen gemeinsam mit ihren Transmitstreiter*innen sowie pro Trans radikale Feminist*innen (ja nicht alle oder unbedingt die Mehrheit von ihnen waren so wie Janice Raymond) in den 70ern heute führen bzw. geführt haben und schlichter Antifeminismus wie man es leider öfters in der schwulen Community sieht (obwohl Trans eher noch ein Grund hätten für diese Pauschalisierung).
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#3 Julian SAnonym
  • 16.02.2023, 10:23h
  • Antwort auf #2 von Seraphina
  • Das mache nicht ich, sondern das machen die "Feministinnen" schon selber.

    Solange "Feministinnen" sich nicht eindeutig z.B. von der Emma und von Alice Schwarzer distanzieren und nicht öffentlich klarstellen, dass das nichts mit Feminismus zu tun hat, muss ich deren Schweigen als Zustimmung werten.

    Man kann auch nicht als Mitglied der Kirche sagen "Ich finde ja auch nicht alles gut, was die machen", aber dennoch weiterhin Mitglied sein und dann einfach so tun, als hätte man mit deren Worten und Taten nichts zu tun.
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