Viel Kritik am deutsch-englischen Fußballprofi Felix Nmecha vom VfL Wolfsburg: Der 22-Jährige soll vor gut einer Woche einen transphoben Beitrag des amerikanischen Rechtsextremisten Matt Walsh geteilt haben. Das geht aus mehreren Screenshots hervor, die in sozialen Netzwerken geteilt werden und über die unter anderem "Tag24" berichtet.
"Theokratischer Faschist"
Walsh nennt sich selbst einen "theokratischer Faschisten" und bezeichnet trans Menschen pauschal als "psychisch krank". Zudem verbreitet er Verschwörungstheorien über die LGBTI-Community. So bringt er etwa Dragqueens immer wieder mit sexuellem Missbrauch von Kindern in Zusammenhang. In dem von Nmecha offenbar in seiner Instagram-Story geteilten Video soll sich Walsh über den Vater eines trans Kindes lustig machen.
Nmecha, der bislang mehrfach in deutschen und englischen Jugendnationalmannschaften aufgelaufen ist, wirbt in sozialen Medien offensiv für den christlichen Glauben. Auf Instagram lautet sein Profiltext etwa "Jesus is Lord". Seine missionarischer Eifer wird immer wieder von Fans kritisiert.
Der VfL Wolfsburg gilt eigentlich als sehr LGBTI-freundlicher Verein. 2017 lief Nilla Fischer als erste Kapitänin eines Bundesligavereins in einer Regenbogenkapitänsbinde auf (queer.de berichtete). Inzwischen ist diese auch in der Männermannschaft gebräuchlich. Der Sportchef des VfL Wolfsburg hatte letztes Jahr die Fußballweltmeisterschaft in Katar wegen der Queerfeindlichkeit des Emirats boykottiert (queer.de berichtete).
Erst am Montag hatte sich der tschechische Nationalspieler Jakub Jankto als schwul geoutet – als erster Spieler der ersten Liga seines Heimatlandes (queer.de berichtete). In der Bundesliga hat bislang noch kein einziger Spieler während seiner Profi-Laufbahn über seine Homosexualität gesprochen – angesichts der offenbar nach wie vor grassierenden Queerfeindlichkeit unter Spielern ist das wohl keine Überraschung. (cw)
Hoffe VfL Wolfsburg macht ernst mit ihrem Einsatz für LGBTIQA* und beendet den Vertrag mit diesem Fundamentalisten.