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Gallup-Studie
USA: 7,2 Prozent sind queer
Noch nie identifizierten sich so viele Menschen in Amerika als lesbisch, schwul, bi, trans oder anderweitig queer. Allerdings verlangsamt sich der Trend.
- 23. Februar 2023, 14:06h 2 Min.
In seiner jährlichen Analyse zur sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität in den USA kam das Institut Gallup zu dem Ergebnis, dass sich im Jahr 2022 insgesamt 7,2 Prozent der amerikanischen Bevölkerung als nicht heterosexuell oder nicht cisgeschlechtlich angesehen haben. Das ist nur noch ein leichter Anstieg von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – und damit der langsamste Anstieg seit 2014.
Der Anteil von queeren Menschen bei Jüngeren liegt laut den vorliegenden Zahlen viel höher als bei Älteren – allerdings ist er bei den Jüngsten erstmals rückläufig: In der Generation Z (Geburtsjahre 1997 bis 2004) bezeichneten sich 19,7 Prozent als queer – 1,1 Prozent weniger als im letzten Jahr. Im Vergleich zu 2017, als nur die Jahrgänge 1997 und 1998 gemessen wurde, hat sich der Anteil allerdings fast verdoppelt.
In den anderen Altersgruppen gibt es von 2021 auf 2022 Veränderungen von unter einem Prozentpunkt: Bei den Millennials (1981-1996) bezeichneten sich 11,2 Prozent als LGBT (+0,7 Prozent), bei Generation X (1965-1980) 3,3 Prozent (-0,9 Prozent), bei Baby Boomer*innen (1946-1964) 2,7 Prozent (+0,1 Prozent) und bei der Silent Generation (vor 1945) 1,7 Prozent (+0,9 Prozent).
Bisexuelle haben die absolute Mehrheit
Bisexuelle machen mehr als die Hälfte der LGBT-Community aus: 58 Prozent der queeren Menschen identifizieren sich als bisexuell, bei Jüngeren sogar noch mehr. Insgesamt 20 Prozent gaben schwul als sexuelle Orientierung an und 13 Prozent lesbisch. Neun Prozent der Community identifizierten sich als trans, zwei Prozent als pansexuell und ein Prozent als asexuell. Weitere drei Prozent gaben andere Orientierungen an (Doppelnennungen waren möglich).

(Bild: Gallup)
"Angesichts der Unterschiede zwischen jüngeren und älteren Generationen von Amerikanern wird der Anteil der Amerikaner, die sich als LGBT identifizieren, wohl weiter steigen", sagte Gallup voraus. Jüngere Generationen würden bald einen größeren Anteil der Bevölkerung ausmachen. Dadurch werde wohl "in naher Zukunft" der LGBT-Anteil auf mehr als zehn Prozent ansteigen.
Gallup errechnete den Anteil aus einer Fülle von Daten aus verschiedenen telefonischen Umfragen, in denen die Befragten ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität angeben konnten. Insgesamt flossen die Daten von mehr als 10.000 erwachsenen Amerikaner*innen ein.
Der US-Trend einer steigenden queeren Bevölkerung wird ähnlich auch in anderen westlichen Ländern beobachtet: Laut einer deutschen Umfrage liegt auch hierzulande der Anteil der queeren Menschen bei Generation Y um ein Vielfaches über den Boomer*innen – und auch der Anteil der Bisexuellen ist bei den Jüngeren besonders hoch (queer.de berichtete). Grund für den Anstieg sei die steigende Akzeptanz und der nachlassende Verfolungsdruck gegen queere Menschen. (dk)
















Überzeugt mich nicht.