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Queer-Besedy

Juris Hoffnung: "Der Krieg hat mir die Tür zu einer neuen Welt geöffnet"

Juri, ehemaliger Schauspieler und heutiger Rentner, flüchtete mit Ende 60 aus der Ukraine nach Berlin. In der neuen Freiheit spricht er erstmals über Dinge, die er sein Leben lang verschweigen musste.


Juri hat in Berlin eine neue Freiheit gefunden (Bild: Konstantin Kropotkin)
  • Von Konstantin Kropotkin
    24. Februar 2023, 01:03h, 9 Kommentare

Juri ist ein ehemaliger sowjetischer Schauspieler und heute ein ukrainischer Rentner. Der Krieg hat ihm alles geraubt – und dann neue Hoffnung gegeben: den Hunger vergessen, einen Traum verwirklichen. Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine flüchtete er nach Berlin, und als er dort neue Freiheit fand, beschloss er, über Dinge zu reden, die er sein Leben lang verschweigen musste. Wie lebte ein queerer Mensch in der UdSSR?

Im Rahmen des Projekts "Queer-Besedy" (Queer-Gespräche) redet Konstantin Kropotkin mit queeren Geflüchteten aus dem postsowjetischen Raum. Übersetzt wurde der Text von Alexandra Berlina.

Auf die Bitte um ein Interview reagierte Juri sofort und ohne jeden Vorbehalt: ja, gerne. Darin ist er eine große Ausnahme. Alle anderen Männer aus der Ukraine, die ich ansprach, sagten nein – entweder sofort oder nach einer Bedenkzeit.

Im Gegensatz zu ihnen ist Juri nicht mehr wehrpflichtig. Er muss sich also nicht diese schlimme Frage stellen: Ist es wirklich seine Pflicht, für sein Land sein Leben zu riskieren? Als 69-jähriger Rentner hat er das Recht, die Ukraine zu verlassen. Ja, es ist für das Land wohl sogar besser, wenn es sich zu Kriegszeiten um einen älteren Bürger weniger kümmern muss.

Juri war bereit zu reden, ja, er freute sich geradezu darauf, über sich und sein Leben zu erzählen. Und zwar ohne Dinge zu verschweigen, die unbestreitbar historischen Wert haben: ungeschminkte Wahrheiten über das Leben eines (post)sowjetischen queeren Menschen. Er redete vor allem über das Intime, nicht über das Öffentliche; über die privaten Demütigungen, nicht über die beruflichen Erfolge.

***

Sein Zimmer im Flüchtlingswohnheim wird durch zwei Metallschränke zweigeteilt. Am Fenster stehen ein Bett und ein Stuhl. Weiter weg, neben der Tür, noch zwei Stühle, ein Schreibtisch, ein Nachtschränkchen mit Wasserkocher drauf. Juri bietet mir Instantkaffee an und dreht sich eine Zigarette – er ist Kettenraucher.

Im Frühjahr dieses Jahres hat er das Dorf Nemeschajewo nahe Kiew verlassen. Er wohnt jetzt im Osten Berlins, wo es ebenfalls quasi dörflich zugeht. In der Nähe gibt es einen großen Park und ein Gewerbegebiet; der nächste Bahnhof ist nicht weit weg. Für ihn als ukrainischen Rentner ist dies sicherlich eine Veränderung zum Besseren. Und das nicht nur, weil es ihm gelungen ist, dem Krieg zu entkommen. In den letzten Jahren oder sogar Jahrzehnten hatte Juri mit verzweifelter Armut zu kämpfen.

"Wie habe ich mich über Wasser gehalten? Tja… Ich liebe die Ukraine, ich liebe meine Freunde, ich liebe meine Eltern, die dort begraben sind. Aber ich mag es nicht, wie das Leben dort läuft. Ich spreche nicht für alle, nur für Ältere. Die Renten sind sehr klein. Der Staat denkt sich wohl: Sollen sich doch die Kinder um die Alten kümmern. Aber was ist mit Menschen wie mir, mit Menschen, die allein sind? Davon gibt es eine ganze Menge. Von der Rente kann man nicht leben."

Seine Rente betrug zweitausend Griwna: weniger als 50 Euro. Nicht nur in Deutschland würde man damit verhungern – auch in der Ukraine reicht es nicht fürs Nötigste. Jetzt erhält Juri als Flüchtling über 300 Euro monatlich, dazu eine kostenlose Unterkunft und gespendete Kleidung.

"In der Ukraine sieht man so viele graue, gequälte Gesichter, die kaum je lächeln", fährt Juri fort. "Und hier sind alle, ob jung oder alt, so freundlich, wünschen mir so offenbar das Beste. Ich fühle mich wie im Paradies."

Als Juri seine Geschichte erzählt, wird klar, dass er an Vorbestimmung glaubt, eine höhere Logik im Leben sucht – eine Art historisches Reimschema. Wenn man mit ihm redet, findet man sich versucht, dieser Logik zu folgen. Zum Beispiel: Juris Vater kämpfte in der Schlacht von Stalingrad und trug schlimme Verletzungen davon. Nun musste Juri von Nachkommen der Mitkämpfer seines Vaters fliehen – während die Nachkommen ihrer Gegner ihn liebevoll aufgenommen haben.

"Da saß ich und dachte: Ich werde bald 70; nie werde ich etwas Neues sehen, wissen, fühlen, berühren… Und auf einmal bin ich hier, in Berlin!"

Dieser Enthusiasmus, dieses Staunen ist fast kindlich – es scheint wirklich, als glaubte Juri kaum an dieses Wunder. Vor allem aber, sagt er, ist es eine unglaubliche Erleichterung, sich nicht ständig zu fragen, was er morgen essen soll. Und: Er hat Hoffnung geschöpft, wieder schauspielern zu können – schließlich lebt er nur eine Fahrtstunde von dem weltberühmten Studio Babelsberg entfernt.

Er hat in über zwei Dutzend Filmen gespielt – meist kleine, oft wortlose Rollen. Zum ersten Mal erschien er 1983 auf der Leinwand, in dem sowjetischen Science-Fiction-Film "Menschen und Delfine". Eine größere Rolle ergatterte er erst zwanzig Jahre später: In Alexander Schapiros Experimentalfilm "Zikuta" (Schierling) spielte er einen Heroin-Junkie. Dieses Arthouse-Projekt war sein letzter Film; danach kamen keine Anfragen mehr.


Juri im sowjetischen Film "Menschen und Delfine" (1983)

Das Schauspielerleben ist bekanntlich niemals leicht. Aber für Juris Generation war dieser Weg besonders steinig – als er vierzig war, kamen die 1990er und damit der Zusammenbruch des sowjetischen Filmproduktions-Systems. Er war nicht mehr jung genug, sich schnell an die neuen Umstände anzupassen.

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Juri kommt aus der Kleinstadt Krolewez im Nordosten der Ukraine; sein Vater war Staatsanwalt. Das klingt erstmal recht respektabel – der Beruf hatte aber seine Tücken.

"Mit wem arbeitet denn ein sowjetischer Staatsanwalt?" Juri zündet sich noch eine an. "Mit Kolchosenleitern; die finden immer einen Grund für einen Trinkspruch, und man muss mittrinken, um auf gutem Fuß zu bleiben. Und so wurde mein Vater zum Alkoholiker. Wenn ich sage, mein Vater sei Staatsanwalt gewesen, meinen alle gleich: Mann, du hattest es gut! Aber nein; zu Stalins Zeiten und direkt danach hatten alle zu viel Angst, um sich schmieren zu lassen."

Als Juri in der ersten Klasse war, ließen sich seine Eltern scheiden. Seine Mutter begann, Zimmer an Studentinnen zu vermieten – sie brauchte das Geld, um ihre drei Söhne großzuziehen. Juri hatte einen Zwillingsbruder, Alexander, und einen älteren Bruder, Waleri. Juri war schon immer der Künstler der Familie:

"Schon als Kleinkind steckte ich die Füße in die Schuhe meiner Mutter, kletterte auf den Tisch und sang. Damals war der Sängerknabe Robertino Loretti berühmt, also sang ich auch Santa Lucia. Und alle Nachbarn sagten: Das wird ein Schauspieler!"

Er ist sich sicher, dass er fürs Schauspielen prädestiniert war. Aber bevor er am Kiewer Institut für Theater und Film studierte, absolvierte er eine pädagogische Hochschule und wurde Englischlehrer. Dankbar erinnert er sich an den Rat seiner Mutter, die damals bereits Schulleiterin war. Sie sagte: "Mach erst einen praktischen Abschluss, dann kannst du ja noch weiter studieren, worauf du Lust hast. Du magst ja Englisch – also mach erstmal das."

Seine Lehrbefugnis half ihm immer wieder. Erst in den frühen 2000er Jahren, als das Dowschenko-Studio in Kiew aufgehört hatte, den Schauspieler*innen regelmäßiges Gehalt zu zahlen, arbeitete er als Lehrer. Und ein Jahrzehnt später auch: Als Rentner in einem Dorf nahe Kiew kam Juri nicht über die Runden, also lehrte er an der örtlichen Landwirtschaftsschule. Nun sind ihm seine Englischkenntnisse in Berlin nützlich – und vielleicht helfen sie ihm ja auch, tatsächlich wieder vor der Kamera zu stehen? Charme und Persönlichkeit hat er dafür sicherlich genug.

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Als junger Mann sah er sehr gut aus: Man schaue sich nur die Nahaufnahmen in "Menschen und Delfine" an. Juri erscheint für ein paar Minuten ganz am Ende dieses vierteiligen Fernsehfilms von 1983.

Er fiel auf – und das kann sowohl Segen als auch Fluch sein. Mit gemischten Gefühlen erzählt Juri, was in der Zeitung "Sowjetskaja Kultura" Ende der 1980er über ihn stand, und was davor und danach geschah. Damals, nach einer Aufführung von "Einer flog über das Kuckucksnest" in einem Kiewer Theater, lernte er Witali Wulf kennen, einen spätsowjetischen Theaterhistoriker und Übersetzer amerikanischer Stücke, eine bekannte Persönlichkeit der sowjetischen Bohème.

Juri nennt stets respektvoll den Vatersnamen, wenn er von Wulf spricht. "Witali Jakowlewitsch", erzählt er, "sieht sich also dieses Stück an. Ich habe nur eine kleine Rolle, aber ich bin immer auf der Bühne, und da ich plastisch und musikalisch nicht ganz unbegabt bin, mache ich das Beste draus. Nach der Vorstellung kommt er herein, zusammen mit seinem Gefolge und dem Regisseur, gratuliert allen und fragt: 'Wo ist der Schauspieler, der den Franzosen gespielt hat? Kann ich ihn kennenlernen?' Und dann fragt er mich: 'Darf ich über Sie schreiben? Ich schreibe gerne über junge Schauspieler.'"

Witali Wulfs Artikel trug den Titel "Außerhalb der Handlung" und erzählte von vielversprechenden jungen Talenten, die noch keine Anerkennung gefunden hatten. Eine Erwähnung in der Moskauer Presse hätte für einen jungen Schauspieler aus der sowjetischen Provinz ein Wendepunkt sein können – doch wurde sie von seinen Kollegen mit Misstrauen aufgenommen:

"Sie schienen sich für mich zu freuen, ich hörte aber auch immer wieder: ,Aha, Witali Wulf und der junge Nesdymenko, schon klar.' Es gab Gerüchte, dass Witali Jakowlewitsch eine Vorliebe für hübsche junge Schauspieler hatte. Dass er mich aus bestimmten Gründen unterstützte. Aber das stimmte nicht. Ich glaube schon, dass er mich mochte, vielleicht war da eine Art… Na ja, ich sah und spürte etwas, aber es lief nichts zwischen uns."

Auch später, nach dem Zerfall der UdSSR, blieben sie in Kontakt – Witali Wulf wurde zu einem berühmten Fernsehmoderator in Russland und half Juri gelegentlich mit Geld aus. Juri besteht aber vehement darauf, ihre Beziehung sei rein freundschaftlich gewesen.

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Juri spricht sehr offen über sein Liebesleben. Sein erstes Mal passierte mit "dem schönen Mädchen Zoja", als er in der achten Klasse war. Sie war Studentin, Untermieterin seiner Mutter.

Zuneigung zu dem eigenen Geschlecht spürte er zum ersten Mal an der Schule. "Ich komme in die Turnhalle rein, und da ist niemand außer diesem neuen jungen Lehrer. Sein Körper war sportlich, schön, athletisch. Er begann, sich umzuziehen, und das erregte mich. Und da wusste ich, wie ich, nun, sexuell veranlagt bin. Ich konnte es in mir spüren. Aber ich erzählte es niemandem."

Seine ersten homoerotischen Erfahrungen machte er während seines Pädagogikstudiums. Damals bewarb er sich für eine Theaterschule in Kiew und lernte dort einen angehenden Schauspieler kennen. "Dieser Student lud mich zu sich nach Hause ein, in die Westukraine; wir fuhren zusammen hin. Ich spürte, dass er mich mochte. Mir gefiel das. Warum auch nicht? Und dann, in der Nacht, küsste er mich. Ganz still, ein Kuss in der Nacht – und das war's..."

Wie verändert sich das Leben eines sowjetischen Jungen, wenn er einen anderen Jungen küsst? Juri sagt, die Erfahrung habe ihm die Augen für das Interesse anderer Männer geöffnet. Ihm wurde klar, dass es in der UdSSR ein anderes, unsichtbares Leben gab.

"Ich mag alles, was schön ist; ich mag schöne Gesichter – männliche und weibliche. Schönheit nimmt mich immer so mit. Unter schwulen, lesbischen, bisexuellen Menschen fühlte ich mich sehr leicht, sehr frei. Zu Hause."

Man merkt, dass es Juri schwerfällt, in einem Interview über persönliche Dinge zu reden. Der Wunsch ist da, es fehlen aber die Worte; er ist so offenes Reden nicht gewohnt. Gelegentlich beginnt er zu flüstern, als ob uns jemand hören könnte und das Gehörte ihm schaden würde. Der Grund dürfte klar sein: die Erfahrung der Diskriminierung, sogar der Verfolgung. Juri lernte schon früh die Risiken kennen, die ein Leben als queere Person in der UdSSR mit sich bringt.

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Juri identifiziert sich als bisexuell. Er fühle sich sowohl zu Frauen als auch zu Männern hingezogen; es sei die Persönlichkeit, die ihn anzieht. Eine seiner Erfahrungen mit Frauen habe dazu geführt, dass er Vater von Zwillingen wurde – aber nicht aus Zufall.

"Ich wollte keine Beziehung. Ich hatte nur Lust auf Sex. Und Lena sagte… Tja, sie sagte, sie will ein Kind. Und zwar von mir. Sie war 35 oder 36, damals war das ja höchste Eisenbahn. Sie wollte also ein Baby von mir. Und ich sagte ja. Ich hätte nein sagen sollen."

Juri war gutaussehend, graziös, beliebt – man schätzte seinen kameradschaftlichen, freundlichen Character. Aber er war kein besonders guter Fang für eine Frau, die sich eine Familie wünscht: Er war arm. Er wohnte in einer kleinen Einzimmerwohnung in einem Haus, das dem Filmstudio gehörte. Und er trank nicht wenig.

"Als junger Mann sah ich mir die Trinker an und dachte: 'Gott, wie kann man sich nur so vergiften? Nein, das tu ich nie im Leben!' Und dann wurde mir klar, wie man da hinabsinkt: langsam, unmerklich. Und dann kommt der Moment, wenn du nicht mehr zum Spaß trinkst, sondern den Alkohol brauchst wie eine Medizin, und dann hilft diese Medizin nicht mehr, sondern zerstört dich. Du hast eine Gefäßverengung, dann einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall, und das war's. Alle meine Freunde und Kollegen aus dem Studio, mit denen ich getrunken habe, sind gestorben. Ich bin der Einzige aus dieser Generation, der noch lebt. Nach den Dreharbeiten ging das halbe Team immer zu mir. 'Wo sollen wir hin?' 'Zu Juri!' So war es, und ich merkte nicht, wie ich zum Alkoholiker wurde."

Als er fast vierzig war, hörte er auf zu trinken. Einmal wurde während eines einziges Saufgelages fünfmal der Krankenwagen zu ihm gerufen. Die Ärztin betrachtete ein Bild an der Wand und erkannte den Patienten nicht wieder. Sie sagte, ein sechstes Mal würde der Krankenwagen es kaum rechtzeitig schaffen. "Da konnte ich die Knochenhand mit Sense so richtig an meiner Schulter spüren. Das hat geholfen."

Die Beziehung mit Lena, der Mutter seiner Zwillinge, lief nicht gut. Sie lebten getrennt, an der Erziehung der Kinder nahm er so gut wie überhaupt nicht teil – aber für eine Weile gab ihm die bloße Existenz der Kinder eine Art Alibi. Das kam gelegen, als man in seinem Heimatdorf zu munkeln begann, er sei homosexuell: Eine Landsfrau hatte frische Gerüchte aus Kiew mitgebracht.

"Da komme ich meine Mutter besuchen, und sie ist ganz entsetzt. 'Juri, ist das etwa wahr?', fragt sie, mit so tragischer Stimme, mit so einer Angst. Ich konnte ihr nicht die Wahrheit sagen. Sie hatte ein schwaches Herz, es hätte sie einfach umgebracht. Ich sagte: 'Mama, was für ein Unsinn! Ich habe doch Lena, ich habe Kinder. Bekommen Schwule etwa Kinder?'"

Sie glaubte ihm. Oder tat so, als ob. Mit den beiden Brüdern stand das anders. Der Ältere, Waleri, der in ihrem Heimatdorf geblieben war, lud ihn nicht mehr zu sich nach Hause ein, und witzelte immer beleidigender. Dafür war Juris Zwilling Alexander immer für ihn da.

"Dann, als wir unter uns waren – Waleri, Alexander und ich – stichelte Waleri: nicht Klartext, sondern andeutungsweise. Aber Alexander ging einfach auf mich zu und umarmte mich. Zwillinge sind eben eins. Er wusste es."

Immer wieder war Alexander Juris Retter. Nach einem Jurastudium in Charkiw ging er nach Moskau, wo er als Staatsanwalt Karriere machte; in den 1990ern wurde er für einen Oligarchen tätig. Er schickte regelmäßig Geld an seine Familie in der Ukraine: seiner Mutter, seinem älteren Bruder und natürlich auch Juri. Alexander starb früh – an einem Herzinfarkt.

Als Staatsanwalt rettete er Juri einmal auch vor dem Gefängnis, als er ist in eine von sozialistischen Sittenwächtern gestellte Falle getappt war.

***


Juri will nicht in die Ukraine zurück (Bild: Kirill Kazakov)

Was Juri nun erzählt, kann man nicht eben mal im Internet nachlesen. Ohne Zugang zu den Archiven in Kiew lässt sich das wahre Ausmaß der Geschehnisse kaum abschätzen, die Geschichte klingt aber absolut glaubwürdig. Nun. Stichwort "Schwulenjagd".

"Es gab eine Zeit", so Juri, "als Aids aufkam, da hat der Staat die Schwulen ins Visier genommen. Vor allem, wenn man Kontakt zu Ausländern hatte."

Es war das Jahr 1984. Es war bereits warm, also entweder Sommer oder Spätfrühling. Juri wartete auf eine vom Arbeitgeber zugeteilte Wohnung und war für die Zwischenzeit bei einem schwulen Bekannten untergekommen. Dieser nahm ihn mit zu einem Besuch:

"Da war ein Haufen Leute, etwa acht. Ich war mit einem Kollegen da, der im Zirkus arbeitete. Wir tranken viel und sind irgendwann eingeschlafen. Dann wache ich auf, und der vom Zirkus" – Juri macht eine bedeutungsschwere Pause, statt ein Verb zu benutzen – "den Hausherren. Eine halbe Stunde später sind wir gegangen und haben die Sache vergessen."

Sie selbst wurden aber nicht vergessen. Bald wurde Juri wieder zu einem Besuch eingeladen, aber etwas kam ihm verdächtig vor. Er nahm die Einladung nicht an, und das zu Recht.

"Nachts geht die Tür auf und die Bullen stürmen herein. Da war gerade einer vom Komsomol-Zentralkomitee, ein Professor, der den Lenin-Preis gewonnen hat, mit seinen Doktoranden, und ein Ausländer war auch da. Und die Polizei sagt, hier fand Kontakt mit einem Ausländer statt. Jemand sei wohl mit HIV infiziert wurden. Der Staat hatte nämlich schon lange ein Auge auf diesen ganzen Haufen. Da wurden Leute extra hingelockt. Der Gastgeber, der ja selbst schwul war, arbeitete für die; er hat uns alle verpfiffen."

Als Juri nach einem Drehtag zurückkehrte, wartete eine Vorladung zur Vernehmung auf ihn.

"Ich geh also hin. Komme da an. Jung und schön wie ich bin. Und die Frau sagt gleich: ,Juri Michailowitsch, wir haben die Information, dass Sie an einer Orgie teilgenommen haben. Hier ist ein Schreiben des Gastgebers.' Und sie zeigt mir das Schreiben, und da steht, der Zirkustyp hätte den Gastgeber gefickt. Ich sage: ,Nein, das ist nicht wahr. Machen wir doch eine Gegenüberstellung: Ich will mal sehen, wie er das mir ins Gesicht sagt.' Sie sagt: 'In Ordnung, schreiben Sie ihren Wunsch auf.' Und ich: 'Nichts werde ich schreiben.' Mein Vater hat es mir schon als Kind beigebracht: 'Wenn es brenzlig wird, niemals etwas unterschreiben.'"

Vielleicht war das auch ein Grund, warum Juri nicht angeklagt wurde. 1984 war in der Ukrainischen SSR wie in der gesamten Sowjetunion der Artikel 121 in Kraft: sexuelle Handlungen zwischen Männern (muscheloschstwo, мужеложство; wörtlich etwa "Beischlaf mit Männern") war ein Verbrechen. Dieser Kelch ging an ihm vorbei – aber nicht die Demütigung. Zusammen mit den anderen musste Juri sich "auf Homosexualität untersuchen lassen".

"Wir wurden alle – ob nun berühmter Wissenschaftler oder Parteitier, ganz egal – in einen Bus gepackt und ins Krankenhaus gebracht. Und dort gleich: 'Hose runter!' Sie untersuchten den After, wollten wissen, ob er in den Arsch gefickt wurde."

Einige kamen ins Gefängnis: für Muscheloschstwo, oder Verbreitung von Geschlechtskrankheiten, oder auch wegen Kontakts zu Ausländern. Juri kennt die Details nicht. Er wurde verschont: Er bat seinen Bruder um Hilfe.

"Ich rufe Alexander in Moskau an und erzähle ihm alles. Er telefoniert hier in Kiew herum, und da komme ich ins Krankenhaus, zu einem berühmten Chirurgen. Es heißt, ich müsse sehr lange im Krankenhaus bleiben: Angeblich habe ich chronische Gastritis, muss lange behandelt werden, operiert vielleicht. Das war, als die Verhandlungen begannen und alle anderen vor Gericht geschleppt wurden."

Diese Geschichte erinnert an die berüchtigte "Schwulenjagd" in Polen Mitte der 1980er Jahre (davon handelt zum Beispiel der Film "Operation Hyazinth", 2021). Der polnische Sicherheitsdienst erstellte damals eine Liste von Homosexuellen – mit der Begründung, sich angesichts der Aids-Epidemie Sorgen um die Gesundheit der Bürger zu machen. Für viele bedeutete die Einstufung als homosexuell schwere Verluste – Männer konnten ihren Arbeitsplatz und ihre Familie einbüßen.

Archive belegen, dass in der Ukrainischen SSR 1984 und 1985 tatsächlich mehr Männer wegen Homosexualität verurteilt wurden als in den Jahren davor und danach: 120 bzw. 148. Insgesamt wurden in der sowjetischen Nachkriegsgeschichte mindestens 38.000 Menschen aufgrund des homophoben Gesetztes inhaftiert.

Juri sagt, diese Geschichte habe sein Leben nicht beeinflusst. Höchstens, dass hinter seinem Rücken getuschelt wurde: "Niemand im Studio sagte mir offen: ,du, du bist doch schwul!' Aber ich habe diese Blicke in meinem Rücken gespürt."

Auch wenn Juri selbst zu trinken aufhörte, blieb Alkohol für ihn ein Problem: Immer wieder musste er jemanden vor der Flasche retten. Er nahm seinen Vater bei sich auf, weil er befürchtete, dieser würde eines Tages betrunken mit Zigarette im Mund einschlafen und in seinem Haus niederbrennen. Zehn Jahre lang teilten sie eine Einzimmerwohnung, bis sein Vater starb. Ein anderer Trinker in seinem Umfeld war Sascha, ein schwuler Freund, den er während seines Studiums kennengelernt hatte. Er arbeitete an einem Theater in Donezk.

"Er war ein großartiger Kerl. Leute nannten ihn gelegentlich schon mal Schwuchtel, aber ich war immer auf seiner Seite, und zudem war das auch nicht so böse gemeint wie es in einem anderen Milieu wäre. Das waren eher Scherze. Tja, und dann, als der Krieg in Donezk begann, da wurde Sascha gefeuert. Er blieb ganz allein, fing an zu trinken. Irgendwann rief mich seine Schwester an: 'Juri, du musst ihn retten.' Dazu kam noch eine schlimme Beziehung – mit seinem Nachbarn, einem verheirateten Mann, ebenfalls Trinker. Er wurde gewalttätig, wenn er trank; er schlug seine Frau, und nachdem er mit Sascha geschlafen hatte, schlug er auch ihn so schlimm zusammen, dass er daran fast gestorben wäre. 'Juri, ich will mich erhängen', sagte er zu mir. Ich habe ihn also abgeholt. Ich habe ihm eine Menge erspart, ihn vom Wodka fernhalten. Er sagte: 'Also, Juri, in letzter Zeit geht es so zu: Zehn Tage am Stück trinke ich und zehn Tage lang komme ich zu mir; dann geht's wieder los.'"

2016 holte Juri seinen Freund ins Dorf Nemeschajewo; sie lebten bis zum Krieg zusammen. "Nur als Freunde", betont Juri. Zusammen sahen sie, wie die russischen Panzer anrollten.

***

Juri macht sich sehr gut auf Fotos. Manchmal wird er von einem Licht- und Schattenspiel wie im Märchen verjüngt. Letztes Frühjahr, Anfang März, hätte ihm dieses Aussehen fast einen bösen Streich gespielt. Eine Schaffnerin in Lwiw weigerte sich, ihn in den Zug nach Polen einsteigen zu lassen – sie hielt ihn für wehrpflichtig.

"Sie sagt: 'Ihre Papiere, bitte. Ich lasse Sie nicht einsteigen.' Ich frage: 'Warum denn nicht?' 'Weil Männer nicht raus dürfen. Wie alt sind Sie?' 'Siebzig.' 'Sie? Siebzig?' 'Bitte, hier sind meine Papiere.' Sie sagt: 'Sie haben die Papiere bestimmt gestohlen, ich lasse Sie nicht rein.' Da rufe ich: 'Junge Frau, schauen Sie doch mal das Foto an! Sind es meine Lippen? Meine Augen? Meine Nase? Was wollen Sie von mir? Ich bin Schauspieler!' Ich zeigte ihr meinen Dienstausweis, und erst dann ließ sie mich durch, immer noch ungläubig."

Als der Krieg begann, ging es Juri ohnehin schon nicht gerade blendend. In seiner Wohnung wurde das Gas abgestellt, weil er nicht das Geld dafür hatte. Nur Dank seinem Mitbewohner Sascha war er vorm Verhungern verschont: "Er fand einen Job in Butscha, in einem Laden – als Putzkraft. Da durfte er auch Lebensmittel mitnehmen, bei denen die Haltbarkeit abgelaufen war."

Es war in den letzten Februartagen 2022, dass die beiden vom Fenster aus russische Panzer sahen. Für die Einwohner von Nemeschajewo wurde der Krieg schnell zu einer schrecklichen Realität.

"Mein Haus, es ist direkt an der Straße, die geradewegs von Weißrussland nach Kiew führt. Wir haben die Panzer gezählt: Es waren 150. Am Anfang kamen sie nicht in Gruppen, sondern in Kolonnen. So zogen sie nach Kiew und sprengten dort die Brücke. Dann kehrten sie zurück – zu uns nach Nemeschajewo, und auch nach Worsel und Butscha; sie verteilten sich auf diesem ganzen Gebiet. Es wurde ständig geschossen, auch auf uns. Von allen Seiten kam das Feuer, und wir saßen da, in diesem Kessel. Für mich verschmolzen diese zwei Kriegswochen zu einem einzigen unendlichen Tag. Es hörte so gut wie nie auf – vielleicht ein-zweimal am Tag war zwanzig Minuten lang Stille. Da schämte ich mich gar nicht mehr, dass ich als siebzigjähriger Mann so viel Angst hatte. Nein, da versteckt man sich eben in einer Ecke wie ein räudiger Kater."

Juri hörte von seinen Nachbarn, dass einige Menschen im Keller der Schule Zuflucht gefunden hatten, nicht weit von seinem Haus entfernt. Er rannte dorthin, ganz ohne Gepäck, schnappte sich nur seinen Ledermantel und seinen ukrainischen Ausweis. Sascha wollte nicht mitkommen; er zog bei einem Nachbarn ein, ebenfalls Rentner und Säufer. Wodka hatten sie genug: Nachdem die Russen die Geschäfte in der Gegend geplündert hatten, blieb noch einiges übrig.

Juri sagt, etwa fünfzig Menschen wären im Keller untergekommen – Frauen, Kinder, ein paar alte Männer.

"Es gab dort keine Schlafplätze, nichts als Beton. Aber die Schulleiterin war eine wunderbare Frau, und die Lehrenden auch; sie haben den Kindern geholfen, irgendwie Essen besorgt. Für uns Ältere blieb aber nicht viel – etwas Kaffee, etwas Suppe, das war's. Einmal kam ein junger Mann vorbei, brachte eine Kleinigkeit für seine kleine Tochter mit – ein paar Süßigkeiten oder so. Er ging hinunter in den Keller, und dann fiel ihm ein, dass er etwas oben im Auto vergessen hatte. Er stieg wieder hoch – und da explodierte die Bombe und riss ihn in Stücke."

Juri verließ den Krieg durch den "grünen Korridor": Er hatte sehr viel Glück, sagt er. Es war ungewiss, ob die Busse des Roten Kreuzes das Schussgebiet verlassen können. Die Fahrt nach Kiew dauert normalerweise etwa dreißig Minuten – sie waren fünf Stunden lang unterwegs.

"Auf dem ganzen Weg durch Worsel, Butscha und Irpen brannte alles, all diese prächtigen Häuser waren zerstört. Auf der linken Seite sah ich lauter abgebrannte Datschas, und auf der rechten ein Feld, das in Flammen stand. Und wir fahren mitten durch. Ich sitze am Fenster, links und rechts brennt alles, und – es war in Butscha – da stehen drei kleine Häuschen, Hütten fast, und davor stehen drei alte Frauen mit Krücken, bestimmt über 80, und zwei zahnlose alte Männer. Da fahren wir im Schneckentempo im Bus vorbei, ich sehe sie an, und sie stehen mitten in dieser Verwüstung, in diesem Krieg. Wir fahren weiter, sie bleiben zurück – und schauen uns hinterher, und segnen uns mit Kreuzzeichen, und winken uns nach." Seine Augen füllen sich mit Tränen, als er das erzählt.

Juri sagt, er hasse Russland nicht – er könne einfach nicht verstehen, warum die Machthaber in Moskau diesen Krieg begonnen haben. Er spricht auch weiterhin Russisch: für ihn ist es seine zweite Muttersprache neben Ukrainisch. Der Kontakt zu so gut wie allen russischen Bekannten und Freunden ist aber abgebrochen. Juri erinnert sich an einen älteren ehemaligen Regisseur, den er seit einem Vierteljahrhundert kennt. Am neunten Mai, der in der gesamten Ex-Sowjetunion als "Tag des Sieges" gefeiert wird, musste sich Juri am Telefon anhören, alles, was er erlebt hatte, sei ein Fake.

"Ich sage: 'Wolodja, wir waren zwei Wochen lang in der Hölle. Ich wurde gerettet, ich konnte raus, jetzt bin ich in Deutschland.' Und er sagt: 'Alles nur Gerede, es ist bei euch rein gar nichts passiert.' Selbst meine Freunde reden so, meine engsten Freunde in Moskau" – in seiner Stimme liegt kein Zorn oder Hass, sondern nur Erstaunen: Wie kann das nur sein?

Will man Juri in einem Wort beschreiben, ist "sanftmütig" wohl das Richtigste – selbst jetzt fällt es ihm schwer, Menschen als Feinde zu sehen.

"Als sie uns aus dem Keller nach Kiew brachten, standen da russische Soldaten, dahinter ein paar Tschetschenen. Ich sitze also dort und sehe diese Jungs, ein halbes Dutzend. Mit Maschinenpistolen. Ich schaue ihnen in die Augen: Es sind Kinder, 17-18 Jahre alt. Man sieht gleich: Sie haben diese Waffen gerade erst ausgehändigt bekommen. Ahnungslose Rotznasen."

Die Fahrt von Kiew nach Lwiw dauerte etwa zwölf Stunden. Die ganze Zeit über saß Juri auf dem Boden neben der Toilette. Die Waggons waren überfüllt – aber diese Unannehmlichkeiten konnte er leicht vertragen. Er war glücklich, es hinausgeschafft zu haben. Eine Begegnung in Polen wurde für ihn zu einem magischen Moment, einem Glücksversprechen:

"Ich stehe vor dem Schaufenster, und da kostet eine einzige Packung Marlboro 10 Euro. Vielleicht sogar 11. Ich stehe nur da und schaue. Plötzlich kommt eine Frau auf mich zu, so Mitte vierzig, und sie sagt: 'Was machen Sie hier?' Ich sage: ,Ich sehe mir Zigaretten an. Ich habe vierzehn Tage unter der Erde verbracht. Ich bin Raucher, ich vermisse das Rauchen so sehr.' Da nimmt sie mich bei beiden Händen und sagt: 'Warte kurz'. Geht zum Geldautomaten, kommt zurück. Und – stell dir das nur vor, mein Staunen, meine Bewunderung – sie legt mir hundert Euro in die Hand! Und sagt: 'Jetzt kannst du dir Zigaretten kaufen.'"

Juri will nicht in die Ukraine zurück.

"Ich sage gleich eine ganz schlimme Sache" – er zündet sich noch eine Zigarette an – "der Krieg hat mir die Tür zu einer anderen Welt geöffnet. Ich habe erst jetzt gesehen, wie Menschen leben können. Sie scheinen sich nicht um den nächsten Tag zu sorgen; sie sind gut gekleidet, sie lächeln. Es ist eine völlig andere Welt. Das Leben ist einfach schön hier."

In der Ukraine hat Juri nichts und niemanden mehr. Auch sein Freund Sascha lebt nicht mehr. Juri erfuhr von seinem Tod, als er bereits in Berlin war. Die Nachbarn sagten, sie hätten seine Leiche vor der Wohnung gefunden. Vielleicht war der Alkohol schuld. Vielleicht gab es andere Gründe.

Jetzt träumt Juri davon, einen Film über Sascha zu drehen. Nachdem er die Berliner LGBT-Community kennengelernt hat, kam er auf die Idee, diese Geschichte zu erzählen – das Leben eines ukrainischen Homosexuellen, der an einer sowjetischen Hochschule Schauspiel studierte, in der Donezker Region im Theater arbeitete und nach 2014 den "hybriden Krieg" miterlebte. Juri glaubt, sein Freund sei einen Film wert. Und Babelsberg ist, wie gesagt, nur eine Stunde entfernt.

Juri macht sich Hoffnungen – und wer weiß, vielleicht klappt es ja auch?

Das Projekt "Queer-Besedy" (Queer-Gespräche) wurde von Quarteera und der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld gefördert.

#1 GrixisAnonym
  • 24.02.2023, 09:26h
  • Ein interessantes Interview was mir zeigt wie gut wir es heute und in Deutschland als queere Menschen haben.
    Ich wünsche Juri alles Gute und hoffe er kann in Deutschland bleiben und so leben wie er es möchte.
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#2 la_passanteAnonym
#3 thorium222Profil
  • 24.02.2023, 10:23hMr
  • Sehr lesenswerter Artikel von einem Zeitzeugen, dessen Leben in der Sowjetunion und Russland gerne totgeschwiegen wird, bitte gerne mehr davon.
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#4 DankeAnonym
  • 24.02.2023, 10:40h
  • Vielen lieben Dank für das wunderbare und bewegende Interview. Ich wünsche Juri, dass sich seine Hoffnung erfüllt. Und natürlich auch, dass er hier wirklich auch ein glückliches Leben kann.
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#5 suave25Anonym
  • 24.02.2023, 10:58h
  • Oh, da treibt es die Tränen beim Lesen.
    Ich hoffe nicht, dass wir in Deutschland ein Krieg erleben müssen.
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#6 PeerAnonym
  • 24.02.2023, 12:06h
  • Ich freue mich sehr für ihn, dass er sich hier wohlfühlt und ein besseres Leben hat. Und ich hoffe für ihn, dass er dauerhaft hier bleiben kann und hier noch einige glückliche Jahre hat.

    Ich will nicht wissen, wie vielen es ähnlich wie ihm geht und die nicht dieses Glück haben.

    Alles Gute Juri...
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#7 flecktarngayProfil
  • 24.02.2023, 13:14hBremen
  • Danke für diesen wundervollen Artikel, auch mir kamen die Tränen. Ich selber habe seit vielen
    Jahren einen sehr guten Freund in Russland, als er
    zu mir kommen wollte legte Corona uns einen
    Stein in den Weg und derzeit ist an einer Ausreise
    gar nicht zu denkien.
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#8 CyrisAnonym
#9 Livio2023Anonym
  • 24.02.2023, 16:42h
  • Meine Augen sind mit Tränen gefüllt beim Lesen des traurigen Artikels. Ich musste unweigerlich an den ukrainischen Autor Andrej Kurkow denken, der alle seine Geschichten mit ukrainischem Schwermut verfasst. Ich wünsche Juri alles Liebe und Gute, auf dass er in Deutschland, oder wo auch immer seine Wege ihn hinführen, er sein ganz persönliches Glück finden möge.
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