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Querfront mit Neonazis

Nach Wagenknecht-Demo: Luca Renner verlässt Linkspartei

Luca Renner, Bundessprecher*in von Die Linke.queer, tritt zum 30. Juni 2023 aus der Partei aus. Nach der "Friedensdemo" in Berlin müsse der Parteivorstand endlich Konsequenzen ziehen.


Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht am Samstag bei der Kundgebung "Aufstand für Frieden" in Berlin (Bild: IMAGO / Bernd Elmenthaler)

Der Auftritt der Linken-Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht bei der von ihr und Alice Schwarzer organisierten Kundgebung "Aufstand für Frieden" am Samstag in Berlin sorgt für ein neues Beben in der Linkspartei. Bei der Demonstration vor dem Brandenburger Tor waren auch zahlreiche Teilnehmer*innen aus der rechtsextremen Szene anwesend, darunter Holocaust-Leugner Nicolai Nerling, "Compact"-Herausgeber Jürgen Elsässer und AfD-Funktionäre. Luca Renner, Bundessprecher*in von Die Linke.queer, gab deshalb am Sonntag den Austritt aus der Partei bekannt – allerdings erst zum 30. Juni 2023.


Luca Renner ist eine von vier Bundessprecher*innen von Die Linke.queer (Bild: Die Linke.queer)

"Wieso nicht gleich? Weil ich hoffe, dass unser Parteivorstand nun endlich die notwendigen Konsequenzen aus den Vorgängen dieses Wochenendes zieht", schrieb Renner in einem Facebook-Post. "Eine Partei, die sich nicht klar von der Querfront mit Neonazis abgrenzt, wird niemals meine Partei sein. Eine Partei, die zulässt, dass ihre Mandatsträger*innen mit Transfeind*innen gemeinsam eine Demo starten, wird niemals meine Partei sein. Eine Partei, die für ein angegriffenes Volk nur Floskeln der Solidarität übrig hat, statt eine aktive Unterstützung zu fordern, ist nicht meine Partei."

Ich habe soeben meinen Austritt aus meiner Partei zum 30.06.23 schriftlich abgegeben. Wieso nicht gleich? Weil ich...

Posted by Luca Renner on Sunday, February 26, 2023
Facebook / Luca
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Sollte sich das ändern, "bleibe ich gerne oder komme ich gerne wieder", beendete Renner den Post, ergänzt durch den Hinweis "Ihr braucht euch nicht melden, ich lasse mich nicht umstimmen" sowie "antifaschistische Grüße". Am Montagmorgen ergänzte Renner in einem weiteren Facebook-Post, weiterhin bei Die Linke.queer mitarbeiten zu wollen. "Weil es notwendig ist, weiter gegen Rechts und Queerfeindlichkeit und speziell Transfeindlichkeit vorzugehen."

Linkspartei lässt Wagenknecht seit Jahren gewähren

Die Spitze der Linkspartei hatte sich zwar im Vorfeld von der Berliner "Friedensdemo" distanziert, Wagenknecht jedoch gewähren lassen. Parteichefin Janine Wissler beließ es bei der wiederholten Ermahnung an die Bundestagsabgeordnete, sich klar von Rechtsradikalen abzugrenzen.

Nach der Kundgebung fand lediglich die Vize-Parteivorsitzende Katina Schubert deutliche Worte. "Unsere Befürchtungen haben sich bestätigt: Wer einen Aufruf startet, der querfronttauglich ist, erntet Querfront", sagte Schubert der "Süddeutschen Zeitung". Die Politikerin, die auch Landesvorsitzende der Linken in Berlin ist, kritisierte Wagenknecht auch für die mangelnde Solidarität mit der Ukraine und die Verharmlosung des russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Die Täter-Opfer-Umkehr zog sich durch die Reden, soweit ich sie verfolgt habe", sagte Schubert.

Wagenknecht hatte bei ihrer Rede am Samstag für den Stopp von Waffenlieferungen an die Ukraine sowie für die Aufnahme von Friedensverhandlungen mit Russland geworben. Sie kritisierte die Nato, die USA sowie Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne): "Von all den grünen Panzernarren fühlen wir uns nicht vertreten."

Parteivize Schubert sagte: "Gleichsetzungen von Baerbock mit Hitler, wie sie unter den Teilnehmenden zu sehen waren, wurden nicht von der Bühne zurückgewiesen. In meinen Augen eine unfassbare Relativierung des Faschismus." Diese Demonstration habe nichts mit linker Politik, gar mit linker Friedenspolitik zu tun gehabt.

Fraktionsvorsitzende lobt "friedliche Demonstration"

Amira Mohamed Ali, die Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, sprach dagegen von einer "friedlichen Demonstration mit überwältigender Teilnehmerzahl". Sie sei "ein wichtiges Zeichen" gewesen, "dass sehr viele Menschen wollen, dass wir aus der Kriegs- und Aufrüstungslogik ausbrechen und es stattdessen konsequente diplomatische Initiativen braucht", sagte Mohamed Ali der "Süddeutschen". Versammlungsleiterin der Wagenknecht-Kundgebung war die Linken-Bundestagabgeordnete Sevim Dagdelen. (mize/AFP)

Wöchentliche Umfrage

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    Ergebnis der Umfrage vom 27.02.2023 bis 06.03.2023
#1 queergay
  • 27.02.2023, 03:57h
  • Wenn die Frau Wagenknecht vor "grünen Panzernarren" warnen will, dann muß sie sich auch gefallen lassen, wenn man vor ihr als "Putin-Närrin" warnt.
    Ich verstehe schon, wenn sie in ihrer DDR-Sozialisation mit Russland als freundlichem Brudervolk aufgewachsen ist und daher den Kreml-Herrschern mit Wohlwollen begegnet, halte aber ihre heutige Putin-Verharmlosung mit Täter-Opfer-Umkehr für falsch und gefährlich.
    Putin ist ein erklärter Stalin-Verehrer. Und wen oder was verehrt Frau Wagenknecht?
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#2 PiakAnonym
#3 HmmmAnonym
#4 JuchanmomoAnonym
  • 27.02.2023, 07:46h
  • Eine Zusammenarbeit mit Alice Schwarzer allein sagt ja schon viel über ihre rechte Gesinnung aus. Und wenn sie dann noch gleich ein paar Alt-DDRler abgreifen kann, die sich für ihr russisches Brudervolk einsetzen, dann wird so eine Demo ja auch nicht so klein.
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#5 KonsequentgegennazisAnonym
  • 27.02.2023, 08:38h
  • Was ich schon sehr lange bei allen Parteien vermisse ist: Konsequenz !
    Ich bis auch vor langer Zeit bei den Grünen - dann sofort - ausgetreten!
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#6 SchrecklichAnonym
  • 27.02.2023, 08:58h
  • Der eine schreckliche Punkt ist ja, mit Nazis zu marschieren und sich nicht wirklich abzugrenzen.
    Der zweite Punkt ist aber, das Leid der Ukrainer*innen komplett auszublenden.
    Das alles kommt in den Reden gar nicht vor. Hunderttausende mussten fliehen, haben alles verloren.
    Und dann das Leid im Land: Angesprochen auf die Vergewaltigung von Frauen reagiert Frau Schwarzer nur mit Ach. Es ist ihr sch egal.
    Diesen beiden Irren Frauen geht es doch nur um ihre eigene Selbstinzenierung.
    Und dann wird nur auf die USA, NATO und die Grünen als die Bösen verwiesen. Was für ein Schlag ins Gesicht aller Opfer bzw. der noch leidenden gefolterten oder verschleppten Menschen.

    Jede*r, der immer noch Mitglied dieser Partei ist, sollte den Schritt von Luca Renner tun.
    Falls es jetzt noch Wähler*innen von dieser unsäglichen Partei gibt, die morgens noch in den Spiegel sehen können, möchte ich, genau wie mit AfD-Wählern, mit ihnen nichts zutun haben. Shame on you.
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#7 KopfschüttelAnonym
#8 DilemmaAnonym
  • 27.02.2023, 09:42h
  • Ich finde, dass das Anliegen der Demonstraten vom Wochenende ernst genommen werden muss.. Es geht hier um eine Überzeugung. Die Friedensbewegung ist in der Bundesrepublik schon immer ein wichtiger gesellschaftlicher Bestandteil gewesen. Auch wenn sich dort teilweise seltsame Personen sammeln.
    Ich selber schliesse mich dieser Auffassung im Falle des Ukraineskrieg nicht an, und ich kann weder mit Wagenknecht noch Schwarzer sympatisieren.
    Aber auch diese beide dürfen sich zu diesem Thema positionieren. Es gibt bestimmt einige in der Community, die mit dem Willen nach Waffenruhe und friedlichem Protest sympatisieren, die aber die Auffassungen der beiden trans und queeren Themen nicht teilen.
    Es ist ein Dilemma.
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#9 Pic_Anonym
  • 27.02.2023, 09:55h
  • Antwort auf #8 von Dilemma
  • Populismus bleibt es dennoch. Realitätsfern und verlogen. Hauptsache Aufregung - und die feuert man sogar noch an.

    Niemand widerspricht der Forderung nach Verhandlungen, die Ukraine hat schon mehrere Angebote gemacht. Niemand außer Putin.
    Aber mit Angst und Falschinformationen bewirkt man halt viel.
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#10 rangerAnonym

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