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"Beitrag zu mehr Vielfalt"
Kellogg gewährt Genesungsurlaub nach Transition
Der weltweit führende Frühstücksflocken-Produzent will mit einer neuen inklusiven Arbeitspolitik in Deutschland ein Zeichen setzen.

Die Kellogg Company hat international bereits CSD-Frühstücksflocken für die LGBTI-Community herausgebracht (Bild: Kellogg Company)
- 27. Februar 2023, 15:56h,
Die Kellogg Company in Deutschland hat angekündigt, Menschen in "physischen und psychischen Ausnahmesituationen" einen bezahlten 14-tägigen Genesungsurlaub zu gewähren. Dieser werde etwa bei "Schwangerschaftsverlust, unerfülltem Kinderwunsch, Menopause oder Gender-Transition" gewährt, teilte die 1906 in den USA gegründete Firma mit, die seit den Sechzigerjahren auch in Deutschland produziert. Diese Regelung führe Kellogg "als erstes Unternehmen in Deutschland" ein, teilte der Konzern mit. Führungskräfte würden deshalb geschult, wie sie mit Betroffenen über derlei komplexe Lebensumstände sprechen können.
"Husten, Schnupfen, Halsweh – bei Erkältungssymptomen ist es völlig normal, sich krankzumelden, um gesund zu werden. Es gibt jedoch physisch und psychisch sehr belastende Situationen im Leben, die unfähig machen, dem Beruf wie gewohnt nachzugehen. Doch das anzusprechen und um eine Auszeit zu bitten, ist in unserer Gesellschaft nach wie vor tabu", begründete das Unternehmen seine neue Regelung. "Kellogg bricht als Vorreiter diese Tabuisierung und gibt sich eine Policy, die Mitarbeitende in schwierigen Lebensphasen schützt und unterstützt."
Auch bezahlter Sonderurlaub für In-Vitro-Fertilisation
Der zusätzliche Urlaub gelte auch für In-vitro-Fertilisation, also künstliche Befruchtung, die insbesondere von lesbischen Paaren gerne in Anspruch genommen wird. Betroffene dürften bis zu dreimal fünf Tage bezahlten Urlaub in einem Zeitraum von zwölf Monaten nehmen, teilte Kellogg mit.
"Wir wollen diesen Tabuthemen die angemessene öffentliche Aufmerksamkeit geben", betonte Konzernsprecherin Daniela Cocirta. "Mit unserer neuen Policy möchten wir einen deutlichen Beitrag zu mehr Vielfalt, Fairness und Inklusion am Arbeitsplatz leisten und eine Kultur schaffen, in der sich die Menschen jederzeit sicher fühlen, ganz gleich in welcher Lebensphase sie sich befinden." Das bedeute konkret: "In lebensverändernden Situationen dürfen sich bei uns jetzt Mitarbeitende eine Auszeit zur seelischen und körperlichen Genesung nehmen – unabhängig von der Dauer ihrer Betriebszugehörigkeit."
Die Kellogg Company ist besonders für die "Kellogg's Corn Flakes" bekannt, vertreibt aber inzwischen auch andere Frühstückszerealien wie "Froot Loops" oder "Special K". Außerdem gehören weitere Marken wie die "Pringles"-Chips oder das süße Toaster-Teiggebäck "Pop-Tarts" zum Konzern. (dk)

Das Schlimme daran ist:
Ich sehe die "Kommentare" dazu schon.
Da das Gehetze aber - wie immer - nicht amüsant ist, weil es tatsächliche Konsequenzen für Betroffene hat, kann ich trotz des eigentlich realsatirischen Charakters nicht darüber lachen.
Mehr noch: Ich finde es erschreckend, dass mensch bei solch einer eigentlich positiven News direkt an "Benzin ins Feuer des Hasses" der Faschisten, "Besorgten" und Glaubensradikalen "in der Mitte der Gesellschaft" denken muss.
Wir sind weit weit über "Wehret den Anfängen" hinaus, wenn man wegen solch einer Nachricht schon mit bestenfalls "nur" verbaler Diskriminierung und Empörung, schlimmstenfalls mit neuem Futter für körperliche Gewalt bei/in den bekannten Kreisen rechnen muss.