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Hasskriminalität

Brandenburg: Mehr Straftaten gegen LGBTI und Behinderte

Ob Beleidigung oder körperliche Attacke – Übergriffe auf queere Menschen und Personen mit Behinderung nehmen zu, ergab eine Kleine Anfrage im Landtag. Doch längst nicht alle Delikte werden bekannt.


Symbolbild: Nicht in allen Brandenburger Polizeibehörden gibt es Ansprechpartner für LGBTI (Bild: René Mentschke / flickr)

  • 28. Februar 2023, 04:14h, noch kein Kommentar

Die Polizei in Brandenburg hat im vergangenen Jahr mehr Straftaten gegen queere Menschen und Menschen mit Behinderung registriert als 2021. Die Zahl der gemeldeten Übergriffe auf LGBTI stieg von 16 auf mindestens 23, wie das Innenministerium in Potsdam auf eine Kleine Anfrage (PDF) der Landtagsabgeordneten Andrea Johlige (Linke) mitteilte. Die Zahl der Straftaten gegen Menschen mit Behinderung erhöhte sich im Jahresvergleich von drei auf mindestens acht.

Die Straftaten beruhen auf Angaben des "Kriminalpolizeilichen Meldedienstes in Fällen Politisch motivierter Kriminalität". Erfasst werden die Fälle unter dem Oberbegriff Hasskriminalität.

Viele Fälle werden nicht angezeigt

Die Zahlen für das vergangene Jahr sind vorläufig, sie können sich wegen Nachmeldungen noch erhöhen. Erfahrungsgemäß wird nur ein kleiner Teil der tatsächlichen Übergriffe den Behörden gemeldet. Laut früheren Erhebungen wird bei den Gewalttaten wegen sexueller Orientierung davon ausgegangen, dass nur etwa jeder dritte Fall zu einer Strafanzeige führt.

Wie das Innenministerium weiter mitteilt, könnte ein Ausbau der Ansprechpersonen in Polizeibehörden, Staatsanwaltschaften und Kommunen sowie eine verstärkte Zusammenarbeit mit Organisationen queerer Menschen helfen, mehr Straftaten anzuzeigen. Im Potsdamer Polizeipräsidium gebe es einen entsprechenden Ansprechpartner, der auch helfe, geeignete Fortbildungsangebote für Polizeibedienstete zu erstellen. Zudem sei er auch mit der queeren Szene in Brandenburg eng vernetzt.

Laut der Antwort des Innenressorts zielen verschiedene Initiativen bei der Polizeiausbildung darauf, den Umgang mit Bevölkerungsgruppen unterschiedlicher sozialer Identität und Zuordnung zu trainieren. (cw/dpa)