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Polizei ermittelt

Berlin: Schüsse auf das Schwule Museum

Erneut gab es einen Anschlag auf das Schwule Museum in Berlin: Unbekannte beschädigten dabei unter anderem Fensterscheiben und ein Kunstwerk vor der Eingangstür.


Das Schwule Museum veröffentlichte dieses Foto des Angriffs (Bild: Facebook / SMU / Dirk Harting)
  • 1. März 2023, 09:03h 9 2 Min.

Unbekannte haben offenbar in der Nacht von Donnerstag auf Freitag auf das Schwule Museum in Berlin-Tiergarten geschossen. Wie die queere Einrichtung am Dienstag mitteilte, entdeckten Mitarbeiter*­innen aus der Verwaltung den Vorfall. Insgesamt wurden sechs Einschussstellen an der Hausfront festgestellt. Das Schwule Museum erstattete Anzeige gegen Unbekannt. Die Einsatzkräfte der Berliner Polizei untersuchten daraufhin den Tatort und sicherten Spuren.

Zwei Fensterscheiben, der Leuchtschriftzug und ein Kunstwerk vor der Eingangstür wurden bei dem Anschlag beschädigt. Bei dem Kunstwerk handelt sich um einen Schwarzen Winkel aus Filz, der anlässlich der aktuellen Ausstellung Queering the Crip, Cripping the Queer angefertigt wurde.

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Gezielter Angriff vermutet

Über die Tatwaffe ist bislang nichts bekannt, jedoch wurden bisher keine Projektile am Tatort gefunden. Der Vorstand des Schwulen Museums geht von einem gezielten Angriff auf die Einrichtung aus. Es habe keine spezifischen Drohungen gegeben, teilte das Museum mit.

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Posted by Schwules Museum on Wednesday, February 22, 2023
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Bereits mehrfach hatte es Attacken auf das Schwule Museum gegeben: Im April 2020 warfen Unbekannte Steine auf die Einrichtung. Die Fensterscheibe wurde damals stark beschädigt und musste ausgetauscht werden (queer.de berichtete). Der oder die Täter*innen konnten nie ermittelt werden. Im März 2016 war schon einmal auf das Schwule Museum geschossen worden (queer.de berichtete). Mit Metallkugeln wurde dabei ebenfalls ein Fenster zum Empfangsbereich an sechs Stellen beschädigt.

Das Schwule Museum war 1985 gegründet worden und gilt als eines der größten queeren Museen der Welt. Allein die Sammlung umfasst etwa 1,5 Millionen Archivalien, auf einer Ausstellungsfläche von knapp 700 Metern werden normalerweise bis zu vier Ausstellungen gleichzeitig gezeigt. Es wird vom Land Berlin gefördert und bietet jährlich tausenden von Besucher*innen Einblicke in queere Geschichte, Kunst und Aktivismus. Im Stadtteil Tiergarten befindet sich das Museum seit Mai 2013. (pm/dk)

-w-

#1 SvenAnonym
  • 01.03.2023, 11:23h
  • Kameras bringen da ja nichts, weil der Datenschutz in Deutschland lieber die Täter schützt. Kein Wunder daher, dass es nie Aufklärung geben konnte.
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#2 BoulevardAnonym
  • 01.03.2023, 13:05h
  • Antwort auf #1 von Sven
  • Ja, du hast Recht, die Polizei darf nicht als erste Handlung Bilder veröffentlichen um die sensationsgeilheilt der geifernden Masse zu befriedigen....!

    Aber natürlich kann sie Aufnahmen einsehen und bei Bedarf mit Beschluss auch veröffentlichen.
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#3 OhaohaAnonym
  • 01.03.2023, 14:00h
  • Antwort auf #1 von Sven
  • Das hat nicht nur was mit dem Datenschutz zu tun, sondern auch mit anderen Verfahrensgrundsätzen, z.B. auch der Unschuldsvermutung. Schaut man sich so manch Videoaufnahme an, dann ist da manchmal mehr weniger, als mehr zu sehen. Und bevor ähnlich aussehende Personen in die Fahndung geraten isr deshalb andere Aufklärung angezeigt. Ich möchte auch nicht, dass bei mir die Polizei mit den Sturmtrupplern einreitet, weil jemand meint, ich könnte dieser oder jener sein, nur weil das Bild gleich am kommenden Tag veröffentlicht wird. Also ein bisschen Zeit für die Ermittlung muss schon sein.

    Und zur Zeit, wer dann anmerkt, aber die machen das ja erst nach Monaten Die Polizei ist eine Behörde und hat jeden Tag x-Fälle zu prüfen, sich dann mit der StA abzustimmen und es werden Prioritäten je nach schwere der Tat gesetzt. Ist für uns häufig unverständlich, weil wir das zunehmende Gefühl der Gefährdung verspüren, nur leider Alltag und anderen Opfern von Straftaten geht es bei der Verfahrensdauer nicht anders. Da müsste allgemein bei Politik und Bevölkerung der Wunsch bestehen, Polizei und Justiz für die Kernaufgaben personell besser aufzustellen.
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