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Polizei ermittelt
Berlin: Schüsse auf das Schwule Museum
Erneut gab es einen Anschlag auf das Schwule Museum in Berlin: Unbekannte beschädigten dabei unter anderem Fensterscheiben und ein Kunstwerk vor der Eingangstür.
- 1. März 2023, 09:03h 2 Min.
Unbekannte haben offenbar in der Nacht von Donnerstag auf Freitag auf das Schwule Museum in Berlin-Tiergarten geschossen. Wie die queere Einrichtung am Dienstag mitteilte, entdeckten Mitarbeiter*innen aus der Verwaltung den Vorfall. Insgesamt wurden sechs Einschussstellen an der Hausfront festgestellt. Das Schwule Museum erstattete Anzeige gegen Unbekannt. Die Einsatzkräfte der Berliner Polizei untersuchten daraufhin den Tatort und sicherten Spuren.
Zwei Fensterscheiben, der Leuchtschriftzug und ein Kunstwerk vor der Eingangstür wurden bei dem Anschlag beschädigt. Bei dem Kunstwerk handelt sich um einen Schwarzen Winkel aus Filz, der anlässlich der aktuellen Ausstellung Queering the Crip, Cripping the Queer angefertigt wurde.
Gezielter Angriff vermutet
Über die Tatwaffe ist bislang nichts bekannt, jedoch wurden bisher keine Projektile am Tatort gefunden. Der Vorstand des Schwulen Museums geht von einem gezielten Angriff auf die Einrichtung aus. Es habe keine spezifischen Drohungen gegeben, teilte das Museum mit.
Letzte Woche besuchte Katrin Göring-Eckardt das Schwule Museum, um uns ein ganz besonderes Stück Papier zu bringen: das...
Posted by Schwules Museum on Wednesday, February 22, 2023
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Bereits mehrfach hatte es Attacken auf das Schwule Museum gegeben: Im April 2020 warfen Unbekannte Steine auf die Einrichtung. Die Fensterscheibe wurde damals stark beschädigt und musste ausgetauscht werden (queer.de berichtete). Der oder die Täter*innen konnten nie ermittelt werden. Im März 2016 war schon einmal auf das Schwule Museum geschossen worden (queer.de berichtete). Mit Metallkugeln wurde dabei ebenfalls ein Fenster zum Empfangsbereich an sechs Stellen beschädigt.
Das Schwule Museum war 1985 gegründet worden und gilt als eines der größten queeren Museen der Welt. Allein die Sammlung umfasst etwa 1,5 Millionen Archivalien, auf einer Ausstellungsfläche von knapp 700 Metern werden normalerweise bis zu vier Ausstellungen gleichzeitig gezeigt. Es wird vom Land Berlin gefördert und bietet jährlich tausenden von Besucher*innen Einblicke in queere Geschichte, Kunst und Aktivismus. Im Stadtteil Tiergarten befindet sich das Museum seit Mai 2013. (pm/dk)
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