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Lokalposse

Ein Glory Hole sorgt in Bamberg für Erregung

Ein zweifacher Familienvater entdeckt auf einem öffentlichen Klo ein verdächtiges Loch und wendet sich empört an die Regionalzeitung. Prompt kämpfen die Kolleg*innen bei den Stadtwerken erfolgreich für eine "vandalismussichere" Abdeckung.


Schöner können auch wir es nicht formulieren: Solche Löcher, die in Hüfthöhe in die Trennwand zwischen Toilettenkabinen gebohrt werden, dienen laut Wikipedia "der Aufnahme meist gleichgeschlechtlicher sexueller Kontakte zwischen Männern" (Bild: Quinn Dombrowski / flickr)

Ehrlich gesagt, ich wusste gar nicht, dass es in Deutschland überhaupt noch öffentliche Toiletten mit Schwanzlöchern gibt. Ein Leser informierte uns am Mittwoch über den Artikel "'Glory Hole' auf öffentlicher Toilette in Bamberg – Stadtwerke gehen dagegen vor" auf dem Regionalportal InFranken.de und war regelrecht empört. "Damit dürfte unsere Community wieder einmal an den Pranger gestellt worden sein", schrieb er. "Die Machart dürfte gegen jeglichen journalistischen Ethos verstoßen."

Die Aufregung unseres Lesers ist natürlich übertrieben. Auch Heteros, auch Lokalmedien, ja auch zwei verklemmte InFranken.de-Moralapostel dürfen natürlich über Glory Holes berichten, auch dafür haben wir gekämpft. Vor 40 Jahren, als an Klappen und Glory Holes in Ost wie West noch kein Mangel herrschte, war es ein Tabuthema. Über so etwas Schmuddeliges schrieb man damals nicht. Auch wenn jeder Besucher einer öffentlichen Herrentoilette Bescheid wusste, dass in den engen und oft stinkenden Kabinen fröhlich gelutscht, gewichst und gefickt wurde.

Heterosexuelle Moral, Voyeurismus und vermeintliche Sensation

Natürlich geht es InFranken.de nicht um Aufklärung oder queere Sichtbarkeit, sondern um heterosexuelle Moral, Voyeurismus und vermeintliche Sensation. Doch die beiden Journalisten Ralf Welz und Daniel Krüger haben das Recht, sich lächerlich zu machen, wenn sie aus dem albernen Klo-Schock eines anonymen und natürlich gleich zweifachen Familienvaters einen "Skandal" basteln.

In Bamberg scheint sonst wirklich nichts los zu sein: Die Redaktion schickte allen Ernstes einen Kundschafter mit Fotoapparat zum "Vor-Ort-Besuch" auf die skandalöse Toilette, "konfrontierte" schließlich die Stadtwerke mit dem verdächtigen, 20 Zentimeter großen Loch und erreichte schließlich dessen "vandalismussichere" Abdeckung. Der schwule Quickie im Parkhaus Heinrichsdamm ist nach der "Recherche" nun Geschichte, und dennoch rätseln die Herren Welz und Krüger noch immer, ob das Klo "ein populärer Sex-Treffpunkt innerhalb der Schwulenszene" sei. Hätte der Kundschafter doch einfach etwas länger am Loch gewartet und einen der Cruiser gefragt! Mit hoher Wahrscheinlichkeit hätte er auch dort einen zweifachen Familienvater getroffen…

Schade übrigens, dass InFranken.de in dem Artikel nur einen Volt-Stadtrat zitiert, der zum Thema rein gar nichts zu sagen hat. Ich vermisse ja eine Stellungnahme der Grünen mit der Forderung nach einer Glory-Hole-Quote in jeder fünften Kabine und einer Penisloch-Ausführungsverordnung, die Höhe und Durchmesser der Lustöffnungen endlich genau festlegt. Mein Wunsch: Zum Schutz des besten Stücks sollte die Löcher in der Holzwand bitte auch gepolstert sein!

#1 suave25Anonym
  • 02.03.2023, 13:37h
  • *lach*

    der zweifache Familienvater sollte sein Pimmel selbst reinstecken. Es fühlt sich sehr gut an ;-)
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#2 queergay
  • 02.03.2023, 14:35h
  • Solche Glory Holes gab es in früheren Zeiten schon immer in Bamberg, wie z.B. am Kranen unter der Brücke - oder auch in Forchheim, Erlangen und Nürnberg. Nur krähte da kein Hahn danach.
    Heute müssen wohl eifrige Franken-Journalisten, die sonst wenig Themen finden, gleich für Erregung sorgen, indem sie sowas großartig einer überflüssigen Berichterstattung unterziehen und ihren Fokus darauf richten.
    Das wahre Ärgernis ist nicht das Glory Hole, sondern der anmaßend wirkende und moralisierende Blick dieser Schreiberlinge darauf.
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#3 KopfschüttelAnonym
  • 02.03.2023, 15:08h
  • "Ein Glory Hole sorgt in Bamberg für Erregung"

    Ich musste die Überschrift zweimal lesen, bis ich sie verstand. ;-)
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#4 WanndererAnonym
#5 suave25Anonym
#6 aux_Anonym
  • 02.03.2023, 15:20h
  • Schwanke zwischen:

    a) Loch ist unverzüglich mit Stahlbeton auszugießen, dieses woke Geblase muß ein für allemal aufhören, sofforrt!

    Meine mEinung..

    b) 20 Zentimeter großes Loch? Whoa! Bamberch, ich komme!

    c) Die Soziogeografie der Ruhmeslöcher im öffentlichen und halböffentlichen Raum Oberfrankens im 21. Jahrhundert. Die vorliegende Untersuchung will...
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#7 Frank SchneiderAnonym
  • 02.03.2023, 15:23h
  • Das waren geile Zeiten, auf den Bahnhofsklos damals Soldaten die ihren Druck abgebaut haben,keinen haben die Löcher gestört.Sogar durch Metallwände wurde wieder durchgebohrt.Es gab reges Treiben auf den Klappen. Es sind langweilige und spiessige Zeiten geworsen
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#8 WanndererAnonym
#9 DatingappsAnonym
#10 aux_Anonym

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