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Berlin

Entsetzen nach Attacke auf Schwules Museum

Nach den Schüssen auf das Schwule Museum in der Bundeshauptstadt gibt es viel Solidarität aus Politik und Gesellschaft. Aus der CDU kommen konkrete Forderungen, wie man politisch auf die Tat reagieren könnte.


Der offen schwule Politiker Klaus Lederer war einer der ersten, die auf Twitter ihre Solidarität mit dem Schwulen Museum kundtaten (Bild: Wiki Commons / Martin Rulsch / CC-BY-SA-3.0)

Aus Politik und Gesellschaft gibt es entsetzte Reaktionen auf die nächtliche Attacke auf das Schwule Museum in der Berliner Lützowstraße. "Auf das Schwule Museum wurden Schüsse abgefeuert. Ich bin geschockt über diese entsetzliche Tat! Meine volle Solidarität gilt dem [Museum]", erklärte etwa der amtierende Kultursenator Klaus Lederer (Linke) auf Twitter. "Solche Attacken zeigen: Beim Einsatz gegen Queer­feindlichkeit darf es nicht das geringste Nachlassen geben!"

Twitter / klauslederer
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Auch der Berliner CDU-Generalsekretär Stefan Evers zeigte sich solidarisch: "Das Schwule Museum ist mehr als ein Kulturort. Es ist Statement und Leuchtturm der Vielfalt in unserer Stadt. Berlin ist Toleranz-Hauptstadt – aber wir haben null Toleranz für Hassgewalt! Volle Solidarität mit dem Team des Museums."

Twitter / BerlinGestalter
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Aus der Union kommen Vorschläge, wie auf diesen Vorfall reagiert werden könnte. Der Berliner Bundestagsabgeordnete Jan-Marco Luczak erklärte etwa auf Twitter: "Es braucht ein klares Signal in #Art3GG, dass hier jeder frei leben&lieben kann!" Eine entsprechende Änderung des Grundgesetzes, um queere Menschen im Anti­diskriminierungsartikel zu schützen, hat die Ampel 2021 im Koalitionsvertrag beschlossen, aber ist das Thema bislang noch nicht angegangen (queer.de berichtete). Ottilie Klein, die ebenfalls für die Berliner CDU im Bundestag sitzt, ergänzte: "Wir brauchen bessere Strafverfolgung & Aufklärung. #Berlin bleibt #bunt."

Twitter / Ottilie_Klein
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Die Grünenpolitikerin Nyke Slawik, seit 2021 neben Tessa Ganserer die erste offen trans Bundestagsabgeordnete, merkte an: "Der Angriff aufs [Schwule Museum] macht mich betroffen, vor kurzem war ich noch dort zu Gast. Solidarität mit allen dort Engagierten!"

Twitter / nyke_slawik
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Via Twitter brachten auch die Deutsche Aidshilfe und das queere Antigewaltprojekt Maneo ihre Betroffenheit zum Ausdruck. Die Amadeu Antonio Stiftung erklärte: "Antifeministischer Vorfall: Was ist das eigentlich? Zum Beispiel wenn über Nacht auf das [Schwule Museum] in Berlin Schüsse abgegeben werden, leider nicht zum ersten Mal und eine klare Botschaftstat, die es zu ächten gilt. Viel Kraft und Solidarität!" Die Stiftung, die sich dem Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus verschrieben hat, nutzte den Anschlag für einen Aufruf: "Solltet ihr ähnliche queer­feindliche, sexistische oder frauenfeindliche Botschaften mitbekommen, macht Gebrauch von unserer Meldestelle. Wir dokumentieren, analysieren und bieten Unterstützung. Bei allen Angriffen auf Gleichstellung!"

Twitter / AmadeuAntonio
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Das Schwule Museum im Ortsteil Tiergarten meldete die Attacke am Dienstag: Demnach wurden insgesamt sechs Einschussstellen an der Hauswand festgestellt. Der Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen aufgenommen (queer.de berichtete). (dk)

#1 PrideProfil
  • 02.03.2023, 12:51h...
  • Wie recht die Amadeu-Antonio-Stiftung hat, es ist ein antifeministischer Anschlag, und vor allem in seiner Brutalität eine weitere und noch höhere Grenzüberschreitung uns gegenüber. Ersteres sollten wir nach innen verstehen im Kampf auch dort gegen patriachale Allüren. Zweiteres wird weit parteiübergreifend und wohl auch als Anschlag gegen unsere demokratische Grundordnung gesehen.
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#2 TilgenDerStatistikAnonym
  • 02.03.2023, 16:01h
  • Antwort auf #1 von Pride
  • Ich finde es bedenklich, wenn queerfeindlichkeit als 'antifeministischer' Vorfall deklariert wird. Es sollten die Kriminaltitätsstatistken präzise geführt werden und nicht subsummiert auf gewisse Annahmen, die gesellschaftlich opportun sind.

    Fakt ist, es steht da 'schwules Museum' auf dem Gebäude. Es ist der Community nicht geholfen, wenn homo- oder transfeindliche Straftaten unter 'antifeministosch' geführt werden. Das führt nur dazu, dass sie noch unsichtbarer in der politischen und gesellschaftlichen Wahrnehmung werden.
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#3 PrideProfil
  • 02.03.2023, 16:52h...
  • Antwort auf #2 von TilgenDerStatistik
  • Nein. Es müssen die Zusammenhänge gesehen werden. Queerfeindlichkeit begründet sich in sexistischen Rollenzuschreibungen. Es sind die einer heterosexistischen Binärität. Dabei werden Menschen mit männlichen Zuschreibungen bevorzugt, nur wenn sie die nicht erfüllen, sei es, daß sie zu feminin wirken, werden sie im bestehenden Patriachat wie auch Cis-Hetero-Frauen benachteiligt. Sicher müßte das jetzt in der Analyse weiter ausdifferenziert und graduiert werden, aber ich denke, wir Queers werden im Resümee diskriminiert, weil uns Femininität bzw. eine nicht erfüllte Männlichkeit zugeschrieben wird. Ursache unserer Diskriminierung ist diskriminierte Femininität wie bei Cis-Hetero-Frauen. Diese inhaltliche Auseinandersetzung um die Ursache unserer Diskriminierung müssen wir führen, um so auch effektiv-solidarisch mit den Cis-Hetero-Frauen gemeinsam gegen den Männlichkeitswahn zu kämpfen.
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#4 TilgenDerStatistikAnonym
  • 02.03.2023, 17:55h
  • Antwort auf #3 von Pride
  • Das ist aus meiner Sicht zu einfach und zu theoretisch. Es mag an einzelnen Punkten Überschneidungen geben zwischen Sexismus und Homophobie aber eben auch Unterschiede. Es ist nicht ein- und dasselbe.

    Können wir wirklich Homophobie und Transphobie entgegenzuwirken indem wir es dem Sexismus oder gar Antifeminismus zuschreiben? Sicher nicht.

    Indem homofeindliche Taten als das bezeichnet werden, was sie sind, nämlich homofeindlich, wird Empathie für Homosexuelle geschaffen und auf die Diskriminierung verwiesen. Das ist Voraussetzung, um eine gesellschaftliche Besserung zu erreichen.

    Wie soll Homofeindlichkeit denn bekämpft werden, wenn man sie nichtmal als solche benennt?

    Gewalt gegen Lesben mag unter Umständen noch eher dem Antifeminismus zuzuschreiben sein. Bei Gewalt gegen Schwule wird das schwierig und ideologisch.

    Als Ergänzung dazu: Es gibt auch Frauen, die abgrundtief Schwule hassen, auch wenn sie bei schweren Gewaltdelikten selten sind.

    Vor Jahren wurden mein Freund und ich von einer Frau auf der Straße bespuckt, als wir Hand-in-Hand gingen.

    Würde man das als Antifeminismus deklarieren, wäre ich gemilde gesagt ziemlich verärgert, würde mich vor allem als Opfer nicht ernst genommen fühlen. Das war keine antifeministische sondern eine schwulenfeindliche Tat. Als solche sollte sie auch in der Statistik auftreten.
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#5 Lucas3898Anonym
#6 PrideProfil
  • 02.03.2023, 19:07h...
  • Antwort auf #4 von TilgenDerStatistik
  • Ist es zu theoretisch als daß Du die ganzen Schimpfwörter gegenüber uns Queers nicht als Beleg zu meinem # nehmen kannst? Im Übrigen kann ich nicht erkennen, wo Du Widersprüche zu meinem # setzt. Natürlich müssen Feindlichkeiten uns gegenüber weiter differenziert antiqueer, aber eben auch in einem antifeministischen Zusammenhang gesehen werden.
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#7 TilgenDerStatistikAnonym
  • 02.03.2023, 19:28h
  • Antwort auf #6 von Pride
  • Mir geht es darum, dass Gewalt gegen die verschiedenen Buchstaben der LGBTI explizit als Feindlichkeit gegen den entsprechenden Buchstaben bezeichnet und statistisch ausgewiesen wird und nicht statistisch verwischt wird.

    Die Spuckattacke gegen meinen Freund und mich haben wir beide als Gewalt und als traumatisierend empfunden. Es war eine schwulenfeindliche Attacke und keine antifeministische. Dabei bleibe ich.
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#8 Ith_Anonym
  • 03.03.2023, 09:55h
  • Antwort auf #6 von Pride
  • Also ich könnte ziemlich viel dazu schreiben, und da würden nicht nur heterosexuelle cis-Frauen, sondern auch schwule cis-Männer ihr Fett bei wegbekommen. Aber ich finde es respektlos, unverhältnismäßig und unangemessen, angesichts eines terroristischen Anschlags hier ein Fass über szeneinterne Terminologien und Konzepte aufzumachen.

    Das Ziel eines Anschlags sind immer erstmal ganz konkret die Leute, auf die gezielt wurde, so einfach lässt sich das zusammenfassen. Denn die sind es, die vor der Frage stehen, wie sicher ihre Leben und ihre körperliche Gesundheit angesichts solcher Übergriffe sind.
    Dann gibt es die Ebene der Symbolwirkung, bei der wir hier mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen können, dass die auch eine Rolle spielt.
    Trotzdem sind es aber nunmal die Menschen, die für, an und in so einem Projekt arbeiten, die durch den Symbolstatus ihres Projekts öffentlich den Kopf hinhalten. Und angesichts dessen fangt ihr, oder fängst du jetzt ernsthaft eine Diskussion darüber an, wer sich gemeint fühlen darf oder sollte?

    Tatsache ist, ich arbeite nicht in dem Gebäude und habe jetzt kein Kopfkino darüber, was mit meinem Körper passiert, wenn die Schüsse mal fallen sollten, wenn ich dort bin oder weil man mich dort hat arbeiten sehen. Bei mir hat man in einer ehemaligen Wohnung bloß mal nachts mit einer Gruppe gegen die Haustür gehämmert und mich von der anderen Seite her beleidigt, weil ich einen "Stop Transphobia"-Aufkleber an der Tür hatte, und ich drücke es mal so aus, man begreift in solchen Momenten sehr konkret und deutlich, dass und wie sehr man sich zur Zielscheibe macht mit sowas.
    Ich habe erstmal Respekt vor Leuten, die sich das geben. Mir persönlich ist nämlich sehr klar, dass jeder einzelne Mensch eine Grenze hat, wie viel an Terror er*sie aushält.

    Über Gemeinsamkeiten und Nicht-Gemeinsamkeiten können wir gern anderswo diskutieren, wäre ja auch nicht das erste Mal. Mit großer Sicherheit werden dabei Aussagen fallen, die Leute vor den Kopf stoßen, darunter möglicherweise auch einige der Leute, um die es hier gehen sollte. Oder Unbeteiligte streiten sich, was vom Thema ablenkt und damit auch nicht hilfreich ist. Von daher: Ohne mich. Meines Erachtens gehört diese Art Diskussion hier nicht her.
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#9 PrideProfil
  • 03.03.2023, 10:45h...
  • Antwort auf #8 von Ith_
  • Ich habe hier kein Fass neu aufgemacht, sondern die Amadeu-Antonio-Stiftung wohl in ihrem Statement bestätigt. Ich selbst bin auch in Opfer-Situationen gewesen, in denen ich mIch dann schnell im Gefühl auf mich selbst zurückgeworfen sah. Und da ist es dann wichtig, aus der Isolation wieder herauszukommen, Zusammenhänge und Gemeinschaften erkennen zu können. Das ist eben kein "Theorie-Gelaber" um Begrifflichkeiten und Zusammenhänge, sondern in jetziger Situation möglicherweise ganz praxisnah.
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#10 TilgenDerStatistikAnonym
  • 03.03.2023, 19:30h
  • Antwort auf #9 von Pride
  • Ich möchte mal versuchen zu erklären, weshalb ich die Theorie, Antifeminismus sei der Grund für Homophobie, für eine bloße Theorie halte und noch dazu für eine falsche und eine gefährliche Theorie.

    Ich will das an Schwulenfeindlichkeit gegen cis-Männer erklären, da ich hier persönliche Erfahrung habe. Zu Lesbenfeindlichkeit kann und möchte ich nichts sagen, auch nicht bezüglich dieser Theorie.

    Was ist diese Aussage eigentlich betrachtet: sie ist eine Weltformel. Mit anderen Worten, diese Aussage behauptet, jedes Individuum, das schwulenfeindlich eingestellt ist oder sich schwulenfeindlich verhält, würde dies immer und nur deshalb tun, weil dem eine Ablehnung des Weiblichen zugrunde liege, auch wenn die Ablehnung sich tatsächlichen gegen Männer äußert.

    Das ist erstens schon eine gewagte These, die eigentlich erstmal beweisen werden müsste, bevor sie in den Raum gestellt wird, eigal ob von einer Stiftung, die dafür Geld bekommt oder einer Kommentator*in.

    Wohlgemerkt: wenn sie als Faktum in den Raum gestellt wird, nicht als persönliche Meinung. Ein derartiger Beweis wurde meines Wissens aber noch nicht erbracht und wird auch nicht zu erbringen sein.

    Nun, ich behaupte nicht, dass es einen Grund für Schwulenfeindlichkeit gibt. Und ich behaupte auch nicht, dass in manchen Fällen Ablehnung des Weiblichen nicht eine Rolle spielen kann.

    Ich behaupte nur, es gibt mit Sicherheit Gründe, die nicht aus Ablehnung des Weiblichen resultieren sondern aus anderen Motiven.

    Immer wieder genannt und ein sehr gewichtiger Grund ist Religion. Viele Religionen schreiben vor, dass Sexualität nur der Fortpflanzung dienen darf und deshalb nur in heterosexuellem Kontext stattfinden darf.

    Nun behauptet die Feministische Seite, die Religion basiere natürlich auf dem Patriachat und deshalb sei jede auf Religion basierende Begründung in Wahrheit eine patriarchalische, ergo auf Ablehnung des Weiblichen basierende.

    Man kann sich an analogen Überlegungen verdeutlichen, dass diese Überlegungen zu einfach und pauschal ist.

    Wie viele Vorschriften und Regeln gibt es in den Religionen, angefangen davon, was man an bestimmten Tagen essen oder nicht essen darf, was man tun und lassen darf. Bis hin zu Vorschriften darüber, welche Fasern in der Kleidung man kombinieren oder nicht kombinieren darf (Mose). Tausende von Vorschriften.

    Viele, wenn nicht die meisten dieser religiösen Vorschriften beziehen sich in keiner Weise auf das Verhältnis oder die Rolle von Männern und Frauen. Sondern sie sind neutral, beziehen sich also auf Männer und Frauen gleichermaßen.

    Dennoch führt die Nichteinhaltung dieser Regeln zu Sanktionen, vielleicht auch Bestrafung. Das ist also sicher ein Grund: wann immer Menschen religiöse Regeln nicht einhalten, bekommen sie Probleme mit den Gläubigen. Das trifft auch auf Schwule zu.

    Ein anderes und für mich das offensichtlichste Gegenbeispiel ist die Schwulenfeindlichkeit einiger Feministinnen selbst. Wenn also die Ablehnung des Weiblichen der Grund für Schwulenfeindlichkeit sein soll, dann dürfen die Feministinnen selbst nicht schwulenfeindlich sein.

    Und ja, es gibt nicht wenige, absolut schwulenfeindliche Feministinnen, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Es gab auch schon Aussagen wie 'all gay men are trash', die explizit auf Schwule angewandt wurden. Das ist nur ein Beispiel für diese Schwulenfeindlichkeit.

    Ein weiteres Gegenbeispiel das ich bringen möchte, ist, dass auch Menschen, die der Emanzipation der Frau sehr aufgeschlossen gegenüber stehen, das können Männer sein aber auch Frauen selbst - beispielsweise Frauen, die sehr selbstbewusst zu ihrer Weiblichkeit stehen - bei Befragung, weshalb sie wahlweise Schwule oder Homosexualität ablehnen, oft ganz unterschiedliche Gründe angeben.

    Von 'ist unnatürlich' über 'ist ekelhaft' über 'wenn alle das wären, würden wir aussterben'. Mit dem Argument der Weltformel der Feministinnen müsste man sagen: diese Gründe sind alle vorgeschoben. In Wahrheit lehnen sie das Weibliche ab.

    Man stellt sich also vor erwachsene, mündige und oft intelligente Menschen hin und behauptet also, platt ausgedrückt: 'stimmt nicht, du lehnst in Wahrheit das Weibliche oder die Frau ab'. Ich denke, viele Menschen wissen am besten, was sie denken und auch, warum sie so denken. Und wenn diese Gründe genannt werden, dann sollte man davon ausgehen, dass wenigstens in einigen Fällen diese Menschen sich selbst besser kennen als die Weltformel es zu erklären versucht.

    Das bringt mich zum letzten Teil, weshalb ich diese Theorie für gefährlich halte. Gefährlich deshalb, weil sie Schwulenfeindlichkeit dort kaschiert, wo Schwulenfeindlichkeit auftritt.

    Wie will man Menschen überzeugen, Schwule doch zu akzeptieren, wenn man ihre angegebene Gründe nicht mal ernst und als für die Person gültig annimmt? Wie will man religiöse Menschen überzeugen, Schwulsein nicht als Sünde anzusehen, wenn man es nur auf das Patriarchat zurückführt und nicht auf viele weitere, tiefer gehende Gründe der Religiosität?

    Wenn man es nicht mehr Schwulenfeindlichkeit nennt und nicht mehr differziert nach den Ursachen von Schwulenfeindlichkeit sucht, kann man sie auch nicht bekämpfen. Nur durch umfangreiche und ergebnisoffene Betrachtung kann Schwulenfeindlichkeit bekämpft weden. Die Aussage, Schwulenfeindlichkeit hätte ihre Ursache im Antifeminismus oder in der Ablehnung des Weiblichen ist aber nicht ergebnisoffen.

    Und zuletzt: Schwulen wird damit zum Teil ihre eigene Stimme genommen. Ich bin ein schwuler Mann. Ich habe 25-30 Jahre Erfahrung mit Schwulenfeindlichkeit und ich sage aus MEINER Erfahrung: die Theorie stimmt nicht.
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  • Anm. d. Red.: Bitte keine Romane als Kommentar schreiben und das eigentliche Artikelthema nicht verfehlen. Zur Diskussion: Man täte der Meldestelle wohl Unrecht mit dem Gedanken, sie wolle Homophobie als Merkmal und weitere dafür zuständige Stellen verdrängen / ersetzen. Zugleich gibt es halt auch die Themenfelder klar überschneidende Akteure wie nur beispielsweise die "Demo für alle" und Narrative wie "Gender-Ideologie" - und Menschen und Institutionen, die dadurch mehrfach angegriffen sind. www.rnd.de/politik/antifeminismus-meldestelle-was-ist-das-un
    d-welche-ziele-verfolgt-sie-P27CCJVIKNF2RLF6FIY4GWR5QU.html

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