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NRW

In der Mittagspause: Trans Frau in Stolberg niedergeschlagen

Nur wenige Meter von ihrem Arbeitsplatz im Bürgerservice wurde Hanna Kaltenborn von Unbekannten angegriffen. Die Kolleg*innen sind geschockt – und stellen sich demonstrativ hinter die trans Mitarbeiterin.


Symbolbild: Die Polizei Aachen sucht Zeug*innen des queerfeindlichen Angriffs (Bild: IMAGO / Future Image)

Über zwei Wochen nach der Tat wurde am Donnerstag ein transfeindlicher Angriff in Stolberg bekannt: Am 13. Februar 2023 wurde Hanna Kaltenborn, die im städtischen Bürgerservice arbeitet, von noch unbekannten Tätern niedergeschlagen. Der Angriff ereignete sich in ihrer Mittagspause auf dem Verbindungsweg zwischen Bastinsweiher und der Straße Am Blankenberg – nur wenige Meter von ihrem Arbeitsplatz entfernt. "Die Motivlage deutet darauf hin, dass der Angriff durch ihre Transsexualität begründet ist", teilte die Stadt Stolberg in einer Presseerklärung mit. Die Polizei sprach gegenüber der "Aachener Zeitung" von einem "Schlag gegen den Kopf".

"Wir sind angesichts dieses schrecklichen Verbrechens gegen unsere Kollegin geschockt", erklärte Bürgermeister Patrick Haas (SPD). "Denn wir stehen in der Stadtverwaltung und in Stolberg für Offenheit, Toleranz und die Wertschätzung von allen Menschen. Transfeindlichkeit hat genauso wie jegliche Gewalt oder jeglicher Hass gegen Personen, die anders aussehen, denken oder sexuell orientiert sind, in Stolberg keinen Platz."

Große Unterstützung in der Belegschaft

Auch der Vorsitzende des Personalrats Frank Gilles stellte sich hinter die trans Mitarbeiterin: "Frau Kaltenborn ist eine von allen geschätzte und beliebte Kollegin. Deshalb ist die Bestürzung über die vorliegende Tat und die Unterstützung für Frau Kaltenborn in der Belegschaft sehr groß." Der Personalrat werde sich "mit Entschlossenheit gegen jede Form von Gewalt" gegenüber Mitarbeiter*innen des öffentlichen Dienstes positionieren.


Solidarität mit der trans Kollegin: Die Stolberger Stadtverwaltung steht an der Seite von Hanna Kaltenborn (Mitte, weiße Jacke); mit auf dem Soli-Bild: Verwaltungsspitze, Personalrat und das Team des Bürgerservice (Bild: Tobias Schneider / Stadt Stolberg)

Die Stadtverwaltung hoffe, dass die Täter ermittelt werden können, heißt es weiter in der Presseerklärung. Nach einer Anzeige von Hanna Kaltenborn ermittelt die Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung und sucht weiterhin Zeug*innen, die etwas zur Aufklärung der Tat beitragen können. Personen, die etwas beobachtet haben oder Hinweise zu den Tätern geben können, werden gebeten, sich beim zuständigen Kriminalkommissariat der Polizei Aachen unter der Rufnummer (0241) 9577 33301 (tagsüber) oder per Mail an KK33.Aachen@polizei.nrw.de zu melden. (mize)

#1 TrekieAnonym
  • 03.03.2023, 10:34h
  • Keine Sorge, unser toller Rechtsstaat wird den täter schon zu einer totalen anti-gewaltschulung schicken. Umgekehrt, wäre natürlich die queere person in den bau gegangen. Aber für uns sind die Gesetze ja auch schließlich nicht gemacht.
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#2 NetReaperEhemaliges Profil
  • 03.03.2023, 10:57h
  • Ich hoffe dass dieses fürchterliche Schwerverbrechen schnell aufgeklärt wird und der/die Täter*in die gerechte Strafe erhält.
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#3 NetReaperEhemaliges Profil
#4 VictoriaAnonym
  • 03.03.2023, 11:23h
  • Antwort auf #3 von NetReaper
  • Hmm, vielleicht weil das bisher jedes Mal so verlaufen ist bei solchen Vorfällen? Als queere Person, und vor allem als trans Person, darf man sich absolut nichts zu schulden kommen lassen, weil man darauf vertrauen kann, dass das Strafmaß gegen uns absolut verschärft sein wird. Und wenn uns irgendwas angetan wird, dann werden die Täter mit Samthandschuhen angefasst. Das war schon immer so und das ist heute nicht anders. Wir sprechen da einfach aus jahrzehntelanger Erfahrung.
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#5 Elena
  • 03.03.2023, 12:54h
  • Antwort auf #4 von Victoria
  • Deine Wahrnehmung ist richtig. Allerdings beginnt es besser zu werden. Die Rechtsprechung ändert sich, zwar langsam, aber es geschieht. In den 80ern sind die Täter bei Vergewaltigung regelmäßig moderat verurteilt worden. Damals waren oft die Frauen schuld. Das ist heute ganz anders. Bezüglich Trans*menschen hinkt unser Rechtsstaat gefühlt 30 Jahre hinterher.
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#6 TrekieAnonym
#7 cansarahAnonym
#8 StimmtNichtAnonym
#9 TrekieAnonym
  • 03.03.2023, 13:28h
  • Antwort auf #8 von StimmtNicht
  • Na wenn schon. Das die bei uns gerne genau hinsehen und bei allem der schwerst mögliche juristische Ausgang rauskommt, während bei Straftaten gegen uns gerne mal milde waltetn darf, ist mehr als nur ein difuses Gefühl oder Vorurteil.
    Unser toller staat erinnert uns auch immer gerne daran, nicht nur bei solchen Urteilen, es reicht ja schon am falschen Ort mit Regenbogen zu sein um mal eben von den Bullen gefilzt oder direkt auf die wache Wache mitgenommen zu werden.
    Der Nachhall aus der zeit, als wir auch offiziell noch ganz Bürger 2ter klasse waren, wird noch lange zu spüren sein und härte gegen uns bei milde für taten an uns gehört hier dazu
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#10 PolitikverdrossenAnonym
  • 03.03.2023, 16:17h
  • Antwort auf #3 von NetReaper
  • Ich kann für den Eingangskommentar nicht sprechen.
    Aber für mich und sehr viele Bekannte da wäre dann die Antwort:
    Erfahrung - eigene und im Freundeskreis.

    Es gibt nur wenige trans wo nicht bereits Opfer von Hasskriminalität wurden vielfach auch von Gewaltverbrechen.
    Die allermeisten wurden und werden vom Rechtstaat verarscht und vergessen.

    Und die allermeisten Täter machen einfach weiter.
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