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Neuer Anlauf

Uganda will "Förderung" von Homosexualität verbieten

Abgeordnete in Uganda wollen – mit tatkräftiger Unterstützung der Kirchen – die Daumenschrauben gegen queere Menschen weiter anziehen, obwohl Homosexualität bereits mit lebenslanger Haft bestraft werden kann.


Uganda will härter gegen queere Menschen vorgehen (Bild: flickr / Matt Lucht / by 2.0)

Der ugandische Parlamentsabgeordnete Asuman Basalirwa hat vergangene Woche einen Gesetzentwurf eingebracht, der unter anderem die "Förderung für sowie die Rekrutierung und Finanzierung von" LGBTI-Aktivitäten unter Strafe stellen will. Laut AFP hat sich eine Mehrheit der Abgeordneten in Kampala für die Gesetzesverschärfung ausgesprochen. Details sollen nun in Ausschüssen geklärt werden. Basalirwa bezeichnete Homosexualität als "Krebsgeschwür", gegen das man vorgehen müsse.

Bereits jetzt können gleich­geschlechtliche Aktivitäten in dem 46 Millionen Einwohner*­innen zählenden Binnenstaat in Ostafrika mit lebenslanger Haft bestraft werden. Die Gesetze werden laut LGBTI-Organisationen dazu genutzt, queere Menschen einzuschüchtern. Umfragen zufolge steht eine große Mehrheit der Bevölkerung hinter der Kriminalisierung und Verfolgung sexueller Minderheiten.

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"Sie sind entweder für uns oder für die westliche Welt"

Regierung und Abgeordnete beschreiben den Kampf gegen queere Menschen oft auch als Kampf gegen den angeblich fortbestehenden europäischen Imperialismus. So sprach sich Parlamentspräsidentin Anita Among für die Verschärfung aus und sagte zu den Abgeordneten: "Sie sind entweder für uns oder für die westliche Welt." Ferner erklärte die Politikerin: "Dieses Laster hält an – und die Menschen, die am meisten leiden, sind unsere Kinder."

Ein ähnliches Gesetz war bereits Ende 2013 vom ugandischen Parlament verabschiedet worden – dabei handelte es sich um die abgespeckte Version eines Entwurfs, der ursprünglich die Todesstrafe für Homosexualität vorgesehen hatte (queer.de berichtete). Es sah unter anderem vor, die Unterstützung einer LGBT-Gruppe oder einer homo­sexuellen Person mit sieben Jahren Haft zu bestrafen. Das führte damals zu Protesten, auch aus Deutschland (queer.de berichtete). Dabei wurde auch die Entwicklungshilfe infrage gestellt. Im August 2014 kippte der Oberste Gerichtshof Ugandas das Gesetz aus formalen Gründen (queer.de berichtete).

LGBTI-Aktivist*innen erklärten, die Regierung wolle mit dem Thema Homosexualität von Problemen, etwa der hohen Jugendarbeitslosigkeit, ablenken. Ein Kolumnist für die große Tageszeitung "Daily Monitor" argumentierte in einem Artikel, dass Homosexuelle als Sündenböcke für die hohe Zahl von (heterosexuellen) Vergewaltigungen missbraucht würden.

Unterstützung erhält die Regierung in ihrem Kreuzzug gegen LGBTI-Rechte insbesondere von der anglikanischen Kirche. Erst letzten Monat kündigte sie an, sich von der englischen Mutterkirche abzuspalten (queer.de berichtete). Grund ist, dass dort Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare ermöglicht wurden. Gleichgeschlechtliche Trauungen bleiben jedoch verboten (queer.de berichtete). (dk)

#1 FibuAnonym
  • 06.03.2023, 17:42h
  • Da kann Baerbock doch mal zeigen, wie der Ansatz der feministischen Aussenpolitik funktioniert.
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#2 Alexander IrmischAnonym
#3 PeerAnonym
  • 06.03.2023, 19:39h
  • Warum werden solchen Staaten nicht ein für allemal alle Geldzahlungen gestrichen?

    "Sie sind entweder für uns oder für die westliche Welt"

    Wenn die so sehr gegen die "westliche Welt" sind, wollen sie sicher auch kein Geld von uns... Was übrigens auch von LGBTI kommt.
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#4 _Patrick_Profil
  • 06.03.2023, 22:29hRLP
  • BMZ:

    Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit konzentriert sich auf die Schwerpunkte Landwirtschaft und ländliche Entwicklung sowie erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Außerdem fördert das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) in Uganda eine gute Regierungsführung und die Wahrung der Menschenrechte.

    Auswärtiges Amt:

    Gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehungen sind in Uganda seit der Kolonialzeit strafbar. Das Höchststrafmaß beträgt lebenslänglich. Seit Unabhängigkeit Ugandas ist keine gerichtliche Verurteilung auf der Grundlage dieser Strafvorschriften mehr erfolgt. Eine aktive Verfolgung Homosexueller durch Staatsorgane im privaten Bereich findet nicht statt, jedoch gelegentlich im öffentlichen Raum. Homosexualität ist quer durch alle gesellschaftlichen Schichten hindurch stark tabuisiert.

    Ich spare mir es, für unser aller Karma, die Summe an Steuergeld niederzuschreiben, die die Bundesregierung in "die Wahrung der Menschenrechte" investiert, die LGBT*IQ ganz offensichtlich nicht beinhaltet.

    Was "wir", wenn schon keine Menschen, stattdessen sind, konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen.

    Wie man als Bundesministerium dergestalt die Situation für LGBT*IQ verharmlosen kann und verschweigt, dass die von Deutschland unterstützte Regierung Ugandas bereits versuchte, die Todesstrafe für LGBT*IQ einzuführen, ist mir ebenfalls ein Rätsel.

    Tipp: Wer sich mit ugandischer Menschenliebe befassen will, dem sei Lutz van Dijk's Roman "Kampala-Hamburg" empfohlen.
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#5 FliegenAnonym
  • 07.03.2023, 19:07h
  • DAS ZEIGT WIEDER WIE DIE KIRCHE WELTWEIT GEGEN UNS KÄMPFT!!!
    DA HILFT NUR:
    ...www.kirchenaustritt.de
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#6 suave25Anonym