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"Er schießt sich auf eine Minderheitengruppe ein"

Erneut transfeindlicher Ausbruch von Boris Palmer

Der umstrittene Tübinger OB versucht sich erneut auf Kosten von geschlechtlichen Minderheiten zu profilieren: Er spricht trans Frauen ab, Frauen zu sein.


Boris Palmer teilt mal wieder gegen Minderheiten aus (Bild: Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg / flickr)

"@ich bin transfeindlich und melde mich" – so überschrieb der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer am Freitag einen Eintrag auf Facebook. Der Kommunalpolitiker, dessen Mitgliedschaft bei den Grünen bis Ende des Jahres ruht, erregte sich in dem Eintrag über die staatlich geförderte Meldestelle für Antifeminismus der Amadeu-Antonio-Stiftung. Darin werden auch abwertende Äußerungen über trans Menschen registriert – und das stößt Palmer sauer auf.

"Ich halte daran fest, dass eine Trans Person keine Frau ist, auch wenn sich die Person so fühlt, was ihr gutes Recht ist", erklärte Palmer wörtlich. "Der Schutz von Frauenrechten stellt eine eigene Kategorie, die genauso berechtigt ist wieder Schutz von Trans Personen." Dazu verlinkte er den Scan eines "Zeit"-Interviews zwischen Judith Rahner von der Antonio-Stiftung und Ex-Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU).

In Kommentaren machten sich unter Palmers Eintrag viele Facebook-Nutzende über trans Menschen lustig. "Mein Labrador hat mir heute morgen gesagt, dass er eine Person ist und sich als Frau fühlt!", kalauerte einer etwa. Andere kritisierten die Meldestelle teils polemisch – sogar mit einem Nazi-Vergleich: "Diese Meldestelle fällt unter die Kategorie 'Wehret den Anfängen'. Habe nicht geglaubt, dass wir sowas in Deutschland nochmals sehen müssen."

@ich bin transfeindlich und melde mich 133.000 Euro bekommt die Meldestelle für Antifeminismus vom Staat. Die...

Posted by Boris Palmer on Friday, March 3, 2023
Facebook / Boris Palmer
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Bei der Meldestelle können Vorfälle wie sexistische Anfeindungen, Hasskommentare oder auch Drohungen gemeldet werden. Sie ähnelt anderen Meldestellen etwa für antisemitische oder rassistische Vorfälle. Die Antonio-Stiftung weist dabei darauf hin, dass die Einrichtung kein Pranger sei und keine personenbezogenen Daten gesammelt würden, sondern antifeministische Vorfälle dokumentiert werden sollten. Denn es sei für viele Betroffene schwierig, sich an staatliche Institutionen zu wenden oder Vorfälle bei der Polizei anzuzeigen. Der Grund: "Betroffene von Frauenfeindlichkeit, Sexismus oder Queer­feindlichkeit werden häufig nicht ernst genommen."

"Schwelle von Peinlichkeit zu Hetze überschritten"

Scharfe Kritik an den Äußerungen von Boris Palmer kommt von den Jusos Tübingen: "Boris Palmer hat spätestens mit diesem Post die Schwelle von Peinlichkeit zu Hetze überschritten. Einmal mehr schießt er sich auf eine Minderheitengruppe ein und verbreitet diskriminierende Ressentiments", erklärte Jusos-Kreischef Louis Renz laut dem "Schwäbischen Tagblatt". "Wir fordern den grünen Stadtverband und die Grüne Jugend Tübingen dazu auf, sich von dieser transfeindlichen Äußerung des grünen OB zu distanzieren. Tübingen ist eine weltoffene Stadt, in der transfeindliche Äußerungen und jegliche Diskriminierung keinen Platz haben – schon gar nicht im Rathaus!"

Palmer wies die Kritik am Dienstag zurück: "Das sind undemokratische Methoden, mit denen Widerspruch im Keim erstickt und die eigene Weltsicht durchgesetzt werden soll."

@Hetze, Diskriminierung, Transfeindlichkeit Mit kleinerem Kaliber geht es nicht. Wer sich den Thesen einer...

Posted by Boris Palmer on Tuesday, March 7, 2023
Facebook / Boris
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Palmer gilt wegen seiner zugespitzten Äußerungen als wohl umstrittenster Politiker der Grünen. Dabei kritisierte er wiederholt LGBTI-Aktivist*innen (queer.de berichtete). Mit Deadnaming ging er zudem gegen eine trans Aktivistin vor (queer.de berichtete). Auch rassistische Äußerungen des Politikers gerieten in die Kritik: So erregte er sich 2020 darüber, dass der dunkelhäutige Stuttgarter Promikoch Nelson Müller für die Deutsche Bahn werben durfte ( "Welche Gesellschaft soll das abbilden?") oder nutzte in einem Facebook-Eintrag das gesellschaftlich verpönte N-Wort. (dk)

Twitter / erik_fluegge
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#1 MaybemeProfil
  • 08.03.2023, 11:45hBochum
  • Ich frage mich bei seinen Einlassungen gerade wirklich, ob er so weltfremd ist, dass er noch nie was von trans Männern gehört hat?

    (Vermutlich schon, aber diese in dem Zusammenhang zu erwähnen, würde sein Argument auf der Stelle selbst zerlegen)
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#2 YannickAnonym
  • 08.03.2023, 11:47h
  • Dass die Grünen den in ihren Reihen dulden, sagt alles über den Zustand dieser Partei aus.

    Es gibt viele schlechte Parteien. Aber kaum eine ist so verlogen wie die Grünen, weil die immer das Gegenteil von dem behaupten, wie sie tatsächlich agieren.

    Wenn so jemand in einer anderen Partei wäre, würden die Grünen sich darüber wochenlang echauffieren, aber in der eigenen Partei schweigt man. Der Korpsgeist herrscht eben auch bei den Grünen.
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#3 PrideProfil
  • 08.03.2023, 11:54h...
  • Es ist das Recht eines jeden Menschen, sein Geschlecht selbst zu bestimmen. Das hat der Typ als Grundrecht zu respektieren und bezüglich einer öffentlichen Meinung seinen Mund zu halten. Auch entsteht mit der Selbstbestimmung eines trans Menschen als Frau bei aller Chaos-Denke des Typen da keine neue Kategorie.
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#4 VictoriaAnonym
  • 08.03.2023, 12:00h
  • Sofort Parteiausschluss oder die Partei ist für mich letztenendes auch gestorben. Dann halt nur noch Kleinstparteien für mich, ist wahrscheinlich eh besser, weil ich dann nicht meine Werte vernachlässigen muss, nur damit meine Stimme auch zählt.
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#5 SeraphinaAnonym
  • 08.03.2023, 12:03h
  • Antwort auf #2 von Yannick
  • Es gab wohlgemerkt ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn, aber am Ende wurde mit Vorschlag vom Partei-Schiedsgericht der Kompromiss eingegangen, dass er bis Ende 2023 seine Parteimitgliedschaft ruht und als unabhängiger Kandidat antritt zur OB-Wahl in Tübingen, weil es schlicht so schwer ist in Deutschland Parteimitglieder von der Partei zu schmeißen. Ansonsten verstehe ich deine Wut auf die Grünen, deren Wahlversprechen und tatsächliches Handeln so himmelweit auseinanderliegen.
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#6 YannickAnonym
  • 08.03.2023, 12:11h
  • Antwort auf #5 von Seraphina
  • "aber am Ende wurde mit Vorschlag vom Partei-Schiedsgericht der Kompromiss eingegangen"

    Genau das ist mein Punkt...

    Aber ganz abgesehen davon:
    Wenn man ihn schon nicht rausschmeißt, könnte man ja zumindest mal öffentlich klar Position beziehen. Nicht bei einer Rede vor einem LGBTI-Verband, sondern vor den breiten Massen, die auch Palmers Positionen wahrnehmen.

    Wo ist denn der öffentliche Aufschrei von Annalena Baerbock, Robert Habeck, Cem Özdemir, Katrin Göring-Eckardt, Lisa Paus, Ricarda Lang, Omid Nouripour & Co?

    Die sehen alle brav weg.
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#7 SeraphinaAnonym
  • 08.03.2023, 12:12h
  • Antwort auf #4 von Victoria
  • Dann entferne dich besser gleich von den Grünen, selbst wenn sie wollen macht das Recht in Deutschland Parteiausschlüsse unglaublich schwierig (selbst SPD's Ausschluss vom Nazi Sarrazin dauerte lange), also Boris Palmer und Eva Engelken bleiben wohl noch eine Weile Mitglieder der Partei. Ganz abgesehen davon, dass die Grünen ohnehin nichts von ihren Versprechen jemals halten, ist dann besser sich über kleine Parteien zu informieren wenn aus guten Gründen keine Partei im Bundestag einem zusagt.
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#8 StaffelbergblickAnonym
  • 08.03.2023, 12:16h
  • Antwort auf #3 von Pride
  • oh von Palmer haben wir ja lange nichts mehr gehört. Na gut, zuletzt ging es um die Beleuchtung von Tübingen und wie Strom gespart werden könnte.
    Nun mag uns seine aktuelle Facebook-Äusserung nicht gefallen. Das können wir hemmungslos kommentieren.
    Nur mit "Das hat der Typ als Grundrecht zu respektieren und bezüglich einer öffentlichen Meinung seinen Mund zu halten." geht es auch nicht ... denn diese Aussage ist ein Widerspruch. Denn im Grundgesetz ist auch die Meinungsfreiheit garantiert. Und wie weit das juristisch definiert ist, zeigen so etliche Urteile der letzten Jahre.
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#9 StaffelbergblickAnonym
  • 08.03.2023, 12:20h
  • Was soll diese Diskussion mit Parteiausschlußverfahren??? Ist zwar legitim. Aber dann geht zu den Grünen und mischt dort mit. Von außerhalb läßt sich gut mosern, ändern tut sich damit nichts. Und mal so nebenbei, die Grünen werden sich hüten Palmer auszuschließen ... denn immerhin war er deren Zugpferd als OB in Tübingen. Im Vergleich zu Berlin hat er dort haushoch gewonnen.
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#10 NairaAnonym
  • 08.03.2023, 13:58h
  • Nix Neues von Palmer

    Das ist und bleibt ein selbstgerechtes - Verzeihung H. Präsident - Arschloch

    Auch Kretschmer äußerte sich ja schon sagen wir kryptisch zu Homosexualität, behauptete dann, er sei missverstanden worden, für mich war das homophob

    Gibt halt auch bei den Grünen alte weiße Männer

    Die Partei ist verlogen und heuchlerisch, für Macht machen die alles

    Ich mag nur noch Nyke

    Aber das reicht nicht

    Und Lehmann , nur heiße Luft und lustige Bilder auf Instagram
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