Auch wenn die AfD und andere queerfeindliche Kräfte gerne anderes behaupten: Kindern, die in Regenbogenfamilien aufwachsen, geht es gut. In einigen Aspekten geht es ihnen sogar besser als in Traditionsfamilien. Das ist das Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten Metastudie von Forschenden der medizinischen Hochschule Guangxi im chinesischen Nanning und der Duke University in Durham (US-Bundesstaat North Carolina), die im Fachjournal "BMJ Global Health" veröffentlicht wurde.
Die Wissenschaftler*innen werteten für ihre Untersuchung 34 Studien aus den Jahren 1989 bis 2022 aus. 16 dieser Studien hatten mit quantitativen Daten etwa die Gesundheit der Kinder untersucht. 18 Studien hatten qualitative Daten erhoben, also offene Befragungen der Kinder und ihrer Familien durchgeführt. Alle Studien stammen aus Ländern, die Homosexualität legalisiert haben.
"Familien mit Eltern, die einer sexuellen Minderheit angehören, könnten einige Vorteile für Kinder haben: Sie wurden im Vergleich mit Familien mit heterosexuellen Eltern als toleranter gegenüber Vielfalt und als fördernder für jüngere Kinder beschrieben", erklärten die Forschenden. Der queere Vorsprung bei der Kindererziehung wird damit begründet, dass sich gleichgeschlechtliche Eltern "wegen des antihomosexuellen Stigmas" in der Gesellschaft besser auf die Elternschaft vorbereiteten, dass sie teilweise wirtschaftlich besser dastünden als eine Traditionsfamilie und dass sie ihre Kinder weniger autoritär aufzögen.
Gesellschaftliche Homophobie größter Risikofaktor
Es gebe aber auch Risikofaktoren für Regenbogenfamilien, die gesellschaftlich bedingt seien. So würden Regenbogenfamilien wegen homophober Einstellungen in ihrer Umgebung eher Diskriminierung erfahren, was sich negativ auf die psychische Gesundheit von Familien auswirken könnte. Zudem heißt es in der Studie, dass es den Kindern im Schnitt besser gehe, wenn die Eltern verheiratet sind. In vielen Regionen der Welt ist die gleichgeschlechtliche Ehe aber nach wie vor gesetzlich verboten.
In einem Land mit einem "toleranten Klima gegenüber Homosexualität" sei das Leben für Kinder und Eltern in Regenbogenfamilien einfacher. Die Forschenden riefen daher die Politik auf, bessere Rahmenbedingungen für Kinder zu schaffen – und zwar unabhängig von der sexuellen Orientierung der Eltern.
Die Aussagekraft der Metastudie sei allerdings begrenzt, weil die meisten Studien aus Westeuropa und Nordamerika stammten – also aus Regionen, die relativ tolerant gegenüber queeren Menschen sind. Zudem bestünden die Regenbogenfamilien meist aus schwulen oder lesbischen Elternpaaren, allerdings seien die Erfahrungen von bisexuelle Eltern oder trans Eltern bislang kaum untersucht worden.
In Europa gab es zuletzt einen Anlauf, zumindest der rechtlichen Ungleichbehandlung entgegenzuwirken: Im Dezember beschloss die EU-Kommission ein Gleichstellungspaket für Regenbogenfamilien (queer.de berichtete). (dk)
Ist eigentlich auch einleuchtend:
Wenn gleichgeschlechtliche Paare ein Kind haben, mussten Sie dafür viele Anstrengungen auf sich nehmen. Egal ob bei einer Adoption, einer künstlichen Befruchtung oder wie auch immer. Die Kinder können sich also sicher sein, echte Wunschkinder zu sein.
Natürlich gibt es die auch in Hetero-Familien, aber da gibt es eben auch viele andere Fälle.
Außerdem wachsen Kinder in Regenbogenfamilien oft besser auf, weil ihre Eltern ihnen von klein auf Toleranz und Respekt für andere Menschen vermitteln und vorleben.