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Warnung

Cyndi Lauper über antiqueere Gesetze in den USA: "So hat Hitler auch angefangen"

Die Queer-Ikone warnt davor, dass LGBTI-feindliche Initiativen in ihrem Heimatland nur der Anfang sein könnten.


Cyndi Lauper bei einem Konzert in Washington, D.C. am 1. März (Bild: Library of Congress Life / flickr)

Die amerikanische Sängerin Cyndi Lauper hat queerfeindliche Gesetzesinitiativen in vielen US-Bundesstaaten mit der Endzeit der Weimarer Republik verglichen. "So hat Hitler auch angefangen", sagte die 69-Jährige gegenüber "The Hill". Der nationalsozialistische Diktator habe ebenfalls versucht, "alle einfach auszumerzen".

"Gleichbehandlung muss für alle gelten, ansonsten ist niemand wirklich gleich", sagte Lauper weiter. Sie rief die Öffentlichkeit dazu auf, sich gegen queerfeindliche Gesetze zu wehren. "Man muss einfach weiter für Bürgerrechte kämpfen", erklärte Lauper.

Anlass ihre Äußerungen sind vermehrte queerfeindlichere Töne innerhalb der Republikanischen Partei und in konservativen Bundesstaaten. So spekulierte der texanische Generalstaatsanwalt letztes Jahr etwa über die Rekriminalisierung von Homosexualität (queer.de berichtete). Die meisten Vorhaben richten sich dabei gegen trans Menschen. South Dakota hat zum Beispiel erst letzten Monat die Behandlung von trans Jugendlichen verboten (queer.de berichtete). Vor wenigen Tagen forderte ein Redner auf der republikanischen CPAC-Konferenz in Washington, sogenannten Transgenderismus "auszurotten" (queer.de berichtete).

Lauper engagiert sich seit Jahren für queere Rechte

Cyndi Lauper setzt sich bereits seit Jahrzehnten für LGBTI-Rechte ein. Mit ihren Tourneen unterstützte die "Girls Just Wanna Have Fun"-Sängerin Organisationen wie die "Matthew Shepard Foundation", die an den 1998 ermordeten schwulen Studenten erinnert. Ihr Song "Above the Clouds" ist eine Hommage an Shepard.

Zudem gründete Lauper die Stiftung "True Colors United", die obdachlose queere Menschen unterstützt. Die Organisation ist nach ihrer Nummer-eins-Single "True Colors" aus dem Jahr 1986 benannt.

Erst im Dezember wohnte sie auch der feierlichen Unterzeichnung des "Respect for Marriage Act" durch Präsident Joe Biden bei. Das Gesetz soll angesichts eines queerfeindlichen Supreme Court sicherstellen, dass Schwule und Lesben weiterhin ein Recht auf Eheschließung haben (queer.de berichtete). Zuletzt gründete Lauper auch den "Girls Just Want To Have Fundamental Rights Fund", der für die Wiedereinführung des Rechts auf Abtreibung in den USA kämpft. (dk)

Twitter / TheB52s | Auch andere amerikanische Musikstars, etwa die Rockband The B-52s, zeigen sich über queerfeindliche Initiativen entsetzt

#1 Elena
  • 09.03.2023, 11:26h
  • Dem ist nichts hinzuzufügen - genau so ist es und genau so war es.

    Und wie in Deutschland vor 1930 haben viele Menschen eine Filterbrille auf, stimmen den Thesen der Republikaner insgeheim zu, was sie sehen wollen, klingt vernünftig und sehen gleichzeitig weg - sie sind nicht betroffen oder wollen die Gefahr nicht wahrnehmen.

    In den Wirren der Weimarer Republik ab 1930, war es schwierig den Überblick zu behalten und nach dem Reichstagsbrand, zu Allem zu spät.

    Hinterher war das Erwachen fürchterlich.

    Aufgrund meiner Familiengeschichte habe ich ein wenig Einblick in den Prozess vor 1930. Einschließlich später erfolgter Aufarbeitung.
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#2 LothiAnonym
  • 09.03.2023, 11:43h
  • Das in einem Land mit unbegrenzten Möglichkeiten. Ein Widerspruch in sich. Gleiche Rechte für ALLE. So sollte es sein.
    Und liebe Chindy, sehr viele Amerikaner/innen kennen und Wissen um A.H. Aber nur dass was für sie gut ist und mit Sicherheit noch heute im TV zu sehen ist. Versuche mit diesen Landsleuten mal über Innenpolitik oder gar Außenpolitik zu diskutieren, da wird sogleich abgeblockt. Look straight. Be straight.
    Ich lernte amerik. Schwule Patrioten kennen, die ihr Land über alles lieben. Aber nicht so wie diese Hinterwäldler.
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#3 Two SpiritsAnonym
  • 09.03.2023, 13:59h
  • Wenn hier über die zwanziger und dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhundert schreibt sollte man nicht Magnus Hirschfeld vergessen. Der der deutsche Forscher Hirschfeld hatte neuste Forschungserkenntnisse gesammelt, die zu damaliger Zeit für aufsehen sorgten. Zu dieser Zeit fand er das "dritte geschlecht" , was er so bezeichnete. Außerdem erklärte auch den Transvestismus . Er bezeichnete und erklärte zu seiner Zeit die Transsexualität als "das dritte Geschlecht"
    Das endete gewaltsam kurz nach der Machtübernahme 1933. All seine Erkenntnisse der Sexualität wurden vernichtet das war einzigartige Erkenntnisse, nach 1945 mussten deutsche Forscher auf diesen Gebiet von Null beginnen. Was in den einzelnen Staaten der VSA passiert ist nur ein Vorspiel. Das Gleiche wird in ähnlicher Form Nach Europa kommen bzw. Deutschland und wiederum auf fruchtbaren Boden treffen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
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#4 brauneflutAnonym
  • 09.03.2023, 14:48h
  • Antwort auf #3 von Two Spirits
  • Leider ist der Vergleich zur Weimarer Zeit absolut real.

    Bis jetzt ist aber auch wirklich jede Dummheit früher oder später aus Amerika nach Europa rüber geschwappt.
    Von daher ist es nach jeder Erfahrung und Logik leider deutlich wahrscheinlicher, dass bei uns die Spitze der Queerfeindlichkeit noch längst nicht erreicht ist.
    Nur würde es diesmal keine Länder geben in die mensch flüchten könnte da der Rollback weltweit stattfindet.

    Ein weiteres Phänomen ist die Passivität der Mehrheit der (auch demokratischen) Zivilgesellschaften hinsichtlich gesellschaftlichen Missständen und die weit verbreitete Unsicherheit, die durch Krisen weiter befeuert werden wird (Klima, knappe und endliche Ressourcen auf vielen Ebenen, Kapitalismus am Beginn seiner Endphase).

    Der nächste Urlaub hat volle Priorität gegenüber der Wahrnehmung der (Um-) Welt und Selbstreflexion eigener Situation und eigenen Handelns.
    Die Türkei wird in dieser Saison bestens besucht werden. Völlig egal, dass seit Jahren CSDs verboten werden und Frauen-Demos mit brutaler Gewalt aufgelöst werden oder Medien und Rechtsstaat gleichgeschaltet werden. Dafür sind dann die Strände schön sauber und mensch bekommt noch was für sein Geld.

    Nicht nur, aber leider auch in sehr erschreckendem und gefährlichen Maß in den USA, können Politiker/innen im Verbund mit religiösen Strukturen neue Gesetze etablieren, Wahlen manipulieren, die unabhängige Justiz schwächen und Feindbilder generieren, die jeder wissenschaftlicher und humanistischer Erklärung völligst zu wider laufen.
    Leider wollen noch zu viele von uns nicht wahrnehmen und wahrhaben, was das Jetzt für das Morgen bedeutet. Assimilierten oder Abtauchen bringt keinen Schutz. Sondern verstärkt die Entwicklungen.
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#5 dellbronx51069Anonym
  • 09.03.2023, 21:09h
  • Immer mehr scheint zu dämmern ,was ich hier schon zu Beginn der Coronazeit gesagt habe, dass wir offensichtlich Zeugen des Endes des Zeitalters der Demokratie werden. Aus den Ereignissen der Zeit vor 100 Jahren wissen wir aber auch ,dass die Ereignisse mit unterschiedlicher Intensität und Geschwindigkeit verliefen und teilweise gegenläufig waren, wenn man das Beispiel Uruguay nimmt in dem 1935 Homosexualität entkriminalisiert wurde. Exakt in diesem Jahr startete in Nazi Deutschland die schlimmste Verfolgungswelle.
    Was sich da gegenwärtig abspielt ist einfach nur noch übel , vor allem wenn man bedenkt das wir ziemlich sicher einen massiven wirtschaftlichen Niedergang erleiden werden und immer mehr Menschen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Da werden wieder Sündenböcke gebraucht.
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#6 LothiAnonym
#7 PeerAnonym
  • 10.03.2023, 10:07h
  • Cyndi Lauper ist eine tolle Künstlerin und ein toller Mensch.

    Ich erinnere mich auch immer noch gerne an das tolle Musical "Kinky Boots", das von ihr geschrieben wurde und das die Geschichte einer Dragqueen namens Lola mit dem Streik in einer britischen Schuhfabrik verbunden hat. Klingt komisch, war aber eines der besten Musicals, das ich je gesehen habe.

    Habe ich sowohl in London als auch in Hamburg gesehen und war beide male spitze! Schade, dass es in Deutschland nur so kurz lief, weil die Deutschen ja nur in Musicals gehen, wenn Disney drauf steht (obwohl das oft die schlechtesten Musicals sind) oder wenn es Jukebox-Shows mit bekannten Hits von Abba, Udo Jürgens o.ä. sind.
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#8 FennekAnonym
  • 10.03.2023, 10:53h
  • Antwort auf #5 von dellbronx51069
  • "(...) vor allem wenn man bedenkt das wir ziemlich sicher einen massiven wirtschaftlichen Niedergang erleiden werden und immer mehr Menschen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Da werden wieder Sündenböcke gebraucht."

    Deswegen sage ich immer:
    Wer Minderheitenschutz betreiben will, braucht vor allem eine gute, solide Wirtschafts- und Sozialpolitik!!

    Denn wirtschaftliche Not, Zukunftsängste etc. sind der beste Nährboden für Populisten, die vermeintlich einfache Lösungen präsentieren...
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